Paleochóra – Eine Woche Wandern im April (Gastbeitrag von Clemens aus Hamburg)
Vom 13. April bis zum 21.April bin ich mit 2 Freunden zum Wandern in Paleochóra gewesen. Der April ist ein idealer Monat zum Wandern. Vom 13. April bis zum 15. April ist es sehr warm gewesen. Danach ein Mix aus Sonne und Wolken und sehr windig. Abends war es öfters zu kalt und zu windig um draußen sitzen.
Es ging noch sehr ruhig im Ort zu. Abends waren die bei Einheimischen, Residenten und Touristen beliebten Bars und Tavernen sehr gut besucht. Bis auf eine handvoll Tavernen, hatte alles in Paleochóra geöffnet. Außer der Fertigstellung des Ammos Paleochora Hotel und Mediterranean Dream sind mir keine Veränderungen im Ort aufgefallen.
Sehr positiv ist mir wieder die Herzlichkeit der Bewohner in Paleochóra aufgefallen. Auch wenn ich mich in Soúgia und Plakias sehr wohl fühle, in Paleochóra ist noch einmal eine ganz andere angenehme und entspannte Atmosphäre…
Folgende Wanderungen/Ausflüge haben wir unternommen:
Rundwanderung beim Dorf Prodomi um den Berg Troulia.
Vom Dorf Prodomi ging es über die Kirche Agios Pavlos einmal um den Berg Troulia nach Prodomi.
Chalase Schlucht (zwischen Sassalos und Makronas)
Das urige Kafenio in Sassalos gibt es leider nicht mehr.
Auf der Rückfahrt Einkehr im Kafenio im Dorf Trialonia.
Beim Dorf Aghia Theodhori auf den Gipfel Chasioi Korifi (732m).
Aghia Theodhori und Azogirés sind meine Lieblingsdörfer in der Gemeinde Kantanou-Selinou.
Auf der Rückfahrt Einkehr im Kafenio im Dorf Voutas. In dem Dorf Voutas kann man eindrucksvoll den Niedergang von einem ehemals lebhaften traditionellen Dorf mit 600 Einwohnern, mit Schule, Minimarkt und 8 Kafenia sehen. Heute herrscht hier Trostlosigkeit und es leben hier noch 20-30 ältere Menschen. In den 1970er Jahren war Voutas ein lebendiges Dorf mit mehr als 600 Einwohnern und gleichzeitig das wirtschaftliche Zentrum der Region mit vielen Siedlungen wie Kalamou, Lagkadas, Kitiros, Archandiko.
Es gab viele Geschäfte, einen Schmied und eine Sattlerei, Wasser- und Ölmühlen und 8 Kafenia. Es gab auch Polizei, einen Arzt und ein Kino. Die Dorfschule hatte über 100 Schüler.
Nach den 1970er Jahren verließen viele Einwohner das Dorf und zogen an die Küste, wie anderswo auf Kreta, insbesondere nach Koundouras, um dort Gewächshäuser für Tomaten zu bauen. Die arbeitssuchenden Einwohner von Voutas erhofften sich ein besseres Leben in den großen Städten wie Chania, Heraklion oder Athen. Folglich schlossen viele Geschäfte in Voutas. Von dem früheren Leben und „Wohlstand“ ist nichts mehr übrig, kein Geschäft, kein Arzt, keine Polizei, kein Kino, kein Minimarkt. Bis auf 1 Kafenio, 1 Kafenpantopoleion und eine Taverne, herrscht in der „Hauptstraße“ eine gewisse Melancholie. Die ehemaligen Geschäfte und Kafenia sind alle mit Rollläden verrammelt. Es ist eine einsame Welt dort oben um das Dorf Voutas. Die beeindruckende Pelekaniotis Schlucht, die Berge, die vielen kleinen Weiler, die Geier, die Abgeschiedenheit und Ruhe…
Archäologische Stätte Yrtakina, beim Dorf Temenia Wanderung von der Kirche Christi des Erlösers zur Archäologischen Stätte Yrtakina.
Archäologische Stätte Yrtakina.
Auf dem Rückweg Zwischenstopp im Dorf Azogirés und Einkehr in das Kafenio. Das kleine Dorf Azogirés (15-20 Einwohner), 9 km von Paleochóra, ist eine schöne grüne Idylle, umgeben von Olivenhainen und Gebirgsketten. Abseits von jedem Trubel. Einen Minimarkt, Bäcker, Bankautomat usw. gibt es in Azogirés nicht, dafür ein Kafenio und das Hotel Alfa von Eftichis (‚Lucky‘) Koukoutsakis.
Es gibt einiges in und um Azogirés zu erkunden, die Wasserfälle, die Höhle der 99 heiligen Väter, Spaniakos Koules/Osmanische Festung, das Kloster Ekklisia Agii Pateres + Museum und der alte Verbindungsweg nach Anidri.
Das Alfa Café ist ein uriges Kafenio. Die Zimmer im Hotel Alfa sind sehr sehr einfach, haben einen kleinen Balkon. Im Frühling und Winter ist es kalt in den Zimmern. Schön ist die Gemeinschaftsküche mit einer schönen Terrasse, in einem 200 Jahre alten Gebäude, das zum Hotel Alfa gehört und der große Yogaraum.
Das erste mal bin ich im Oktober 2013 für ein paar Tage in Azogirés gewesen. Seit dem komme ich immer wieder in dieses ruhige Bergdorf. Im November 2017 für 1 Woche zur Olivenernte. Im Dezember 2021 bin ich mal wieder den schönen alten Verbindungsweg (Monopati)von Azogirés nach Anidri gegangen und im Oktober 2022 mit einem Freund zum Spaniakos Koules.
Wanderung vom Dorf Strati über die Hochebene Liminia nach Kadros.
Das Dorf Strati liegt kurz hinter Azogirés und besteht aus 5 Ortsteilen, die weit auseinander liegen.
Spina
kurzer Sparziergang vom Dorf Spina zur Kirche Agios Antonios und zurück nach Spina. Bei der Wanderung kann man das Dorf Spina nicht sehen, so versteckt liegt es zwischen Bäumen.
Das Wort Spina ist venezianischen Ursprung und bedeutet „lang“.
Vom Märtyrerdorf Floria nach Plemeniana
Von Floria geht es hoch zum Gipfel Pirghos (724m), dann hinunter in ein grünes Tal über die Weiler Kribiziana – Koudouriana – Despotiko – Frragoudiana – Dris – Tereziana nach Plemeniana.
Auf der Rückfahrt Einkehr im Kafenio in Kakodiki. In dem kleinen Straßendorf Kakodiki gibt es unglaubliche 4 Kafenia.
Ansonsten viel Zeit in der Agios Bar, Palm Tree, Meltimi Cafe (Ehemals Waters Edge Cafe) und Portofino verbracht. Der Blick auf das Krokodil (Krokodeilos, Kap Flomos) ist wie immer ein vertrauter und angenehmer Anblick. Der tägliche und beruhigende Anblick auf das Krokodil, ist auch ein Grund, dass Paleochóra zu einer meiner Lieblingsorte gehört.
Viele Grüße aus Hamburg, Clemens.
Kalimera Gabi, vielen Dank für deine Antwort. Die Insel ist leider überall voller geworden. Auch so kleine Strandsiedlungen wie Lykos und Fönix, westlich von Loutro sind im Sommer ausgebucht.
Nach Plakias komme ich seit Jahren immer wieder in der Vor- oder Nachsaison für ein paar Tage oder ein paar Wochen, wegen den schönen Stränden in der Umgebung. 2023 bin ich im April 2 Wochen in Souda/Plakias und vom 29. September bis zum 13. November 2023 in Souda/Plakias gewesen. Diesen Jahr war ich vom 26. März bis zum 13. April in Souda/Plakias gewesen.
In Plakias hat ab Ende März zu 98% alles geöffnet. Es ist dieses Jahr, Ende März und April lebhafter als die Jahre zuvor in Plakias. Besonders an den Sonntagen kommen viele Bewohner aus Rethymnon auf einen Ausflug nach Plakias. An den Sonntagen sind die Cafés und Tavernen bereits zur Mittagszeit schon sehr gut besucht. Im Gorgona gab es jeden Sonntag bereits Livemusik.
1961 wurde Plakias erstmals als Siedlung erwähnt, als sich sechs Fischer und ihre Familien hier niederließen. Schon vorher, seit Ende der 50er Jahre waren erste Weltenbummler aufgetaucht, meistens Australier, Engländer und Deutsche.
Eine wirkliche touristische Entwicklung setzte dann in den 70er Jahren ein und intensivierte sich in den 80ern. So entwickelte sich das einst kleine Fischerdorf in den letzten Jahrzehnten zu einem beliebten Urlaubsziel mit vielen Hotels/Appartements und ist heute ein bekannter touristischer „Hotspot“ an der Südküste Kretas!
Plakias ist natürlich kein gewachsener Ort wie Paleochora, Agia Galini oder Kalyves, der Ort besteht fast nur aus Unterkünften, Tavernen und Supermärkten. Die Region Plakias ist seit vielen Jahren sehr beliebt bei Nordeuropäern und Residenten – viele haben hier ein Haus. Auch sehr viele Familien aus Albanien haben sich in den letzten Jahren in Plakias und Umgebung nieder gelassen.
Plakias hat sich in den letzten Jahren, von einem touristischen Resort, der im Winter mehr oder weniger im Tiefschlaf lag, zu einem Ort mit ständiger Bevölkerung (wie Agia Galini) entwickelt.
Plakias soll jetzt auch eine höhere Schule bekommen. Bis jetzt müssen die Schüler nach der Grundschule nach Mirthios.
In der Vor – und Nachsaison ist Plakias & Umgebung immer eine gute Wahl.
Hallo Clemens, herzlichen Dank für deinen Wanderbericht. Wir sind ab Ende September wieder in Pale, einer unserer Lieblingsorte auf Kreta,. Wir wohnen immer bei Fam.Theodorakis am Oststrand, familiär und abseits vom Trubel. Früher waren wir auch sehr gerne in Plakias, aber das wird für uns zu voll, zu viele Touristen im Vergleich zu den Einheimischen, die ja größtenteils im Winter auch den Ort verlassen. Da geht für uns ein ein grosses Stück Ursprünglichkeit verloren, das wir in Paleochora noch spüren können, hoffentlich bleibt es so….
… τα πάντα ρει
Liebe Grüße Gabi
Τα πάντα ρει
Moin Franziska, ich bevorzuge in Paleochóra grundsätzlich den ruhigen Gavdos-Orttsteil(Gavdiotika). Wenn du vom Anleger kommst, dann links. Die Häuser um das Meltimi Cafe (ehemals Waters Edge Cafe), der Treffpunkt der Fischer. Mir gefällt die Atmosphäre im Gavdos-Ortsteil, die engen Gassen, die Ruhe. Es ist hier dörflicher, als im Rest von Paleochóra.
Im Mai 2021 bin ich in den Klima Rooms gewesen. Sehr schönes Zimmer, breites Bett, gutes Wlan, gutes Bad und günstig.
Meistens bin ich bei Haris Studios oder Yiorgos Studios. Wird beides vom Meltimi Cafe (ehemals Waters Edge Cafe) vermietet.
kaló savvatokyriako – καλό σαββατοκύριακο, Clemens
Lieber Jörg
Ich möchte mich bei Clemens aus Hamburg ganz herzlich für seinen Wanderbericht in der Gegend von Paleochora bedanken.
Jörg, hast du mir noch einen Übernachtungstipp für Paleochora? Gerne möchte ich ein Zimmer (von 26. Mai bis 8. Juni) auf der Hafenseite mit Blick auf’s Meer und die Berge (Krokodil). Ausser dieser Aussicht darf es gerne ein einfaches Zimmer sein. Da ich alleine reise, möchte ich – wenn möglich – nicht mehr als Euro 35.00 bezahlen. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende. Herzliche Grüsse, Franziska