Heute mal was aus der Süßigkeiten-Bäckerei, denn das muss ja auch mal sein. Inspiriert dazu wurden wir – mal wieder – von unserem lieben Wassilis, der ausnahmsweise mal keinen Fisch und keine Schnecken undn Wildkräuter mit in unser Lieblings-Café brachte, sondern auch mal an was Süßes dachte.
Und somit gab es Touloumba (Τουλούμπα). Eine Süßigkeit, die wir bisher noch nicht kannten, von der wir allerdings hellauf begeistert sind und die jetzt – nach Ablauf der Fastenzeit – auch wieder ganz ohne schlechtes Gewissen verspeist werden darf.
Aber worum handelt es sich dabei?
Touloumba ist ein beliebtes Dessert, das eigentlich – auch wenn die Griechen das natürlich ungern zugeben – aus den Küchen des früheren Ottomanischen Reiches stammt und eines der besten Beispiele für den Einfluss der türkischen Küche in vielen beliebten griechischen Gerichten ist. Es ist ein frittierter und sirupgetränkter Teig, vergleichbar etwa mit den bekannten spanischen „Churros“.
Diese Gebäckstücke sind länglich geformte, feuchte, süße Backwaren, die aus goldenem und knusprigem frittiertem Teig hergestellt und dann in süßem, aromatischem Sirup eingeweicht werden. Bezeichnend an ihnen ist, dass sie rundherum längliche Rillen aufweisen – das gibt eine größere Oberfläche für den Sirup…..
Diese Rillen entstehen dadurch, dass man den Teig durch eine Teigtülle mit entsprechendem Aufsatz drückt – ähnlich dem Aufsatz, der für Spritzgebäck verwendet wird. Die einzelnen Stücke sind meist so um die 5-8 cm lang, werden frittiert, bis sie eine goldene Farbe angenommen haben und dann – noch heiß – mit dem Sirup übergossen. Gegessen werden sie allerdings kalt.
Und wem jetzt noch nicht das Wasser im Mund zusammengelaufen ist, der wird vermutlich spätestens nach der Lektüre des betreffenden Rezeptes anfangen, zu sabbern…:
In herkömmlicher Manier hier erst mal die Zutaten:
Für den Sirup:
- 3 Tassen Zucker
- 3 1/2 Tassen Wasser
- 1 Esslöffel Zitronensaft
Für den Teig:
- 2 Esslöffel Butter
- 2 Esslöffel Zucker
- 2 Tassen Wasser
- 2 1/2 Tasse Mehl (gesiebt)
- 3 große Eier
- 3 EL Grieß
- 2 Esslöffel Maisstärke
- 2-3 Tassen Pflanzenöl (oder wieviel man auch immer zum ausbacken benötigt)
- Zur Garnitur (nach Belieben): feingehackte Erdnüsse
Und nun schreiten wir zur Zubereitung:
Zuerst bereitet man idealerweise den Sirup zu: Dazu werden in einem Topf 3 Tassen Zucker und 3 1/2 Tassen Wasser verrührt. Die Mischung zum Kochen bringen und rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Die Hitze reduzieren und den Sirup etwa 15 Minuten lang leicht köcheln lassen. Dann den Zitronensaft hinzufügen und das Ganze noch eine weitere Minute köcheln lassen. Dann die Hitze ausschalten und den Sirup abkühlen lassen.
Und wie macht man den Teig?
In einem Topf wird erst die Butter mit 2 EL Zucker unter permanentem Rühren langsam erhitzt, bis die Butter komplett geschmolzen ist. Dann gibt man 2 Tassen Wasser dazu und rührt das Mehl mit einem Holzlöffel unter, bis sich ein fluffiger Teig bildet. Den Topf vom Feuer nehmen und zum Abkühlen beiseite stellen.
Wenn der Teig etwas abgekühlt ist, die Eier nach und nach in den Teig einrühren – idealerweise ebenfalls mit dem Holzlöffel. Und dann kommen der Grieß und die Maisstärke hinzu und es wird fröhlich weiter gerührt, bis sich eine homogene Masse ergibt. Diese dann in einen mit einer Sternspitze versehenen Spritzbeutel geben – wie gesagt: wie für Spritzgebäck.
Das Pflanzenöl – idealerweise natürlich bestes kretisches Olivenöl – in eine tiefe Bratpfanne oder einen Topf geben und erhitzen. Sobald das Öl heiß ist, besagte 6-8 cm lange Teigwürstchen direkt hinein geben. Zum Wenden der nun echte Formen annehmenden Touloumba verwendet man am Besten einen Löffel oder – noch besser – einen Schaum-/Kloß-Löffel – so werden die Teile auch gleichmäßig rundherum goldbraun. Und wenn es dann soweit ist, nimmt man die Touloumba auch mit dem Schaumlöffel aus dem heißen Öl und lässt sie auf Küchenkrepp abtropfen.
Wenn hinreichend abgetropft, den mittlerweile erkalteten Sirup darüber gießen und schön einweichen lassen – ggf. und je nach Gusto kann man die ganze Chose auch noch mit gehackten Nüssen verzieren.
Ein leckerer, feucht-klebriger und supersaftiger „Snack“ für den kleinen Hunger (und den großen Kalorienbedarf!) zwischendurch. Schmeckt auch super zu Raki (Tsikoudia!).
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