Mal wieder ist es eine ganz Große, Unvergessene, die heute ihren (eher unwahrscheinlichen) 112. Geburtstag feiern könnte, wenn sie denn noch leben würde: Zarah Leander.
Mit ihr verbinden wir Lieder, wie „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen“ und „Kann denn Liebe Sünde sein“ – sie war – nicht nur, aber ganz besonders – für die damalige Zeit eine außergewöhnliche Frau; nicht zuletzt durch ihre außergewöhnliche Stimme, mit der sie ihre Zuschauer und Kritiker gleichermaßen faszinierte.
Ein kurzer Abriss über ihr Leben, auszugsweise aus den Tiefen und Weiten des WWNetzes, wo ihr alles über ihr Leben und Schaffen im Detail nachlesen könnt.
Zarah Leander wurde am 15. März 1907 in Karlstad, Schweden als Sara Stina Hedberg geboren und war eine schwedische Schauspielerin und Sängerin.
„Durch den Einfluss ihres deutschen Kindermädchens und ihres deutschen Klavierlehrers war sie bereits früh mit deutscher Sprache und Kultur vertraut. Seit 1911 erhielt sie Unterricht in Violine sowie Klavier und trat mit sechs Jahren bei einem Chopin-Wettbewerb auf. Bis 1922 besuchte sie ein Gymnasium und ging dann nach Riga, wo sie ihr Deutsch perfektionierte. Bereits am 28. Oktober 1936 unterzeichnete Leander einen Vertrag mit der deutschen Ufa zu für sie günstigen Konditionen: So durfte sie ihre Drehbücher selber auswählen, und mehr als die Hälfte ihrer Gage wurde jeweils in schwedischen Kronen ausgezahlt. Ihre Kontra-Alt-Stimme faszinierte und irritierte die Kritiker gleichermaßen, wie etwa den folgenden Äußerungen zu entnehmen ist: dunkel […] fast ein Bariton; eine Stimme von fast männlicher Färbung; sie kann so wuchtig klingen wie der Ton einer Orgel; eine unsagbar weiche Stimme, die wie ein tiefer, warmer Strom die Hörer umfließt.
Von 1937 bis 1943 entstanden ihre bekanntesten Filme: Zu neuen Ufern (1937), La Habanera (1937), Heimat (1938), Es war eine rauschende Ballnacht (1939), Die große Liebe (1942), Der Weg ins Freie (1941), Damals (1942). Joseph Goebbels schrieb am 6. Oktober 1937 in sein Tagebuch: „Die Geschäftserfolge mit ihr sind enorm.“
Sie stieg zum höchstbezahlten weiblichen Filmstar im Dritten Reich auf. Auch Hitler mochte sie sehr, wie sein Leibdiener im Interview erzählte. Es gibt aber keine Fotos oder Berichte, die sie beide zusammen bei einem öffentlichen Anlass zeigen. Die höchste Ehre – zur Staatsschauspielerin ernannt zu werden – lehnte sie ab. Zarah Leander blieb schwedische Staatsbürgerin und bezeichnete sich, obwohl sie in mehreren ausgewiesenen NS-Propaganda-Filmen mitgewirkt hatte, nach Ende des Zweiten Weltkrieges stets als unpolitische Künstlerin. (…)
Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem oben bereits erwähnten Film „Die große Liebe“ – und man unterstelle uns jetzt bitte keine politischen Neigungen – uns geht es lediglich um die Künstlerin. Und die war genial!
Leanders letzte Theaterpremiere führte die Künstlerin 1975 wieder an jenes Theater zurück, an dem sie beinahe vierzig Jahre zuvor ihren großen Durchbruch erlebt hatte: Im Musical „Das Lächeln einer Sommernacht“ gab sie am Theater an der Wien die Madame Arnfeldt. Während einer Aufführung im Frühjahr 1975 kollabierte Leander während einer Vorstellung, in Stockholm erlitt sie schließlich ihren ersten Schlaganfall.
Im Juni 1979 gab sie in einer Pressekonferenz ihren endgültigen Abschied von der Bühne bekannt. Zarah Leander zog sich auf ihr Gut nach Lönö zurück. Nach mehreren Krankenhausaufenthalten starb sie am 23. Juni 1981 nach einer weiteren Gehirnblutung und wurde auf dem Friedhof in Lönö beigesetzt.“
„Wegen ihrer „männlichen“ Stimme gilt Zarah Leander bis heute als „Schwulen-Ikone“.“
Radio Kreta – Kann denn Radio Sünde sein?
Quelle: Wikipedia u.a.