Geburtstage – 9. Dezember: Hape Kerkeling.

„Das ganze Leben ist ein Quiz, und wir sind nur die Kandidaten….“ – eigentlich heutzutage aktueller denn je, auch wenn der Film um einiges witziger ist, als das aktuelle „Quiz“.

Aber wir machen auch heute mal wieder keine Politik, sondern zitieren nur eine der ersten Assoziationen, die wohl viele von Euch haben, wenn es um das heutige Geburtstagskind geht, denn das heißt – Trommelwirbel, Tusch! – Hape Kerkeling.

Ja, genau, der polyglotte (er spricht fließend Deutsch, Englisch, Italienisch, Niederländisch, Spanisch und Französisch) Verwandlungskünstler und Stimmenimitator, das Hannilein, Horst Schlämmer, Uschi Blum, Königin Beatrix, Siegfried Schwäbli und Evje van Dampen – um nur einige seiner wundervollen Figuren zu nennen. Ach ja, und „isch möschte nischt“-Gisela nicht zu vergessen. Weisse Bescheid, Schätzelein…

Nun, und genau dieser Komiker, Sänger, Autor, Moderator, Schauspieler und Synchronsprecher, der seit nunmehr über 30 Jahren auf der Bühne und Mattscheibe unterhält und rumblödelt, wird heute 54 Jahre alt. Um einen kleinen Überblick über das Leben des Menschen hinter all diesen Figuren zu bekommen, haben wir mal wieder das WWWeb bemüht und auch einiges erfahren (u.a. mal wieder Dank an Wikipedia und Hape´s offizielle Website – da gibt´s auch noch weitere Details, für die, die mal wieder alles ganz genau wissen wollen).

Also, los geht´s:

Hape Kerkeling wurde am 9. Dezember 1964 in Recklinghausen als Hans-Peter Wilhelm Kerkeling geboren und ist, wie bereits erwähnt, deutscher Komiker, Autor, Moderator, Schauspieler, Sänger und Synchronsprecher.

Nach dem Tod seiner Mutter zog der Achtjährige mit seinem Vater und seinem Bruder zu seinen Großeltern, bei denen er weiter aufwuchs. Die Familie seines Großvaters stammt aus Holland, daher kommt sowohl der Nachname, als vermutlich auch seine fließenden Kenntnisse der niederländischen Sprache.

Kerkeling legte 1984 sein Abitur am Marie-Curie-Gymnasium in Recklinghausen ab. Mit einigen Mitschülern brachte er unter dem Bandnamen „Gesundfutter“ eine Schallplatte mit dem Titel „Hawaii“ auf den Markt. Hape Kerkelings Fernsehkarriere begann mit einem Misserfolg: 1977 bewarb sich der damals 12-Jährige bei Loriot für die Rolle des moppeligen Kindes Dicki („Zicke Zacke Hühnerkacke“) im Sketch „Weihnachten bei Hoppenstedts“. Die Rolle erhielt jedoch Katja Bogdanski. Seinen ersten TV-Auftritt hatte er dann mit 17 Jahren im „Talentschuppen“.

Er trat bei verschiedenen Talentwettbewerben auf und gewann 1983 den damals erstmals vergebenen Kabarettpreis „ScharfrichterBeil“. 

Auch arbeitete er für verschiedene Rundfunkanstalten, unter anderem für den WDR und den BR. Den Durchbruch schaffte Kerkeling 1984/85 in der Musik- und Ulk-Show „Känguru“. Zur gleichen Zeit trat er in „Kerkelings Kinderstunde“ mit der bekannten Figur des Vorschulkindes Hannilein auf. Es folgten Gastauftritte und Sketche (unter anderem mit Margarethe Schreinemakers) in der Radio-Bremen-Sendung „Extratour“. Laut Hape selbst, hat Otto Waalkes einen großen Beitrag zu seinem Karrierestart geleistet, indem er ihn zur richtigen Zeit an richtiger Stelle den Leuten bekannt machte, ihn quasi in die Szene einführte.

1989 gestaltete Kerkeling zusammen mit dem Pianisten Achim Hagemann und Angelo Colagrossi als Co-Autor mit seiner medienkritischen Sendung „Total Normal“ ein Comedy-Format, für das er mit der Goldenen Kamera, dem Adolf-Grimme-Preis und dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Zwei Aktionen sind auch Jahre nach dem Ende der Sendung in Erinnerung geblieben. Verkleidet als Königin Beatrix schaffte es Kerkeling am 25. April 1991, vor laufender Kamera in einem Wagen vor Eintreffen der echten Königin im Schloss Bellevue vorzufahren.

Des Weiteren trug Kerkeling in der Maske eines polnischen Opernsängers zur Klavierbegleitung von Achim Hagemann ein „expressives Stück“ vor, eine Parodie auf Neue Musik, die in dem lauten und unvermittelten Ausruf „Hurz!“ mündete. Das nicht eingeweihte Publikum nahm die Darbietung ernst und ließ sich hinterher zu einer intellektuellen Diskussion über die Aussage des Stücks verleiten. Hurz! erschien 1992 als Single. Das Mottolied einer anderen Folge, „Das ganze Leben ist ein Quiz“, schaffte als Single-Veröffentlichung den Einstieg in die deutschen Hitlisten.

Und wieder zeigt es sich, dass sich die Geschichte oftmals wiederholt, denn bereits im Jahr 1992 lehnte Kerkeling ein Angebot des ZDF ab, die Nachfolge von Thomas Gottschalk als Moderator der Samstagabendshow „Wetten, dass..?“ zu übernehmen. Stattdessen erschien 1993 Kerkelings erster Kinofilm, die Satire „Kein Pardon“, u.a. mit einem wundervoll selbstironischen Heinz Schenk, für die Hape gleichzeitig als Regisseur und Schauspieler tätig war und an deren Drehbuch er mitschrieb.

Danach kehrte der erfolgsverwöhnte Entertainer zurück zum Fernsehen, wo er mit Sendungen wie „Cheese“, „Warmumsherz“, „Zappenduster“ und „Gisbert“ zwischen 1994 und 99 allerdings eher Misserfolge landete.

Erst 1999 war Kerkeling mit der Sat.1-Sendung „Darüber lacht die Welt“ wieder im Fernsehen erfolgreich. Hier bleiben seine Rollen als iranischer Schach-Großmeister Mehdi Mikamahdav, als finnischer Sänger der fiktiven Rapgruppe R.I.P. Uli, als litauischer Fußballtrainer Albertas Klimawiszys und als Kleingärtner Rico Mielke wohl allen Hape-Fans unvergessen.

Die Entfernung seiner Gallenblase und ein Hörsturz veranlassten Kerkeling zu einer kurzen Auszeit. Im Juni und Juli 2001 pilgerte Kerkeling ca. 630 Kilometer auf dem nordspanischen Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Diese Reise ist Gegenstand seines wirklich sehr empfehlenswerten Buches „Ich bin dann mal weg“.

Vom Frühjahr 2005 bis März 2006 moderierte Kerkeling die Show „Hape trifft!“, in der er auf deutsche und internationale Stars traf und sich u. a. als rasender Reporter Horst Schlämmer, als Schwabe Siggi Schwäbli und als niederländische Paartherapeutin Evje van Dampen verkleidete.

Außer verschiedenen Fernseh-Moderationen (z.B. die alljährliche Spenden-Gala für die Deutsche AIDS-Stiftung, „Let´s Dance“, Verleihung der Goldenen Kamera etc.) ist Kerkeling seit Jahren mit verschiedenen Bühnenprogrammen auf Tournee und arbeitet als Synchronsprecher, z.B. gab er dem Pandabären Po im Animationsfilm „Kung Fu Panda“ seine deutsche Stimme.

Und hier wiederholt sich dann die Geschichte: Mitte Oktober 2011 äußerte ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut, Kerkeling sei für ihn die erste Wahl als Nachfolger von Thomas Gottschalk als Moderator der Sendung „Wetten, dass..?“. Am 5. November 2011 erklärte Kerkeling allerdings während einer Ausgabe der Show, dass er die Moderation der Sendung nicht übernehmen werde. Er begründete seine Entscheidung damit, sich mehr auf seine aktuellen Projekte konzentrieren zu wollen.

Hape´s fast unzählbaren Auszeichnungen könnt Ihr unter o.g. Links nachlesen – darunter sind diverse Bambis, Goldene Kameras, Deutsche Comedypreise, Goldene Schallplatten und sonstige Rundfunk-, Fernseh- und Unterhaltungspreise, deren Aufzählung diesen Rahmen sprengen würde.

Klar ist jedenfalls, dass heute ein ganz großer Entertainer und Komiker Geburtstag hat.

Und passend zur Vorweihnachtszeit gibt´s auch noch ein (zugegebenermassen leicht makaberes) Ständchen von ihm frei Haus: „Winterszeit in Wien“

Leider hat Hape sich ziemlich pünktlich zu seinem 50. Geburtstag „damals“ von der Bühne und der Öffentlichkeit verabschiedet – wie schon lange geplant. Der Grund? Laut seiner eigenen Aussage: „Gut is´“. Genug ist halt manchmal doch genug – und wenn man dann auch noch konsequent ist, kommt halt das dabei raus.

Radio Kreta gratuliert von Herzen – genieß dein Leben, lieber Hape!

PS: Passend zum Geburtstag hat der Spiegel Online auch noch einen sehr schönen Artikel über Hape erscheinen lassen. Ein paar Hintergründe mehr und noch ein Grund mehr, den Hut vor diesem durchaus ernst zu nehmenden Mann zu ziehen. Chapeau, Monsieur Kerkeling!