Zahlen sind schnell überlesen – aber sie können die Augen öffnen.
Nimm Dir Zeit für ein paar überraschende Einblicke. Und lese, was auf Kreta zählt. Von Andreas Schneider aus dem neuen Reiseführer „Kreta“. Erschienen 2019 im DUMONT-Verlag.
625.000
Einwohner zählt Kreta, soviel wie Düsseldorf. Derzeit kommen ca. 3 Millionen Touristen pro Jahr. Es soll ca. 171.000 Hotelbetten geben.
1.160
Euro beträgt der durchschnittliche Bruttolohn in Griechenland. Damit gehört das Land zu den ärmsten Europas. Staatsangestellte verdienen durchschnittlich 40% mehr. In Deutschland kommt man im Durchschnitt auf 3.000 Euro.
2.700
Sonnenstunden misst man auf Kreta an der Nordküste (Hier in Paleochora kommen wir auf ca. 3.000). In Baden-Würtemberg 1.800, in Niedersachsen 1.400.
50
Prozent der Kreta leben in den fünf Städten Heraklion, Chania, Rethymno, Ierapetra und Agios Nikolaos. Der Rest in Kleinstädten und auf dem Land. Das ist somit dünn besiedelt. 62 Prozent aller Kreter arbeiten im Dienstleistungsbereich, vor allem im Tourismus. 20% sind als Bauern, 18% als Industriearbeiter beschäftigt. Die Arbeitslosenquote beträgt derzeit 16%, die niedrigste in Griechenland. Bezogen auf das ganze Land sind 20% arbeitslos, bei den 15- 24-Jährigen sogar 40%.
1,50
Euro als Schlafsteuer bezahlt man in Griechenland seit 2018 in einem Mittelklassehotel. In einfachen Pensionen werden 0,50€ erhoben, in Luxushotels 4€ pro Nacht und Zimmer.
8.338
Quadratkilometer beträgt die Größe Kretas, gerade mal 6,3% der Gesamtfläche Griechenlands. Auf Kreta stehen aber 22% aller griechischen Hotels mit sogar 28% aller Betten.
95
Prozent aller Kreter gehören der griechisch-orthodoxen Kirche an. Der Rest sind Muslime, Katholiken, Anhänger anderer Religionen und Religionslose.
176
Kilometer lang ist das längste Drehstromkabel der Welt, das ab 2020 Chania mit dem Peloponnes verbinden soll. Danach soll Heraklion mit Attika verbunden werden. Langfristiges Ziel ist, die Dieselkraftwerke Kretas abzuschalten. Übrigens werden derzeit 18% des Stromes aus erneuerbaren Energien erzeugt. In Deutschland beträgt der Anteil bereits 33% – auf Kreta ist also noch viel Luft nach oben.
4
Reiseziele nur lagen vor Kreta bei einer Umfrage von Tripadvisor zu den weltweit beliebtesten Zielen im Jahre 2018. Auf den Plätzen vor Kreta landeten Bali, Rom und London und – auf Platz 1 – Paris. Sechs von zehn Kreta.Besuchern sind an den antiken Sehenswürdigkeiten wie Knosos interessiert. Die kretische Strände Balos und Elafonisi zählen bei Tripadvisor-Nutzern ebenfalls weltweit zu den Top Ten.
31
Liter Olivenöl verbraucht jeder Kreter im Schnitt pro Jahr. In Deutschland beträgt dieser Wert grade mal einen Liter. Auf Kreta stehen sage und schreibe 30 Mio Olivenbäume, also 3.600 pro Quadratkilometer. Die Insel erzeugt mehr als die Hälfte der gesamtgriechischen Olivenölproduktion.
13,6
Stunden beträgt die durchschnittliche Dauer einer Inselumrundung mit dem Auto – ohne die Fährfahrt zwischen Chora Sfakion und Sougia. Auf der Nordküsten-Autobahn kommt man dabei schnell voran, auf den Landstrassen im Süden dauert es weitaus länger. Und oftmals sind Abstecher in das Binnenland unvermeidbar, weil es gar keine Küstenstrasse gibt.
20
Cent bekommen kretische Bauern vom Großhändler für ein Kilo Orangen. Da lohnt sich kaum die Ernte. Viele Bauern setzen daher auf die teureren Avocados, die zum größten Teil nach Europa exportiert werden.
11,3
Prozent betrug das Wachstum der kretischen Bevölkerung von 1991 bis 2018. Damit nimmt die Insel eine Spitzenposition in Europa ein. In ganz Griechenland ist allerdings eine Bevölkerungsabnahme zu verzeichnen. Laut einer Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung werden die geringe Geburtenrate in Griechenland und die Emigration aufgrund der Wirtschaftskrise in den nächsten Jahren einen tiefgreifenden Wandel verursachen. Die Bevölkerungszahl in Hellas soll bis 2030 auf 9,9 Mio schrumpfen und bis 2050 sogar auf 8,9 Mio. Derzeit hat das Mittelmeerland immerhin noch 10,7 Mio Einwohner.
Das alles steht im neuen Reiseführer „Kreta“ von Andreas Schneider aus dem Dumont-Verlag. Dank an Andreas für die Veröffentlichung.
Andreas (er hat Griechisch und Klassische Archäologie studiert) ist jedes Jahr mehrere Monate in Griechenland als Reisejournalist unterwegs, hauptsächlich auf seiner Trauminsel Kreta. Letztes Jahr war er auch bei uns zu Besuch.
Der Reiseführer ist prima recherchiert. Da gibt es noch mehr Interessantes zu lesen. Unbedingt einen Kauf wert.