Der Tourismus 2019 in Zahlen.

Crete Tourism Observatory hat eine Studie durchgeführt.

Die Studie wurde bis Ende Juli am Flughafen Chania (I. Daskalogiannis) durchgeführt. Dabei wurden 2050 Fragebögen in 7 Sprachen an Touristen verteilt und ausgewertet.

Ankünfte in Chania gab es bis Ende Juli 657.000, was einem Rückgang von 3,7% entspricht.

Alleine bei den Skandinaviern gab es einen Rückgang von 10%. Das ist sehr bedeutend, da 50% aller Ankünfte in Chania aus skandinavischen Ländern kommen.

66% Rückgang bei den Italienern. Ryanair hat viele Flüge von Italien nach Chania gecancelt bzw. nach Heraklion verschoben. Deshalb dieser enorme Rückgang.

Erfreulich ist hingegen der Anstieg der Deutschen um 4,2% und bei den Österreichern, die mit 62% den größten Anstieg verzeichnen, während die Briten mit 13% einen deutlichen Anstieg können und 11.000 mehr Ankünfte haben als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 

Ankünfte in Chania.

Von links nach rechts: Italien, Schweden, Dänemark, Polen, Norwegen, Finland, Deutschland, Great Britain, Österreich. Quelle: Datenbearbeitung von Fraport Griechenland, August 2019.

Ankünfte in Heraklion.

In Heraklion gab es von Januar bis Ende Juli 2019 insgesamt 1.788.359 Ankünfte. Das entspricht einem Rückgang von 2,8%. 20% weniger Polen, 17% weniger Russen.

Deutliche Zuwächse verzeichneten die Ukrainer mit 82%, die Italiener mit 27%, die Österreicher mit 14% und die Franzosen mit 5%

Von links nach rechts: Polen, Russland, Great Britain, Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien, Ukraine. Quelle Heraklion Airport.

Fakten: Tourismus Westkreta

  • Das Durchschnittseinkommen der ausländische Besucher liegt bei 53.000€.
  • Altersgruppe von 16 bis 64 Jahre.
  • Unterkünfte liegen in den Außenbezirken von Chania.
  • Durchschnittliche Verweildauer: 9 Tage.
  • Im Durchschnitt wird für 7 Tage ein Mietwagen gebucht.
  • Jeder 3. Gast bevorzugt All-Inclusive-Angebote. Diese Rate ist viel höher als im Vorjahr.
  • Westkreta gilt als ideales Reiseziel für Familienurlaub.
  • 10% der Gäste benutzen AIRbnb als Buchungssystem.

Die beliebtesten Ausflugsziele für ausländische Touristen sind in diesem Jahr Klöster und Kirchen sowie der Strand von Elafonissi (die Parkplatznot in Elafonisi), den jeder zweite besucht. Jeder Dritte besucht Museen und den Strand von Balos. Zwei von zehn haben die Samaria-Schlucht durchwandert, den Strand von Falassarna angefahren und die archäologischen Stätten von Knossos/Faistos besucht,

Am Traumstrand von Elafonisi. Aber bitte nicht im August. Denn dann sind alle da.

Beim alternativen Tourismus bevorzugt die Hälfte der ausländischen Touristen den Naturtourismus. Drei von zehn Besuchern würden sich für Bergsteigen und Sport interessieren, während zwei von zehn alternative Formen wie Wandern, Gesundheitstourismus, Museumstourismus und Höhlentourismus wählen würden.

In Bezug auf lokale landwirtschaftliche Produkte ist der ausländische Tourist sehr zufrieden mit den lokalen Produkte und kauft/verzehrt gerne Wein, Olivenöl, natürlichem Orangensaft und einheimischem Käse,

Zusätzlich zu den Flug- und Unterbringungskosten geben neun von zehn Touristen einen Teil ihres Budgets in Tavernen und Cafés und acht von zehn in Supermärkten aus. Die Hälfte kauft verschiedene Souvenirs, während der Prozentsatz derjenigen, die etwas Geld für ihr Nachtleben ausgeben möchten, sehr gering bleibt. 

Wie wichtig die klimatischen Bedingungen für die Wahl des Endziels und die Aktivitäten ausländischer Touristen sind, zeigt auch die Tatsache, dass 85% der ausländischen Touristen bereits eine Woche vor ihrer Reise Informationen über die Wetterbedingungen sammeln. 

Ein Selfie und Meer.

Der Tourist ist jedoch weiterhin unsicher in Bezug auf den Zustand des Straßennetzes und der Verkehrsschilder, frustriert von dem Müll auf den Straßen, in der Landschaft und besorgt über den Mangel an Parks. Über mangelnden Tierschutz wollen wir gar nicht reden. Es wird auch die Notwendigkeit von Radwegen, verbreiterten Gehwegen und mehr Parkplätzen betont. Der endgültige Grad der Unzufriedenheit wird sich am Ende der Umfrage am Ende der touristischen Saison widerspiegeln.

Der ausländische Besucher ist äußerst zufrieden mit dem Verhalten und der Gastfreundschaft der Einheimischen, dem Service der Touristenunterkünfte und den Speiseangeboten. Das Image des Verkehrs (Busse, Taxis) und insbesondere der Busse in Bezug auf Kohärenz, Häufigkeit und Abdeckung der verschiedenen lokalen Ziele wurde erheblich verbessert. 

Und zum guten Schluß: 9 von 10 Gästen empfehlen Westkreta weiter.


Wir sprachen gestern mit Tommy,  einem Griechenland Reiseveranstalter. Er erklärte uns, dass er auf dem Festland bis zu 60% weniger Buchungen hat, auf Kreta bis zu 30%. Wir fragten nach dem Grund. Er sagte: „Schaut einfach mal in mein Gästebuch.“

Gästebucheintrag:

„Noch ein Wort zu Lage: Vielleicht sollten Sie den Gästen fairerweise übermitteln, dass man für die 50 km vom Flughafen über eine Stunde Fahrzeit einrechnen sollte, da die Straßen durch die Bergdörfer hindurch in katastrophalem Zustand und somit Ausflüge von dort aus sehr mühsam sind. Unser Mietwagen stand also die meiste Zeit. So einen reinen Strandurlaub (das einzige, was zu Fuß erreichbar ist), hatten wir uns eher weniger vorgestellt. Kurz: die Woche hat uns mit Flug, Studio, Mietwagen (der kaum benötigt wurde) und täglichem Essengehen alles in allem rund 3.000 Euro gekostet. Das macht uns nicht so zufrieden.“

Am 25. September ist er in Paleochora. Dann sprechen wir mal drüber.


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