MONTAGSINTERVIEW: DER GUTE GRIECHE
„Für mich war Kunst nie nur Kunst“
Eigentlich kam Kostas Papanastasiou nach Berlin, um Architekt zu werden. Stattdessen wurde er Wirt und Schauspieler. Mit einer „Hommage an Berlin“ feiert er am kommenden Sonntag seine 55 Berliner Jahre.
taz: Herr Papanastasiou, mal ehrlich, wie gut kennen Sie sich in der griechischen Mythologie aus?
Kostas Papanastasiou: Die griechische Mythologie ist unendlich. Aber ich kenne mich ganz gut aus. Wirklich.
Dann testen wir Sie einmal: Was wäre heute Griechenland, wenn wer die Finger von der schönen Europa gelassen hätte?
Es war die ganz ausgezeichnete Idee von Zeus, das schöne Mädchen Europa auf die Insel Kreta zu bringen. Wenn er das nicht gemacht hätte, wären wir heute wahrscheinlich keine Europäer.
Hätte das nicht auch Vorteile, gerade derzeit, wo Griechenland so in der Kritik steht?
Das glaube ich nicht. Man darf Europa nicht nach der augenblicklichen Krise beurteilen, sondern danach, was es idealerweise ist: das Europa der Kulturen und der Solidarität. Statt des Streits müssen eine Lösung und eine Zukunft gefunden werden, damit wir wieder eine wichtige Rolle für die Welt spielen können.
Welche Rolle denn?
Europa war immer ein Kontinent der Dichter, der Philosophen und Wissenschaftler. Und Griechenland hat dazu seinen Beitrag geleistet. Von hier haben andere Völker viel mitgenommen und behalten, denken Sie an die Römer. Der mediterrane Raum hat seine Ideen über den Kontinent ausgebreitet. Damit kann Europa ein Beispiel geben für Afrika, Asien, Südamerika.
Sieht es derzeit aber nicht so aus, dass Europa von Griechenland kaum noch etwas wissen will? In Griechenland selbst geht es um Jobs, um Pleiten, um die Zukunft.
Quelle und hier geht es zum gesamten Interview: Taz.de, Interview Susanne Gannott, Rolf Lautenschlager
Danke das ich das Interview mit Kostas Papanastasiou hab in der TAZ nachlesen können. Da meine Frau und ich nächste Woche in Berlin sind werden wir versuchen ihn in seiner Kneipe ein chronia pola zuzurufen für 55 Berliner Jahre.