Kreta auf eigene Faust mit dem Mietwagen erkunden

Kreta ist aufgrund des angenehmen Klimas auch sowohl in der Haupt- wie in der Nachsaison für viele Urlauber von großem Interesse. Am individuellsten bewegt man sich hier natürlich mit einem Mietwagen – und wir stellen Euch heute eine Rundreise vor, die nahezu alle großen Küstenstädte, aber auch das „Hinterland“ berücksichtigt.

Selbst wenn die mediale Berichterstattung über Griechenland in den vergangenen Jahren wenig erfreulich war, so hat sie dennoch dazu geführt, dass sich zunehmend mehr deutsche Touristen für das Land interessieren. Besonders Kreta hat es vielen Urlaubern angetan. Gleich mehrere Gründe sprechen für einen Urlaub auf der größten Insel Griechenlands.

Dass vor allem Kreta ein derartig gefragtes Reiseziel ist, hat nicht zuletzt mit der herrlichen und zugleich abwechslungsreichen Landschaft zu tun. Hinzu kommt die südliche Lage, die nicht nur im Sommer, sondern vor allem in der Vor- und Nachsaison ein sehr angenehmes Klima verspricht. Wer außerhalb der absoluten Touristensaison verreisen möchte und sich warme Temperaturen wünscht, trifft mit Kreta eine gute Entscheidung.

Zunehmend mehr Touristen verspüren den Wunsch, einen Individualurlaub zu planen. Viele Inselbesucher möchten ihre Urlaubszeit intensiv nutzen und haben deshalb kein Interesse daran, durchweg im selben Hotel zu wohnen, sondern wollen gerne jeden Tag etwas Neues sehen. Dementsprechend gehört der Mietwagen meist mit in die Kreta-Urlaubsplanung, um möglichst individuell unterwegs sein zu können. Nachfolgend stellen wir Euch eine Rundreise vor, die im Uhrzeigersinn nahezu einmal rund um die Insel führt. Welche Orte Ihr Euch anschaut und wo Ihr eventuell „hängenbleibt“ (diese Gefahr besteht auf dieser Insel immer!) bleibt Euch überlassen!!

Start der Rundreise: Heraklion

Ausgangsort der Reise ist Heraklion, was nicht zuletzt am (Flug-) Hafen liegt. Die meisten Touristen kommen hier an und möchten natürlich direkt starten. Angesichts der Tatsache, dass die Reise in Heraklion wieder endet, kann im Anschluss noch eine individuelle Erkundung erfolgen. Dementsprechend geht es mit dem am (Flug-) Hafen angemieteten Wagen gleich los in die östliche Richtung nach Agios Nikolaos.

Agios Nikolaos

Obwohl es sich um einen Touristenort handelt, ist Agios Nikolaos einen Besuch wert. Der alte Hafen lädt zum Flanieren ein und in den Cafés kann zunächst eine Stärkung eingenommen werden. In der Stadt selbst empfiehlt es sich, das Hafenviertel mit seinem einzigartigen „Binnensee“ zu erkunden und dem archäologischen Museum einen Besuch abzustatten. Außerdem bietet sich ein Ausflug auf die nahe gelegene Insel Spinalonga an. Bis in die späten 1950er Jahre war sie eine Lepra-Kolonie. Heute werden geführte Touren angeboten. Weiter im Nordosten der Insel befindet sich der einzigartige Palmenstrand von Vai, der ebenfalls ein attraktives Ausflugsziel darstellt.

Ierapetra

Am nächsten Tag geht es weiter nach Ierapetra, der südlichsten Stadt Europas – diese Bezeichnung trifft zumindest dann zu, wenn bedacht wird, dass Zypern aus geographischer Sicht bereits zu Asien gehört.

Diese Kleinstadt mit ca. 16.000 Einwohnern weiß Besucher mit ihrem beschaulichen Hafen und einer Reihe von kleinen, authentischen Tavernen zu bezaubern. Der Ort gilt als vergleichsweise ruhig und ist ideal geeignet, um die Morgensonne bei einem Kaffee zu genießen. Eines der touristischen Highlights ist das Napoleonhaus, in welchem der französische Feldherr einst übernachtet haben soll. Ansonsten ist die Stadt vor allem wegen ihrer schönen Strände sowie den Wassersportmöglichkeiten sehr attraktiv. Auch Bootsausflüge auf die nahe gelegene „goldene Insel“ – die Insel Chrissi – sind kleine Highlights.

Sollte Euch Eure Reise an einem Samstag in diese Stadt verschlagen, genießt den samstäglichen Wochenmarkt unbedingt – er wird ein Highlight Eurer Reise darstellen!

Im Hinterland Ierapetras befinden sich 2 Hochebenen: die vor allem wegen ihrer Windmühlen sehr bekannte und fruchtbare Lassithi-Hochebene, sowie die weniger bekannte aber nicht weniger sehenswerte „Katharo“-Hochebene, auf der man bei aufmerksamer Beobachtung und ein bisschen Glück noch Populationen der fast ausgestorbenen Bartgeier antreffen kann, die in Erwartung ihrer Beute auf Baumstümpfen ausharren, oder majestetisch ihre Kreise durch die Lüfte ziehen.
Auch der östlichste Punkt der Insel befindet sich in dieser Region und ist durchaus einen Ausflug wert: Kato Zakros!

Matala
Matala

Matala

Auf der nächsten Etappe geht es weiter in die westliche Richtung nach Matala. Das kleine Küstendorf, das heute gut 100 Einwohner zählt (während der Saison natürlich ein Vielvielvielfaches mehr!), ist vor allem wegen seiner Höhlen bekannt geworden, die in den 1960er Jahren von Hippies bewohnt wurden. Die Höhlen sind die große Attraktion des Ortes, wobei Wanderfreunde mit Sicherheit auch das Umland zu schätzen wissen. Es ist sehr abwechslungsreich und verspricht tolle Touren, z.B. eine Wandertour auf den höchsten Berg Kretas, den Psiloritis, mit seinen 2.456 m.

Nördlich von Matala gelegen befindet sich die fruchtbare Messara-Ebene, eine der „Kartoffel-, Obst und Gemüsekammern“ Kretas – wo man hinschaut blüht, wächst und gedeiht etwas – das alles findet man dann auf dem samstäglichen Wochenmarkt in Mires!

In dieser Region befindet sich auch die Ausgrabungsstätte von Festos (Faistos), die sich zwar weniger spektakulär, dafür aber viel authentischer präsentiert, als das berühmte Knossos.

Rethymno

Die drittgrößte Stadt der Insel lädt zum Kulturprogramm ein. Besucher finden eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten vor, die aus der venezianischen und osmanischen Zeit stammen. Eine der archäologischen Ausgrabungsstätten, bei der es sich um einen Friedhof handelt, darf von Touristen besichtigt werden. Eine typische aber dennoch sehr reizvolle Attraktion sind die Nachbauten historischer Schiffe, die im venezianischen Hafen von Rethymno liegen und dort bewundert werden können.

Auf dem Weg von Rethymnon zur nächtsten Station Chania ist ein Stop am berühmten Kournas-See fast ein „Muss“. Der Kournas-See liegt in einem Naturschutzgebiet und ist der einzige natürliche Süßwassersee der Insel, der im Frühjahr und Herbst zahlreichen Zugvögelarten auf ihrem Weg von und nach Afrika einen natürlichen und geschützten Rastplatz bietet.

Chania

Das letzte Ziel, bevor es zurück nach Heraklion geht, ist die Küstenstadt Chania. Besonders die Altstadt weiß Besucher mit ihrem Kastell-Viertel zu bezaubern. Außerdem empfiehlt es sich, den venezianischen Haften sowie die Kathedrale der drei Märtyrer anzusehen. Ganze sechs Museen beheimatet Chania, zu den Highlights zählen das archäologische Museum und das Schifffahrtsmuseum.

Chania ist die Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur Kretas, die ebenfalls viele Sehenswürdigkeiten bietet: angefangen mit den fast „karibischen“ Stränden Elafonissi und Falassarna über die „Kastanienregion“ der Insel rund um Elos, der berühmten Samaria-Schlucht und ihrer „kleinen Schwester“ – der Agia Irini Schlucht – bis hin zum bezaubernden Städtchen Paleochora mit seinen wundervollen Unterkünften für jeden Geschmack, vielen Cafés, Bars, Tavernen und Live Musik. Von hier aus fährt auch die Autofähre zur südlichsten Insel Europas: Gavdos!

infografik
Auch Griechenland schneidet recht gut ab.

Rückfahrt nach Heraklion

Es ist an der Zeit, die Rückfahrt anzutreten, auf der man – je nach Lust und Laune – auch noch Heraklion und das Umland ebenfalls noch erkunden kann. Heraklion ist die größte Stadt Kretas. Obwohl die Hafenstadt bereits im ersten vorchristlichen Jahrtausend gegründet wurde, erlebte sie ihre wirtschaftliche Blütezeit erst im Mittelalter unter venezianischer Herrschaft. Im 16. Jahrhundert sicherte die Republik Venedig die Hafeneinfahrt nach Heraklion mit der wehrhaften Hafenfestung Koules. Das Kastell thront noch heute als steinerner Wächter an der Zufahrt zum Hafen. Aus der venezianischen Epoche stammen auch die aufwendig verzierten Lagerhallen auf dem Hafengelände. Das Bild der Altstadt prägen prächtige Renaissancebauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Als ein Ausflugsziel außerhalb der Inselhauptstadt bietet sich natürlich die wohl berühmteste Ausgrabungsstätte Kretas – Der Palast von Knossos – an; das nahegelegene Dorf Achanes ist ein Kleinod Kretas.

Das berühmt-berüchtigte Bergdorf Anogia bietet u.a. eine weit über die Präfekturgrenzen hinaus bekannte Käserei und eine Glasbläserei, weiter im Süden bieten sich das Bergdorf Arkalohori mit seinem samstäglichen Wochenmarkt, sowie die Gedenkstätte Amiras und die verschlafenen Dörfchen der Südküste für einen Ausflug an.

Kreta ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert! Und HIER gibt es prima Mietwagen.

Und hier geht`s zur Fähre nach Gavdos.

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