Griechischer Kaffee, Mokka, Espresso & Co.

Immer wieder, auch und gerade hier bei uns liest man ja immer wieder dieses Mantra-artige „Kaffee ist WICHTIG!“. Ist er ja auch – aber welcher Kaffee denn nun eigentlich?

Die Geschmäcker der Gestecker sind ja nun mal bekanntlich verschieden und so gibt es eine schier unermessliche Bandbreite an Kaffees. Nur kurz vorab: wir werden uns hier nicht in die Untiefen und Abarten der verschiedenen -ccini, -cchiati oder -freddi hinab begeben, geht es uns doch um den reinen, den wahren und ursprünglichen griechichen Kaffeegenuss (zu dem zugegebenermassen auch der „Frappé“ – eine kleine „Abart“ – gehört, aber die hat immerhin auch Tradition!!!).

Der Unterschied zwischen Espresso und Mokka

Und nach dieser kurzen Einleitung kommen wir dann nun auch mal zum Thema: immer wieder kommt es zu Unklarheiten, was denn genau der Unterschied zwischen Espresso und Mokka, also dem griechischen Kaffee ist. Nun, die Antwort ist gar nicht so schwer, denn der Unterschied besteht einmal aus der Zusammensetzung des Kaffees und zum anderen aus der Röstung der Kaffeebohnen.

Der Espresso ist eine Mischung aus verschiedenen Arabica-Sorten, die einem sehr intensiven Röstverfahren unterzogen werden. Übrigens enthält der Espresso gerade wegen dieser kräftigen Röstung viel weniger Koffein als andere Kaffeesorten. Doch Espresso besteht nicht nur aus Arabica-Bohnen, sondern auch aus einem kleinen Teil Robusta-Bohnen, die beigemischt werden, um dem Espresso die berühmte „Crema“ zu verleihen. Der Espresso wird ganz fein gemahlen. Für die Zubereitung in den traditionellen Espresso-Kannen darf der Espresso nicht zu fein gemahlen werden, da sonst der Druck in der Kanne zu groß und das Wasser zu langsam durch den Kaffee zieht. Das Ergebnis schmeckt dann eher ekelhaft bitter.

Als Mokka wird hingegen Kaffee aus Jemen und Äthiopien bezeichnet. Der Grund dafür ist relativ einfach: Die jemenitische Stadt „Al Mukah“ am Roten Meer war früher ein wichtiger Kaffee-Verladehafen und von „Al Mukah“ leitet sich der Name „Mokka“ ab. Die Bohnen für den Mokka werden noch kräftiger geröstet als für den Espresso (also noch weniger Koffein) und dann wirklich sehr fein gemahlen – fast staubfein. Aus diesem Pulver wird traditionell der türkische- bzw. der griechische Kaffee gebraut.

Bei beiden es sich um einen sehr kräftigen, vollmundigen, schwarzen Kaffee mit einer feinen Säure. Und nun aufgepasst! Der griechische Kaffee (griechisch „Ελληνικός καφές“ – Ellinikós Kafés) darf niemals nie nicht mit Türkischem Kaffee verwechselt werden. Das liegt nicht daran, dass die Zutaten, Rezept oder Zubereitungsart des Griechischen Kaffees unterschiedlich vom Türkischen Kaffee wären – mitnichten! – denn beide sind Mokka Kaffees – es liegt vielmehr daran, dass die Griechen – historisch bedingt – nicht allzu gut auf die Türken zu sprechen sind. Darum tut Ihr Euch selbst und den Griechen einen Gefallen, und bestellt auf griechischem Boden bitte niemals einen Türkischen Kaffee, wenn Euch Euer Leben lieb ist! Denn in Griechenland muss es nunmal ein Griechischer Kaffee sein.

Briki

Und wie bei so vielen Dingen, die einen gewissen Kultstatus erreicht haben, ist die Zubereitung eines Griechischen Kaffees strengen Ritualen unterworfen, handelt es sich doch um die ursprünglichste Art der Kaffeezubereitung. Daher war vor der Erfindung des Filterkaffees jeder Kaffee irgendwie ein Mokka-Kaffee. Charakteristisch für den Mokka ist der miteingeschenkte Kaffeesatz. Ausserdem dürfen nur ausgewählte Zutaten und genau definierte „Werkzeuge“ in die Zubereitung einfliessen.

Ein Töpfchen Kaffee

Ein echt griechisches „Briki“ (griechisch μπρίκι), ein langstieliges Kännchen für die Zubereitung eines Mokkas, abgeleitet vom türkischen „Ibrik“ – also ein Töpfchen in dem der Griechische Kaffee zubereitet wird. Natürlich tut auch ein normaler Topf seine Pflicht, aber man will ja Griechischen Kaffee trinken, nicht bloß eine konzentrierte Koffeinbrühe. Bei dieser Zubereitung eines Kaffees handelt es sich wohl um die älteste bekannte Kaffeezubereitungsart.

Ursprünglich wurde das Kännchen jedoch nicht direkt erhitzt (Herdplatte, Gasflamme), sondern in einem heißen Sandbett auf einer Feuerstelle langsam auf Kochtemperatur gebracht; eine alte Zubereitungsart, die in Griechenland schon seit einigen Jahren ein Comeback (mit eigens dafür hergestellten Elektroplatten mit Sandbett) erfährt. Der Kaffee wird auf diese Weise besonders schonend erhitzt und erfährt dadurch eine perfekte Entfaltung seines Aromas.

Hier erfahrt ihr vieles mehr über Kaffee: I love coffee.

Stilecht ist ein Briki aus inwändig verzinntem Kupfer oder Messing gefertigt. Üblicherweise ist auf dem Boden des Briki eine Zahl eingeschlagen, die angibt, für welche Tassenanzahl er bestimmt ist.

  • Echt griechisches Mokka-Kaffeepulver: Da die Röstung, Qualität und Sorte natürlich eine wichtige Rolle spielen, kann echter Griechischer Kaffee nur aus griechischem Kaffeepulver gemacht werden.
  • Milch. Wenns denn sein muss. In Griechenland wird nur Touristen, die auch offensichtlich als solche erkennbar sind, Milch zum „Ellinikos Kafes“ angeboten. Man trinkt ihn traditionsgemäß schwarz.
  • Zucker. Je nach Geschmack.
zubereitung-greek-coffee
Kaffee ist WICHTIG.

Die Zubereitung eines original griechischen Kaffees ist, wie schon oben erwähnt, eine Vorgehensweise, die mit der Mokka Zubereitung de facto identisch ist:

      • Wasser für die gewünschte Anzahl von Tassen in das Briki füllen.
      • Für jede Tasse Griechischen Kaffees einen gehäuften Teelöffel Mokka-Kaffeepulver ins Briki geben.
      • Zucker nach Belieben hinzufügen, je nachdem, ob Ihr Euren Kaffee „sketos“ (σκέτος), also schwarz „ohne alles“, „me olígi“ (με ολίγη) – leicht süß mit wenig Zucker, „métrios“ (μέτριος) – Zucker und Kaffee 1:1 oder „glykos“ (γλυκός), also süß, Zucker zu Kaffee im Verhältnis 2:1 mögt.
      • Das Briki auf eine Platte oder einen Gasofen mit mittlerer Hitze stellen, idealerweise aber natürlich ins o.g. erwärmte Sandbett. Bei leichtem Rühren auf das Aufwallen des Kaffees warten, das Briki dann vom Herd bzw. aus dem Sandbett nehmen.Den besten Geschmack erzielt man, wenn man die Schritte 3 und 4 zweimal wiederholt. Aber fertig ist der Griechische Kaffee auch bereits nach dem ersten Durchgang.
      • Den Inhalt des Briki jetzt auf die Tassen verteilen, auch den Kaffeesud zum Schluss gleichmäßig auf alle Tassen aufteilen.

Und dann beim Trinken aufpassen, dass man den Bodensatz nicht mit schluckt, denn das ist echt fies!!!

Quellen: Eigene Kenntnisse, Freund Christoph´s Kafenio.eu, espressogeeks.de und auch auszugsweise mal wieder ein bisschen Wikipedia – alles fröhlich gemischt…

Radio Kreta wünscht viel Spaß im Kafenion – und wundervollen Kaffeegenuss! Kaffee ist nämlich WICHTIG ! 😉

Und da eine Abhandlung über den vielgeliebten Frappé hier so langsam den Rahmen sprengen würde, findet Ihr alles Wissenswerte darüber hier.