In Griechenland glaubt man daran, dass „der böse Blick“ (to matí) ein Fluch ist, der absolut negative Intentionen birgt. Jegliches negative Gefühl kann diesen „bösen-Blick-Fluch“ auslösen, z.B. Wut oder sogar Eifersucht.
Dieser Fluch kann – je nach Stärke des (Aber-) Glaubens – der Zielperson jede Menge Ärger machen. Und der kann von einfachen Kopfschmerzen bis zu einer ganzen, gerne auch mal länger andauernden Pechsträhne reichen.
Der böse Blick in der Antike.
Der (Aber-) Glaube an den „bösen Blick“ geht auf die griechische Antike zurück, während der die griechische Zivilisation sich auf ihrem intellektuellen Höhepunkt erreichte. Ein in der damaligen Literatur oft behandeltes Thema war bereits damals die Vermutung bzw. der Glaube, dass die Augen eine Quelle tödlicher Strahlen seien, die Verderben über andere bringen könnten. Plutarch, der große antike Schreiber, ist nur einer der „prominenten“ Vertreter dieser These, die mit den Eroberungszügen Alexanders des Großen weite Verbreitung im Rest der damals bekannten Welt fand.
Heutzutage kommt es darauf an, mit wem man spricht – manche Menschen glauben nicht, dass nicht nur negative Gedanken und Gefühle einen „Fluch“ über andere bringe, sondern auch so einfache Gefühlsäußerungen wie z.B. die Bewunderung eines Neugeborenen. In manchen Regionen Griechenlands glaubt man auch, dass Menschen mit blauen oder grünen Augen besonders befähigt sind, den Fluch auf andere zu übertragen. Und da man Gleiches am besten mit Gleichem vergelten kann, ist der hinlänglich bekannte fluchabweisende Talisman meist ein blaues Auge. Einzeln, an Ketten, als Schlüsselanhänger, gar als (Ohr-)Ringe oder sonstige Schmuckstücke.
Einer neuesten Umfrage zufolge glauben 66% aller Griechen an den bösen Blick.
Aber da man sich ja nur ungern auf eine Sache verlässt, wird bei der Abwendung von Flüchen auch gerne mal doppelt gemoppelt oder dreifach getrippelt: Manche Leute rezitieren spezielle Verse, deren Inhalt oft streng geheim innerhalb eines Familienkreises gehalten wird. Andere fluchabweisende Taktiken sind das Spucken (das wird oft bei Neugeborenen gemacht) oder das Salz-über-die-Schulter-werfen (also am Besten immer ein Tütchen Salz am Mann bzw. der Frau haben…!
Aber wie findet man nun heraus, ob jemand mit einem Fluch belegt ist? Nun, dazu wird eine spezielle Abfolge von Ritualen bemüht, die u.a. darin besteht, dass ein gewisser Beschwörungsspruch drei mal rezitiert wird. Sollte die „verdächtige“ Person dem „bösen Blick“ verfallen sein, fangen beide Parteien daraufhin gleichzeitig an zu gähnen. Es gibt aber noch weitere Rituale, die nach Familie, Region und der Situation, in der der „böse Blick“ aufgetreten ist, differieren können.
Also besser vorbeugen und immer einen Talisman dabei haben!
Radio Kreta – gute Tipps für alle Lebenslagen!
Gegen den „bösen Blick“ gibt es aber auch wissenschaftliche Methoden, wie auf´s Köstlichste von unserer lieben Melitta Kessaris beschrieben!