Nun haben wir neulich dem weitverbreiteten Unmut über rücksichtslose Wohnmobilisten auf der Insel ein Forum gegeben, da wird es doch tatsächlich mal wieder Zeit aufzuzeigen, dass es auch ganz anders geht.
Klar will (fast) jeder gerne ganz persönlich betreut werden, das „authentische“ Kreta weitab der ausgetrampelten Touristen-Pfade kennen lernen und das ganze soll nach Möglichkeit auch noch „nachhaltig“ sein. Hat sich so was mit „authentisch“ und „nachhaltig“. Diese Wörter und ihre dazugehörigen Substantive hört man ja immer öfter in den verschiedensten Zusammenhängen, aber wie kann ein auf die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse angepasster, dazu noch authentischer und nachhaltiger Kreta-Urlaub aussehen?
Nun – die Insel bietet ja nun mal so ziemlich alles, was das Erlebnis-Urlauber-Herz so erfreut. Wunderbare Strände, raue und karge Berglandschaften, wunderbare Blütenmeere im Winter und Frühling, eine beeindruckende und schützenswerte Flora und Fauna und – nicht zu vergessen! – die sprichwörtliche Gastfreundschaft der Einheimischen. Damit sind nicht etwa (bzw. nicht nur) die Hotel-, Pensions-, Autovermietungs- und Tavernen-Besitzer gemeint, die vom Tourismus leben (die „müssen“ ja quasi freundlich sein….), sondern auch die Einheimischen „echten“ Kreter in den kleinen Bergdörfern im Hinterland, die dort oft noch recht traditionell leben.
Authentisch und nachhaltig reisen – geht das denn?
Kurze Antwort: Ja!
Klar kommt es immer darauf an, wie man unterwegs ist. Soll heißen: als Paar, mit der ganzen Familie (2-3 Generationen?), in der Gruppe oder ganz individuell? Und die Nachhaltigkeit fängt natürlich schon bei der Anreise an, wobei das bei einer Insel wie Kreta natürlich nicht ganz so einfach ist – da kommt man um die Anreise per Flugzeug oder Auto und Fähre kaum herum. Dabei spielt natürlich auch der Zeitfaktor eine Rolle, denn nicht jeder hat die Zeit (und die Kondition), die Strecke zu Fuß zurück zu legen, wie unser lieber Anton Bellroth 2013.

Aber einmal auf der Insel angekommen, wird es einfacher. Man kann zwar, wie Freund Luca Giannotti, die Insel zu Fuß von Ost nach West erkunden – muss man aber nicht. Dafür fragt man am Besten jemanden, der sich damit auskennt. Luca hatte ja einen griechischen „Native“ dabei, aber dieses Glück ist nun mal nicht jedem gegönnt.
Und mal ehrlich: eine Reise über die Insel, organisiert und geführt von lokalen Guides, die auch – je nach Teilnehmeranzahl – sehr individuell auf Wünsche und Bedürfnisse der Gäste eingehen, die findet man so auf eigene Faust ja nicht so an jeder Ecke. Und wenn doch, dann hat man oft leider wieder dieses blöde Sprach- und Verständigungsproblem.
Unendlicher natürlicher, historischer, traditioneller und menschlicher Reichtum wartet auf Euch
Dabei gibt es so viel zu entdecken! Ob man das Dikti- oder das Ida-Gebirge eigenfüßig erklimmen, die beeindruckenden Schluchten durchwandern, auf den Spuren der Dorer und Minoer wandeln, historische Stätten der Neuzeit erkunden (es gibt hier soooo viele geschichtsträchtige Kirchen, Klöster und ehemalige Festungen – die „Leprainsel“ Spinalonga nicht zu vergessen!) oder lieber in das urbane Ambiente der Küstenstädte Heraklion, Rethymnon oder Chania eintauchen will – da ist gute Organisation und fachkundige Unterstützung doch meist sehr willkommen.

Um so mehr, wenn man Wert darauf legt, mit seiner Kreta-Reise einen möglichst positiven Einfluss auf die Umwelt, Flora & Fauna, die Kultur, die Menschen vor Ort und die lokale Wirtschaft zu fördern. Und das am Liebsten außerhalb der Hochsaison und weitab vom all-inlusive-Massentourismus. Am besten auch noch unter Berücksichtigung der Menschen- und Tier-Rechte vor Ort, was eine Auseinandersetzung mit den lokalen Gegebenheiten erforderlich macht und so zu einem besseren Verständnis kretischer Mentalität und Gepflogenheiten beiträgt.
Hmmmm – das klingt nach einer „eierlegenden Wollmilchsau“ meint Ihr jetzt?
Stimmt schon – die gibt es aber irgendwie schon im Reisesektor. Denn da gibt es die Spezialisten wie Evaneos, die sich fachkundig und individuell um Euren wundervollen Kreta Urlaub kümmern. Man arbeitet mit erfahrenen lokalen Agenturen zusammen, die nach sehr ambitionierten und strengen Kriterien sorgfältig ausgewählt werden.
Vielleicht habt Ihr ja jetzt Lust bekommen, Euren Kreta Urlaub mal anders zu gestalten? Denn ein guter und sehr Kreta-erfahrener Freund hat irgendwann einmal gesagt: „Da denkt man, nach 30 Jahren kennt man diese Insel genau – entdeckt aber doch immer wieder etwas Neues. Diese Insel wird niemals langweilig!“
Recht hat er!
Radio Kreta – immer gute (Reise)-Tipps!
Nur wenige Wohnmobile verursachen Ärger.
Oft sind es die besonders großen.
Einige Nutzer von diesen großen WoMo’s füllen ihre Vorräte im fernen Supermarkt auf, machen sich danach am Strand breit, gehen teilweise nicht in die lokalen Tavernen, Gewinn für das Dorf ist oftmals null.
Ein Vorschlag: Die Zufahrten zum Strand z.B. für Fahrzeuge über 3,5 t verbieten. Das hilft etwas (zur Info: manche WoMo-Fahrzeuge am Strand verlangen LKW-Führerscheine).