Geburtstage – 11. Juli: Suzanne Vega.

Suzanne Vega
Suzanne

„My name is Luka“ und „Tom’s Diner“ – wer erinnert sich nicht an diese außergewöhnlichen und damals (Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre) sehr neuartigen Songs?

Die Songschreiberin und Interpretin Suzanne Vega hat heute Geburtstag.
Radio Kreta gratuliert und möchte Euch mit diesem Artikel ihr bisheriges Leben und Wirken etwas näher bringen. Und die Musik dazu gibt’s wie immer den ganzen Tag mal wieder bei uns!

Suzanne Nadine Vega wurde am 11. Juli 1959 in Santa Monica, Kalifornien geboren und ist eine US-amerikanische Sängerin und Songwriterin.

Ihre Mutter zog ein Jahr nach Suzannes Geburt mit ihr nach New York City, wo sie in einem sozial eher problematischen Viertel aufwuchs. Im Alter von neun Jahren begann Suzanne Gedichte zu schreiben; ihr erstes Lied schrieb sie mit 14 Jahren.

Zunächst besuchte sie die LaGuardia High School of Music & Art and Performing Arts, wo sie modernen Tanz studierte. Sie merkte jedoch, dass Musik ihre Berufung war. Während sie Anglistik als Hauptfach am Barnard College an der Columbia University studierte, trat sie auf kleinen Bühnen im New Yorker Künstlerviertel Greenwich Village auf. 1984 bekam sie ihren ersten Plattenvertrag. Suzanne Vega schreibt Musik größtenteils für ihre Gitarre. In der Produktion werden die Songs für eine mehrköpfige Band arrangiert.

Das Debütalbum „Suzanne Vega“ wurde 1985 veröffentlicht und recht positiv aufgenommen. Die Songs stehen dem „Bigger is better“-Motto in der Mitte der 1980er-Jahre entgegen. Sie sind jedoch keine typischen Protestsongs, sondern introspektiv. Das Nachfolgealbum „Solitude Standing“, 1987 veröffentlicht, enthält zwei Songs, die Suzanne Vega öffentlich weiter bekannt machten: Erstens „Tom’s Diner“, zweitens „Luka“, ein aus der Sicht eines misshandelten Kindes geschriebenes Lied. Die Musik ist im Vergleich zu ihrem ersten Album stärker rockorientiert.

Das dritte Album „Days of Open Hand“ aus dem Jahre 1990 stellt ein in sich geschlossenes Werk dar; Musik und Text behandeln mystischen Symbolismus und tiefe Emotionen. Die Musik ist im Vergleich zu den vorherigen Alben experimenteller. 1992 wurde „99.9°F“ veröffentlicht. Das Album besteht aus einem Mix aus akustischem Folk und Songs, die sich zwischen Dance-Beats und Industrial Noise bewegen. Album Nummer fünf, „Nine Objects of Desire“ erschien 1996. Musikalisch variiert Suzanne Vega den früheren, einfacheren Stil mit der ausführlicheren Produktion von „99.9F°“ sowie mit Bossa Nova.

Im September 2001 erschien ihr Album „Songs in Red and Gray“. Als Ausdruck ihrer Erfahrungen tritt thematisch die Beziehung zwischen Mann und Frau, insbesondere deren Fehlerhaftigkeit und Scheitern, in den Vordergrund. Musikalisch konzentrierte sich Suzanne Vega wieder stärker auf akustische Elemente und formulierte zugleich einen höheren Anspruch als nur ein unkompliziertes Folk-Album produziert zu haben.

2007 erschien ihr Album „Beauty & Crime“, im Februar 2010 „Close-Up Vol. 1, Love Songs“. Es enthält Neuaufnahmen bereits vorhandener Songs zum Thema „Liebe“. Es gab auch 4 Alben mit Neuaufnahmen, der zweite Teil zum Thema „Menschen, Orte und Dinge“, der dritte Teil zum Thema „Seinszustand“ („State of being“) und der letzte Teil „Familienlieder“. Die Idee dahinter sei zum einen, die Lieder verfügbar zu halten (da sie keinen Plattenvertrag hat) und zum anderen wenigstens eine Version der eigenen Songs zu besitzen, wenn man schon die Originalaufnahmen nicht besitze. Die Neuaufnahmen sind akustische Versionen der Songs.

Obwohl der kommerzielle Erfolg von Suzanne Vega seit Mitte der 1990er abebbte, prägten einige ihrer Songs wie „Tom’s Diner“ und „Luka“ das musikalische Gesicht der frühen 1990er Jahre. Die Musikpresse nahm den Erfolg von Suzanne Vega Ende der Achtziger zum Anlass, sie mit den ebenfalls stark songorientierten Musikerinnen Tanita Tikaram, Tracy Chapman und Michelle Shocked zu vergleichen. Obwohl Vegas Songs keine dezidiert politischen Aussagen beinhalten, brachte der zeitgleiche Erfolg verstärkt feministische Impulse in die Rockmusik und trug dazu bei, die Stellung von Frauen im Rock-Business zu verbessern.“

Suzanne Vega veröffentlichte im Februar 2014 nach sieben Jahren Pause ein neues Studioalbum mit zehn neuen Songs und dem Titel „Tales from the Realm of the Queen of Pentacles“, mit dem sie im selben Jahr auf Welttournee in Europa, den USA, Asien und Australien unterwegs war.

Suzanne Vega ist auch quasi „unverschuldet“ die „Mutter der MP3“. Wie es dazu kam? Nun, das MP3-Forscherteam um Karlheinz Brandenburg machte die ersten Praxistests mit der A-cappella-Version des Liedes „Tom’s Diner“. Bei seiner Suche nach geeignetem Testmaterial las Brandenburg in einer Hi-Fi-Zeitschrift, dass deren Tester das Lied zum Beurteilen von Lautsprechern nutzten, und empfand das Stück als geeignete Herausforderung für eine Audiodatenkompression. „Tom’s Diner“, ein Song über ein kleines Restaurant in New York, wurde somit das weltweit erste Lied im MP3-Format – und Suzanne Vega zur „Mutter der MP3“ („mother of mp3“).

Radio Kreta gratuliert von Herzen – weiter so, Suzanne!