Ein Auszug
Die Ferienclubketten haben harte Zeiten hinter sich. Sport und Spaß bietet heute ja jedes Standardhotel. Und Club nennt es sich auch. Doch die Markenclubs wie Robinson oder Club Med haben sich gefangen und – wieder mal – neu erfunden: Luxus heißt das Zauberwort. Die zahlungskräftige Kundschaft weiß das zu schätzen
Im neuen Fernseh-Werbespot von TUI schwimmt eine Urlauberin im Robinson Club auf Kreta mit Delfinen um die Wette. Für die verantwortliche Tui-Managerin Martina Weltner ein passendes Bild: „Der Kunde legt eben heute zunehmend Wert auf Individualität.“
Robinson gibt Vollgas mit drei neuen Clubs auf Kreta und in Kärnten
Der Zeitgeist: Er ist neuerdings ein Cluburlauber. Da will der so gelobte Ferienclub selbst nicht stehen bleiben: Geschäftsführer Ingo Burmester gibt für den kommenden Sommer Vollgas mit gleich drei zusätzlichen Anlagen: zwei auf Kreta und einer in Kärnten. Außerdem kündigt er für die I-Pad-Generation Gratis-W-Lan in allen Clubs an und für die Jungfamilien Kinderkrippen ab zwei Jahren auf Fuerteventura. Für die Generation Silberlocke gibt’s künftig sogar Langzeiturlaub „by Robinson“: Ab der 22. Übernachtung winken 20 Prozent Nachlass.
Die Entwicklung beim Marktführer Robinson
In Deutschland freut sich Club-Med-Chef Henri Giscard d’Estaing über zuletzt 24 Prozent Zuwachs. Zurück führt er das auf die neue Generation der Luxusclubs: Im gerade eröffneten, 86 Millionen Euro teuren Club in Valmorel in den französischen Alpen gibt es zum Beispiel Butlerservice und Babybetreuung ab vier Monaten.
Club Med schließt Hüttendörfer und baut Villen mit Privatpool
Doch ob in China oder Europa: Der aktuelle Clubtrend heißt Komfort. Robinson baute bei der gerade erfolgten Renovierung in Jandia Playa große Suiten mit privaten Terrassen ein und öffnet im April einen Club auf Kreta, der zu den Leading Hotels of the World gehört. Der Hit dort werden die „Feelgood“-Kuschelsuiten mit Privatpool sein. Club Med schließt die letzten Hüttendörfer, weil sie nicht mehr zum neuen Premium-Konzept passen. Gleichzeitig kann der geneigte Gast auf Mauritius ein neues Villenkonzept bewundern: Jede Villa hat mindestens 180 Quadratmeter, einen eigenen Privatpool, Butler und Koch. Man kann die Villen übrigens auch gleich kaufen.
Der Trend geht zum Luxus
Der Trend zum Luxus ist eine interessante Entwicklung für ein Ferienkonzept, das ursprünglich mal angetreten war mit der Idee, dass alle Menschen in der Badehose (oder ohne) gleich sind. Noch vor zehn Jahren stritten die Stammgäste darüber, ob ein Fernseher auf dem Zimmer nicht das Clubkonzept verrät. Beim Club Med gab es noch in den 90er Jahren keine Schlüssel für die Gästezimmer, man wollte schließlich eine große Familie sein.
Und heute? Da spricht auch Aldiana, die dritte große Clubkette auf dem deutschen Markt, von sich nur als „Premium-Anbieter“. Dem lässt der „Urlaub unter Freunden“, so der Werbespruch, seit diesem Jahr schon bei der Anreise Taten folgen: An sechs großen Flughäfen (Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg, Köln, München, Stuttgart) empfängt ein „persönlicher VIP-Betreuer“ die Gäste, kümmert sich um ihr Gepäck, ums Check-in und die Passformalitäten. Durch eine separate Sicherheitskontrolle ohne Wartezeiten geht es geradewegs in die VIP-Lounge und von dort weiter mit Limousine oder VIP-Bus direkt zum Flugzeug, wo natürlich die Sitzplätze schon vorreserviert sind. Die Botschaft ist klar: Jeder ist ein Star – Hauptsache, er bezahlt es.
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