Geburtstage – 31. Dezember: John Denver.

Ausser dem Radio Kreta Scheff-Redakteur hat vor einigen Jahren noch ein anderer „Musikfreak“ seiner Mutter den Jahreswechsel „versüßt“. Dieser allerdings ist leider nicht mehr ganz so mopsfidel wie besagter Scheff-Redakteur, da er 1997 bei einem tragischen Flugzeugabsturz um´s Leben kam.

Die Rede ist vom wundervollen John Denver – ja, genau, das war dieser Blonde, meist mit Nickelbrille, Klampfe und der sanften Stimme, den man vor allem durch seine Country Songs und Auftritte in der „Muppets Show“ kennt. Wir haben uns mal wieder in den Weiten und Tiefen des Internets umgeschaut und (in Auszügen) folgendes hervorgekramt: bürgerlich Henry John Deutschendorf jr. war ein US-amerikanischer Country- und Folk-Sänger.

John Denver alias Henry John Deutschendorf jr. wurde am 31. Dezember 1943 in Roswell (New Mexico) geboren, wo sein Vater Henry John Deutschendorf sr. als Luftwaffenpilot in der Airforce-Base stationiert war. Mit elf Jahren lernte er auf einer alten Gibson, die er von seiner Großmutter geschenkt bekommen hatte, Gitarre spielen. Er sang im Kirchenchor und spielte in lokalen Rock-Bands.

Während seines Architekturstudiums in Lubbock, Texas hatte er seine ersten Auftritte. Seine Begeisterung für die Musik war so groß, dass er 1964 das Studium abbrach und nach Los Angeles zog, um sich der dortigen Folk-Szene anzuschließen. Hier arbeitete er tagsüber als technischer Zeichner, abends spielte er in Folk-Clubs. Seinen Namen „Deutschendorf“ änderte er in „Denver“, nach der Hauptstadt des US-Bundesstaates Colorado.

Zuerst tingelte Denver, wie viele andere, durch Cafés und Clubs, als ihn Folk-Impresario Randy Sparks für das „Ledbetter’s“ engagierte. 1965 bemühte er sich um einen freigewordenen Platz im „Chad Mitchell Trio“. Er setzte sich gegen 250 Mitbewerber durch und wurde engagiert. Chad Mitchell verließ bald darauf das Trio und die Gruppe nannte sich von nun an Denver, Boise and Johnson. 1969 zerbrach die Band und Denver zog mit seiner Frau in die Rocky Mountains.

1969 erschien sein erstes Album „Rhymes And Reasons“. Das Album verkaufte sich schlecht, enthielt aber den Titel „Leaving On A Jet Plane“, der Ende 1969 durch Peter, Paul and Mary bekannt wurde und Platz 1 der US-Hitparade erreichte. Auch die Folgeproduktionen „Take Me To Tomorrow“ und „Whose Garden Was This?“ aus dem Jahr 1970 erhielten zwar gute Kritiken, waren aber nicht so erfolgreich wie das nächste Album „Poems, Prayers, Promises“ aus dem Jahr 1971 mit seiner ersten Hitsingle „Take Me Home, Country Roads“. Für die Single erhielt Denver Gold, für das Album Platin.

In zahlreichen Ländern eroberte der Song die Hitparaden und wurde weltweit zu einem der bekanntesten Hits der siebziger Jahre. Das fünfte Album Aerie aus dem Jahr 1972 etablierte Denver endgültig unter den profilierten Sängern/Songschreibern.

In den folgenden Jahren erobert Denver mit Songs wie „Rocky Mountain High“, „Sunshine On My Shoulders“, „Thank God I’m A Country Boy“ oder „Calypso“ immer wieder Top-Positionen in den Charts.

Und der absolute Lieblingssong der Musikredaktion wird heute dem ebenfalls Geburtstag habenden Scheffredakteur gewidmet. „Weisse Bescheid, Schätzelein!“

Neben den eingängigen Melodien war es vor allem die natürlich-freundliche Ausstrahlung Denvers, die auch über Schallplatte den Zuhörer erreichte. Alle folgenden Alben und Singles waren erfolgreich. Er gehörte zu den Künstlern, die mit ihrer Musik in den nationalen, den Country- sowie in den Easy-Listening-Hitlisten gleichermaßen erfolgreich waren (so wie Olivia Newton-John, Linda Ronstadt oder The Eagles).

1975 wurde Denver mit den Preisen „Entertainer of the Year“ und „Song of the Year“ der Country Music Association ausgezeichnet und von der Academy of Country Music wurde er zum besten Sänger des Jahres gewählt. Neben seinen musikalischen Aktivitäten hatte Denver einige Auftritte als Schauspieler (darunter Hauptrollen in „Oh God“ 1977 und „Foxfire“ 1987) sowie zahlreiche Fernsehauftritte, wie beispielsweise in der Muppets Show und war fünfmal Gastgeber bei der Verleihung der Grammy Awards.

Bereits auf seinen Alben der siebziger Jahre hatte Denver immer wieder Umweltthemen aufgegriffen. Sein Engagement war glaubwürdig, da seine tiefe Liebe zur Natur bekannt war. In den achtziger Jahren verstärkte er seinen Einsatz gegen die Umweltzerstörung. Er arbeitete aktiv bei mehreren ökologischen und humanitären Projekten mit.

1985, noch zur Zeit des „Kalten Krieges“, wurde er als einer der ersten westlichen Musikstars in die Sowjetunion eingeladen. Der Abrüstungssong „Let Us Begin“ wurde durch diesen Besuch inspiriert. Ein Jahr später unternahm er eine größere Tournee durch die damalige UdSSR. 1992 folgte eine Tournee durch China.

Am 12. Oktober 1997 stürzte der begeisterte Flieger mit einem von ihm selbst geflogenen Leichtflugzeug, einer Rutan 61 Long EZ, über der Monterey Bay in Kalifornien ab und kam dabei ums Leben. Ursache war ein unergonomisch platzierter Tankwahlschalter. Denver hatte vergessen, bei einer Durchstartübung auf den volleren Tank umzustellen, daher stoppte in geringer Höhe über dem Meer der Motor. Beim Versuch, den hinter dem Piloten angebrachten Schalter umzulegen, musste er den Oberkörper drehen und verriss dabei das Steuer. Dieses Unfallszenario ist für das betreffende Flugzeug bekannt.

Denver hatte das Flugzeug erst kurz zuvor erworben und einen Werkstatttermin für den Umbau des Schalters für wenige Tage später gebucht. Entgegen anderslautenden Gerüchten ergab jedoch die Autopsie, dass zum Unfallzeitpunkt keinerlei Beeinträchtigungen durch Alkohol, Drogen, Medikamente oder andere gesundheitliche Probleme vorlagen. Einfach tragisch! Sein letztes Mal „Leaving on a Jet-Plane“….

2007 entschied das Parlament von Colorado, seinen Song „Rocky Mountain High“ zur offiziellen 2. Staatshymne zu ernennen.

Und wir wollen Euch eine ganz großartige Zusammenarbeit mit dem mindestens ebenso großartigen Placido Domingo nicht vorenthalten. Widmen wir dem Scheffredakteur eben auch nochmal, er hat´s ja manchmal auch verdient…

Radio Kreta gedenkt John Denver und seiner wundervollen Musik – Danke, John!