Geburtstage – 6. Dezember: Marius Müller-Westernhagen.

Ja, ja, heute ist Nikolausi, wissen wir alle – aber heute hat auch einer der größten deutschen Rock-Musiker Geburtstag, und zwar der, mit dem Doppelnamen: Marius Müller-Westernhagen. Mit dem heutigen Tag beginnt er unglaublicherweise sein 71. Lebensjahr (feiert also heute seinen 70-sten!) – und ist kein bisschen leiser! Mal wieder ein prima Grund, so nebenbei mal in seiner Vita rumzustöbern, die wir auszugsweise mit Euch teilen wollen. Weitere Details zu Marius`Schaffen als Musiker und Schauspieler findet Ihr u.a. mal wieder bei Wikipedia u.a.

Marius Müller-Westernhagen wurde am 6. Dezember 1948 in Düsseldorf geboren und ist ein deutscher Rock-Musiker und Schauspieler. Sein Vater war der Schauspieler Hans Müller-Westernhagen. Mit rund 12 Millionen verkauften Platten gilt Marius als einer der erfolgreichsten deutschen Musiker.

Marius Müller-Westernhagen wuchs zusammen mit seiner zwei Jahre älteren Schwester im linksrheinischen Düsseldorfer Stadtteil Heerdt auf. Sein Vater Hans war Mitglied des Ensembles des Düsseldorfer Schauspielhauses zur Zeit des Intendanten Gustaf Gründgens; er verstarb bereits am 18. Dezember 1963 im Alter von 44 Jahren. Seine Mutter war die Angestellte Liselotte Müller-Westernhagen, die im Jahre 1999 verstarb.

Das schwierige Verhältnis von Mutter und Sohn war immer wieder Gegenstand seiner Liedtexte (wie z. B. in Was Du … aus dem Album „In den Wahnsinn“). Erst in den 1990er Jahren kam es zur Versöhnung. Liselotte Müller-Westernhagen ist auch im Film „Keine Zeit“ zu sehen.

Noch vor dem Tod seines Vaters hatte der 15-jährige Marius seinen ersten Auftritt in dem Fernsehfilm „Die Höhere Schule“, worauf hin er sich entschied, beim Schauspiel zu bleiben.

In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre widmete sich Müller-Westernhagen allerdings immer mehr der Musik, brachte sich selbst das Gitarrenspiel bei und begann eine klassische Gesangsausbildung. Stimmlich erreichte er bereits die „Shouterqualität“, die sein gesangliches Markenzeichen wurde und an Steve Marriott von der damals sehr populären Band „The Small Faces“ erinnerte.

In der damals sehr lebendigen Düsseldorfer Musikszene brachte er es Ende der 1960er mit seiner Band „Harakiri Whoom“ bereits zu lokaler Bekanntheit. Mit dem im Jahr 1978 erschienenen Titel „Mit 18“ thematisierte er diese musikalische Jugendzeit (Textzeile: „Mit 18 rannt’ ich in Düsseldorf rum – war Sänger in ’ner Rock’n Roll Band“). Nach Auflösung von „Harakiri Whoom“ widmete Müller-Westernhagen sich der Tätigkeit als Schauspieler, Sänger und Journalist.

Anfang der 1970er Jahre zog Müller-Westernhagen mit seiner Lebensgefährtin, der 17 Jahre älteren Schauspielerin Katrin Schaake, nach Hamburg-Pöseldorf. Häufig war er Gast in der Künstler-Wohngemeinschaft „Villa Kunterbunt“ in Hamburg-Winterhude, in der damals unter anderem Otto Waalkes, Udo Lindenberg und Willem wohnten.
Marius´ Debüt-Album „Das erste Mal“ wurde Anfang 1975 veröffentlicht. Es war kommerziell allerdings nicht erfolgreich.

Sein schauspielerischer Durchbruch gelang Marius Müller-Westernhagen mit dem 1976 gedrehten Film Aufforderung zum Tanz als LKW-Fahrer „Theo Gromberg“. Die Geschichte um die Fernfahrer Gromberg und Goldini (der Italiener Goldini wurde vom späteren Lindenstraßen-Darsteller Guido Gagliardi verkörpert) fand 1980 ihre bedeutend erfolgreichere Fortsetzung im Kino-Film „Theo gegen den Rest der Welt“. Dieser Film wurde zum erfolgreichsten Film des Jahres und mit fast drei Millionen Zuschauern auch einer der kommerziell erfolgreichsten deutschen Nachkriegsfilme überhaupt. Im selben Jahr erhielt Müller-Westernhagen den Ernst-Lubitsch-Preis für seine darstellerische Leistung. Zu dieser Zeit befand sich Müller-Westernhagen auf dem Höhepunkt seines schauspielerischen Ruhms.

Neben den Musikalben nahm Westernhagen, der in jungen Jahren mehrfach für den Hörfunk als Hörspielsprecher tätig war, Tonträger mit gesprochenen Texten auf, einmal Texte von Wolfgang Borchert, dann das musikalische Märchen „Peter und der Wolf“ und „Die Geschichte von Babar, dem kleinen Elefanten“ von Francis Poulenc.

Nach zwei weiteren erfolglosen LPs bekam seine musikalische Karriere mit dem 1978 erschienenen Album „Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz“ Aufwind. Es verkaufte sich bis heute über 1,5 Millionen Mal.

Als Musiker fiel er zunehmend durch häufig sehr provokante Texte auf. Zum Skandal geriet die Single „Dicke“, wobei ihm vorgeworfen wurde, sich über fettleibige Menschen lustig zu machen, in einem anderen Titel thematisierte er die damalige Hysterie um die RAF-Terroristen („Grüß mir die Genossen“). An den massiven Erfolg des „Pfefferminz“-Albums konnte er lange Jahre nicht mehr anschließen, obwohl die Nachfolge-LPs „Sekt oder Selters“ und „Stinker“ kommerziell durchaus erfolgreich waren.

1981 nahm er das Titellied für einen „Tatort“-Krimi mit Götz George (Schimanski) „Hier in der Kneipe fühl ich mich frei“ auf. Zu dieser Zeit startete Müller-Westernhagen auch sehr erfolgreiche Tourneen.

Zwischen 1982 und 1986 erschienen fünf Alben, auf denen teilweise mit Synthesizern experimentiert wurde und auf denen Müller-Westernhagen auch „Mackie Messer“ von Brecht und Weill coverte.

Zu seiner erfolgreichsten Veröffentlichung wurde Mitte der 1980-er Jahre das Album „Laß uns leben“ – eine Zusammenstellung von Balladen seiner bis dahin veröffentlichten LPs.

In dieser Zeit wirkte Müller-Westernhagen beim Projekt „Band für Afrika“ mit. Außerdem absolvierte er zu den Alben recht erfolgreiche Tourneen und erarbeitete er sich den Ruf eines exzellenten Live-Künstlers und trat mehrmals beim Festival „Rock am Ring“ auf.

Und eine der schönsten Balladen gibt´s heute hier, sozusagen als kleines Nikolaus-Schmankerl für die Glückskekse und Scheffredakteure dieser Welt (also eigentlich nur für einen, nämlich den Meinen!):

Seinen Schauspielberuf ließ er 1987 nach „Der Madonna-Mann“ hinter sich und produzierte das Album „Westernhagen“, mit dem er sich vom Image des burschikosen Pöblers „Marius“ verabschiedete und nunmehr zum gut gekleideten, adretten und arrogant wirkenden „Westernhagen“ geriet, was bei vielen Fans der ersten Stunde zu Irritationen führte. Auch „Müller“ mit Bindestrich tilgte er mit diesem Album aus seinem Namen.

1989 entstand das 13. und bis dahin erfolgreichste Album „Halleluja“, das den Sprung von Null auf Platz eins der Musikmarkt-Hitparade schaffte. Es folgten 50 ausverkaufte Konzerte und eine Million verkaufte Tonträger in nur einem Jahr. Außerdem trat Westernhagen innerhalb der Tour zum ersten Mal in der DDR auf. Im Frühjahr 1990 fand ein Konzert in der Ost-Berliner Werner-Seelenbinder-Halle statt.

Im Dezember 1990 erschien das Doppelalbum „Westernhagen live“, dessen Aufnahmen während der „Halleluja“-Tour in den Dortmunder Westfalenhallen entstanden. Bis heute wurden davon mehr als 1,5 Millionen Einheiten verkauft, wofür es dreimal mit „Platin“ ausgezeichnet wurde.

Westernhagen wurde 1993 mit drei Echo-Auszeichnungen („Künstler des Jahres“, „Musikvideo des Jahres“, „Produzent des Jahres“), dem „Silver Screen Award“ für das Musikvideo Krieg und mit dem Bambi in der Kategorie „Pop“ geehrt.

Im Jahre 1994 erschien dann das Album Affentheater. Es wurde in Großbritannien produziert, diesmal mit Pete Wingfield als Co-Producer. Für das Album lagen 700.000 Vorbestellungen vor, und es erreichte auf Anhieb Platz 1 der Verkaufshitparade. Obwohl von den Medien inzwischen zum „Armani-Rocker“ stilisiert und als mehrfacher Millionär ausgemacht, galt er bei den Fans weiterhin als Kumpeltyp.

Für sein gesellschaftspolitisches Engagement wurde Marius Müller-Westernhagen vom Bundespräsidenten Johannes Rau das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen und am 4. April 2001 von Bundeskanzler Gerhard Schröder im Kaisersaal des Hamburger Rathauses überreicht.

Nach dem eigentlich schon vollzogenen Abschied von den großen Tourbühnen, feierte Westernhagen im Spätsommer 2005 sein Comeback. Gegenüber seinen letzten Touren spielte er dieses Mal nicht in Fußballstadien, sondern in ausgesuchten Hallen in Deutschland.

Trotz des im Vorfeld in zahlreichen Internet-Foren geäußerten Unmuts über die hohen Ticketpreise (inklusive Gebühren im Schnitt ca. 70 € für Stehplatzkarten) sahen über 250.000 Zuschauer die Konzerte der fast ausverkauften „Nahaufnahme“-Tour.

Im Oktober 2009 erschien mit „Williamsburg“ nach über vier Jahren wieder ein Album mit neuen Stücken des Künstlers. Westernhagen hatte es Anfang des Jahres 2009 im gleichnamigen New Yorker Stadtteil mit namhaften amerikanischen Musikern aufgenommen. Das Werk, mit dem er an seine Blues-Wurzeln anknüpfte, stieg auf Platz 2 in die Hitparade ein.

Im Herbst 2011 veröffentlichte Westernhagen ein Live-Album zur „Westernhagen Live Tour 2010“ mit dem Titel „Hottentottenmusik“, welches in der Musikkritik überaus großen Zuspruch fand. Im September 2012 fand eine aus sieben Konzerten bestehende Tournee statt. Im April 2014 veröffentlichte Westernhagen erstmals seit vier Jahren wieder ein Studioalbum mit dem Namen „Alphatier“, das er vor der Veröffentlichung auf einer kleinen Clubtournee vorgestellt hatte. 2015 folgte eine Tour durch die großen Hallen Deutschlands.

2016 feierte Westernhagen sein 50-jähriges Jubiläum als Musiker. Im Oktober 2016 veröffentlichte Westernhagen ein MTV Unplugged Konzert. Der Auftritt fand auf der Berliner Volksbühne mit anderen Gastmusikern wie Udo Lindenberg statt. Die Regie für das Livevideo übernahm Fatih Akin.

Im Zuge der Antisemitismus-Debatte um die Echoverleihung 2018 gab Marius seine bisher erworbenen sieben Echos aus Protest zurück. Sowas nennt man wohl „Charakter“…. Bleibt zu hoffen, dass er weiterhin und immer wieder durch die deutschen Lande tourt.

Radio Kreta gratuliert von Herzen – weiter so, Marius, und kein bisschen leiser, bitte! Danke.


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