Geburtstage – 6. Februar: Bob Marley.

Mal wieder einer der ganz Großen, der leider auch viel zu früh verstorben ist – mei, was hätte der Mann die Welt noch aufgemischt; aktuell würde er vermutlich mitten in Athen, Paris oder Rom (oder warum eigentlich nicht auch in Berlin?) stehen und mit seinem „Get up, stand up!“ die Demonstranten anfeuern….. – Bob Marley.

Sein 73. Geburtstag – wenn’s denn so wäre…. – scheint uns eine gute Gelegenheit, mal wieder an sein Schaffen in seinem viel zu kurzen Leben – er wurde nur 36 Jahre alt – zu erinnern.

(Auch intime) Details hält „Laut.de“ für den geneigten Leser und Fan bereit – wir zitieren auszugsweise:

„Ich halte mich für einen Revolutionär, dem niemand hilft, der keine Bestechungen annimmt und der ganz alleine mit seiner Musik kämpft“, erzählte Bob Marley einmal vor der Kamera.

„Durch seine Musik war Bob ein Revolutionär. Er hätte nie eine Waffe gezogen, aber er stand vor dem Mikrofon und feuerte Schuss nach Schuss“, erinnert sich seine Frau Rita in einem Interview.

Eine Meinung, die nicht nur in Europa oder seinem Heimatland Jamaika geteilt wird, sondern auch in Afrika und in vielen anderen Teilen der Welt.

Robert Nesta Marley wurde am 6. Februar 1945 in Nine Miles, im Norden der Karibikinsel Jamaica, zur Welt. Sein Vater ist ein englischer Marineoffizier, seine Mutter Cedella eine 18jährige Jamaikanerin, die ihren Sohn alleine groß ziehen muss. Mitte der 50er Jahre versucht die kleine Familie ihr Glück in der Hauptstadt Kingston – und landet in Trenchtown, einem berüchtigten Armenviertel über der Kloake der Stadt.

Mit seinen Freunden Bunny Livingstone und Peter McIntosh begeistert sich Marley für die Musik, die Ende der 50er Jahre von den USA aus im Radio kommt: Ray Charles, James Brown, Fats Domino oder Curtis Mayfield, aber auch schwarze Gesangsgruppen wie „The Drifters“. In einem Hinterhof nehmen sie Unterricht beim angesehenen Musiker Joe Higgs und gründen die „Wailing Wailers“.

„Bob Marley“, von Werner Horvath. Ein Künstler auf Kreta.

Jimmy Cliff macht sie mit Clement Dodd bekannt, dessen Label Coxsone eine wichtige Position auf dem lokalen Markt einnimmt. Mit einer Mischung aus jamaikanischer Tanzmusik und dem, was aus dem Radio ertönt, entsteht der Ska. Von 1963 bis 1966 nehmen die Wailing Wailers etwa 30 Singles auf und mausern sich zu einer der angesagtesten Bands von Kingston.

1966 heiratet Marley seine Frau Rita, folgt aber kurz danach seiner Mutter in die USA, die mit ihrem neuen Mann dorthin gezogen ist. Sein Plan ist, genügend Geld für ein eigenes Label zusammen zu jobben; als er nach acht Monaten zurück kehrt, ist jedoch ein tief religiöser Mensch und ein Anhänger des Rastafari aus ihm geworden.

Rastafari ist eine christliche Religion, die ihre Grundsätze aus verschiedenen Kirchen nimmt.

Als Markenzeichen der Rastafaris entwickeln sich eine filzige Frisur und das Kiffen, dem eine religiöse Bedeutung zugrunde liegt: Der Rausch soll sowohl die Gläubigen vereinen, als sie auch Gott näher bringen.

Marley, Livingstone und McIntosh widmen sich nun auch einer langsameren Form des Ska, dem Rocksteady, oder Reggae, wie er abgekürzt heißt. In seinen Texten behandelt Marley fortan spirituelle und soziale Themen.

Mit dem Hit „Stir It Up“ erlangen die Wailers aber zum ersten Mal internationale Aufmerksamkeit.

Nach einigen USA-Auftritten im Vorprogramm von z.B. Bruce Springsteen nehmen sie „Burnin'“ (1973) auf, das neben älteren Liedern auch „Get Up Stand Up“ und „I Shot The Sheriff“ hervor bringt. Als eine Coverversion Eric Claptons kurz danach in den USA die Spitze der Singlecharts erobert, ist der Durchbruch geschafft.

Unzufrieden mit der Orientierung Marleys und seinem Gewicht in der Band, gehen Livinstone und McIntosh eigene Wege zugunsten ihrer nicht erfolglosen Solokarrieren. Der Frontmann nennt seine Combo in „Bob Marley And The Wailers“ um, den Begleitgesang übernimmt unter anderen seine Frau Rita.
Das Album erscheint 1975 und kann mit „No Woman No Cry“ einen großen Hit vorweisen.

Marley ist nun ein gefragter Weltstar, der versucht, Ruhe in die katastrophale Politik seines Landes zu bringen. Bei einem Aufenthalt in Kingston im Dezember 1976 dringen bewaffnete Männer in sein Haus ein und beschießen ihn. Er kommt mit einer leichten Verletzung davon und tritt dennoch auf einem Benefizkonzert auf, das er organisiert hat.

Anschließend zieht er nach London, wo er mit „Exodus“ (1977) ein Album mit autobiografischem Titel aufnimmt, das vom Time Magazine später sogar zum „besten Album des 20. Jahrhunderts“. Ein weiteres Album „Kaya“ (1978) stellt mit seiner Single „Is This Love“ dagegen eine Hommage an das Kiffen dar.
Im selben Jahr reist Marley zum ersten Mal nach Afrika. Seine Aufenthalte in Kenia und Äthiopien prägen das stark politische Album „Survival“ (1979), das mit „So Much Trouble In The World“, „Ambush In The Night“ und „Africa Unite“ eindeutige Lieder enthält – wie gesagt: aktuelle denn je…

„Zimbabwe“ schreibt er für den Bürgerkrieg in Rhodesien; als das Land ein Jahr später die Unabhängigkeit erlangt, lädt ihn der damals noch viel beachtete neue Staatschef Robert Mugabe als offiziellen Gast ein.

Das optimistische „Uprising“ (1980) enthält die Singles „Could You Be Loved“ und „Redemption Song“. Bob Marley ist zwar am Höhepunkt seiner Karriere – steht jedoch kurz vor dem Tod.

Auf dem Rückweg von Europa nach Jamaika stirbt der 36-jährige Marley am 11. Mai 1981 in Miami an einem unheilbaren Gehirntumor.

Dreißig Jahre nach seinem Tod ist Bob Marley nach wie vor eine der wichtigsten Figuren der zeitgenössischen Musikgeschichte. Seine Alben sowie unzählige „Best Ofs“ verkaufen sich immer noch prächtig, viele seiner Lieder sind allgemeines Kulturgut, sein Konterfei ist an den Wänden von Studenten-WGs ebenso wenig wegzudenken wie das Che Guevaras.

Seine Frau geht sogar so weit zu sagen, dass „Bob kein normaler Mensch war. Er war einer von jenen, die einmal alle 2000 Jahre erscheinen“.

Na, da müssen wir wohl noch ein bisschen warten….

Radio Kreta gratuliert einem singenden Pazifisten von Herzen – und grüßt ganz besonders Nikos Lamprakis und Patrick Reiners – die beiden wissen schon, warum…

Außerdem hat heute auch noch Natalie Cole Geburtstag – herzlichen Glückwunsch, Goldkehlchen!


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Jetzt wissen wir viel über Bob Marley. Doch wer ist dieser Maler Werner Horvath? Mehr über Werner auf Kreta findet Ihr HIER.