Somit kann Pythagoras als Bindeglied von Musik und Mathematik angesehen werden.
Er war Arzt, Musikwissenschaftler, Mathematiker, Begründer unseres wissenschaftlichen Zeitalters – er schuf die Voraussetzungen für die Nutzbarmachung harmonisch strukturierter Musik in der Medizin
Pythagoras von Samos. Eine kurze Biographie.
Pythagoras war ein griechischer Philosoph und Mathematiker. Er wurde um 570 v. Chr. auf der griechischen, Kleinasien vorgelagerten Insel Samos geboren. Sein weiterer Lebenslauf wurde nur mündlich überliefert und etwa neun Jahrhunderte später von Jamblichos in der „Vita des Pythagoras“ niedergeschrieben. Danach flüchtete er mit etwa 18 Jahren zu den Naturphilosophen Anaximandros und Thales nach Milet, weil sich in seiner Heimat die Tyrannis des Polykrates ausbildete.
Diese nahmen ihn gerne bei sich auf und ließen ihn an ihrer Gedankenwelt teilhaben, weil er Interesse und Begabung zeigte. Später entschloss er sich nach Ägypten zu segeln, um die Priester in Memphis und Diospolis aufzusuchen, weil sie auch Thales gelehrt hatten. Die Seefahrer, mit denen er unterwegs war, hielten Pythagoras für ein göttliches Wesen, da die Überfahrt wider Erwarten ruhig verlief.
In Ägypten ließ er sich mit Fleiß über jede Lehre unterrichten und verweilte dort 22 Jahre lang bei Sternenkunde, Geometrie und Einweihung in alle Göttermysterien. Doch dann wurde er von Kriegern des Kambyses gefangengenommen und nach Babylon geführt, wo er von Magiern über die Götterverehrung lernte und in der Zahlenlehre, in der Musik und in den anderen Wissenschaften das höchste Ziel erreichte. Nach 12 Jahren kehrte er schließlich nach Samos zurück.
Weiterhin ist bekannt, dass er etwa um 530 v. Chr. nach Kroton (Unteritalien) auswanderte und dort den pythagoreischen Bund gründete. Dieser war eine aristokratisch-religiöse Sekte, die eine sittliche und politische Reform anstrebte. Wegen ihrer politischen Ziele stießen sie jedoch auf Widerstände, so das es sogar zu Verfolgungen kam, wodurch der Einfluss dieses Bundes abnahm und die pythagoreische Philosophie in ihrer Entwicklung gehemmt wurde.
Von Pythagoras direkt verfasste Werke sind nicht überliefert worden, da die Schule zur Geheimhaltung verpflichtet war. Erst über die Pythagoreer, die Schüler und Anhänger seiner Lehren und Mitglieder des Pythagoreischen Bundes, ist und wurde mehr bekannt. Pythagoras genoss schon zu Lebzeiten göttliche Verehrung und wurde nach seinem Tod zu einer Legende.
Sein Ziel als Philosoph war es, durch das Streben nach Welterkenntnis sich der Gottheit zu nähern und ihr zu dienen.
Schließlich starb Pythagoras um 480 v. Chr. in Mentapont am Golf von Tarent. Nach seinem Tod entwickelten sich zwei Richtungen unter den Anhängern der pythagoreischen Lehre: Die Akusmatiker und die Mathematiker (Arithmetik, Geometrie, Harmonik und Sternenkunde)
Nun kommen wir zu Pythagoras und der Musik!
Bei den Pythagoreern stand die Mathematik, genauer gesagt die Zahl, sehr eng mit der Musik in Verbindung, da jeder Ton eine bestimmte, mathematisch darstellbare Schwingungsfrequenz hat. Zu diesem Zusammenhang zwischen Zahl und Musik gelangte er auch durch die Entdeckung, dass die Intervalle innerhalb der Tonleiter als Verhältnisse ganzer Zahlen ausdrückbar sind.
Nachdem er dieses herausgefunden hatten, kam er zu der Schlussfolgerung, dass auch alle anderen Dinge der Natur Zahlen nachgebildet sind, dass also das Wesen aller Dinge im Grunde genommen aus Zahlen besteht.
Diese Verallgemeinerung brachte ihn schließlich zu der Idee, dass eine umfassende mathematische Ordnung existiert, die er, Pythagoras in seiner Lehre von der Harmonie der Sphären ausdrückte. Danach sollten alle Himmelskörper durch ihre Geschwindigkeit Geräusche einer unbeschreiblichen Stärke verursachen. Er behauptete weiterhin, dass je nach Geschwindigkeit und Abstand von den anderen ganz individuelle Töne entstehen, so dass schließlich durch den Kreislauf ein harmonischer Urklang entsteht. Dass der Mensch diesen Klang nicht hört, erklärte er sich damit, dass jeder Mensch seit seiner Geburt dieser Planetenmelodie ausgesetzt ist, so dass er den Unterschied zu der absoluten Stille gar nicht erkenne.
Auch jüngere Erkenntnisse besagen, Musik ist empfundene, verzeitlichte, hörbare Mathematik, schreibt Hans Zimmermann und belegt es akribisch, sozusagen bis auf das Komma genau. Damit steht er nicht allein: Hunderte von mehr oder weniger kompetenten Quellen und Autoren (und eine Reihe von Nobelpreisträgern) halten es genauso. Joachim Ernst Berenth hat einige Bücher geschrieben, u. A. “ Nada Brahma − die Welt ist Klang“ und „Schließlich sind Musik und Mathematik wie zwei Geschwister: Mal drängt sich die eine vor, mal der andere.
Ein weitgehend unbekannter Satz von Pythagoras lautet:
Was zwei Griechen in zwei Stunden schaffen, schafft ein Grieche in einer Stunde.
Und auch die griechische Sprache hat viel mit Mathematik zu tun – sie ist nämlich genauso logisch!
Kunst auf Kreta: Pythagoras und Werner Horvath.