Europas Offenbarungseid

ein Kommentar von Hannes Vogel

Spanien ist gerettet!, frohlocken die Börsen. Doch der Siegestaumel an den Märkten könnte schon bald wieder vorbei sein: Das Hilfspaket für Madrid ist ein weiterer Tabubruch in der Eurokrise, die wichtigsten Fragen haben die Euro-Retter offengelassen – und spielen so vor der Wahl in Griechenland mit dem Feuer.

Das ist keine gute Nachricht für Europas Steuerzahler. Sie wirft erneut eine alte Frage auf: Wann will die Politik endlich beginnen zu verhindern, dass Banken mit Spekulationsverlusten ganze Länder in Geiselhaft nehmen können, weil sie zu groß sind, um sie untergehen zu lassen? Spätestens seit der Finanzkrise ist das Problem bekannt. Vier Jahre später scheint es nun, als hätte sich immer noch nichts getan: Mit der europäischen Bankenrettung in Spanien wiederholt sich dasselbe Problem nur auf höherer Ebene. Wie kann es sein, dass keine Aufsichtsbehörde bemerkte, dass Spaniens Geldinstitute einen Haufen fauler Kredite vergeben haben, an dem sie nun zu ersticken drohen? Solange die Euro-Retter auf diese Frage nicht endlich eine Antwort finden, wird sich an Europas Finanzmärkten keine Ruhe einstellen – und bei Europas Wählern schon gar nicht.

Quelle und hier geht es weiter: N-TV.de

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