Jeden Sommer wieder gibt es ja – zumindest in größeren Firmen in den heißen Sommermonaten – gewisse Diskussionen über den „Dresscode“. Bedingungslos und unabhängig von Temperaturen Anzug oder Businesskostümchen, wahlweise Shorts und Jackett mit Schlips und Kragen, ganz casual in Bermudas mit Trägerhemd und Badelatschen – das Spektrum ist breit gefächert.
Wirklich freuen dürfen sich, sicherlich zum Neid einiger europäischer Kollegen, nun die griechischen Steuer- und Sozialbetrugsfahnder – vorzugweise die auf den griechischen Urlaubsinseln Mykonos, Santorini, Kreta und Zakynthos, welche für diesen Sommer 2017 neue Rekordbesucherzahlen durch Touristen aus der ganzen Welt erwarten – so ein Bericht bei keeptalkinggreece.com.
Denn griechische Steuerfahnder werden ihren Dress-Code nun der allgemein vorherrschenden Urlaubsstimmung anpassen. Soll heissen, diese Beamten werden nun mehr nicht mehr im Anzug mit Schlips und Aktenkoffer zur Kontrolle kommen, sondern sich einfach unter´s urlaubsfröhliche Fußvolk mischen, sich in Shorts oder Badehosen und Flip-Flops irgendwo an die Bar setzen, eine Konzertveranstaltung besuchen oder ein Motorboot (wahlweise eine Luxus-Yacht) mieten.
Beim „Rollator“ rollt der Rubel
Ebenfalls im Fokus werden auch besonders die Sonnenliegen und -Schirmevermieter an den berühmten griechischen Stränden stehen, denn diese erheben – so die zuständige Behörde – oft horrende Gebühren, geben aber keine Quittungen aus. Dadurch verliert der Staat jedes Jahr Steuern in Millionenhöhe, da die Unternehmer einen viel geringeren Umsatz deklarieren, als sie de facto gemacht haben.
Aber nun gehen die Kontrollen auch noch weiter, denn gerne sollen Sozialversicherungsfahnder auch mit einheimischen und ausländischen Hotelangestellten und Servicepersonal in Kontakt kommen, um deren Stundenlöhne und Sozialversicherungsstatus in Erfahrung zu bringen, denn auch hier verliert der Staat horrende Summen an Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen.
All das soll dazu führen, Umsatz- und folglich Steuer- sowie Sozialversicherungsbetrug aufzudecken und entsprechend teuer zu ahnden. Da diese „Vor-Ort-am-Strand-Fahnder“ ja nun mal in Ermangelung eines Aktenkoffers logischerweise dokumenten- und protokolltechnisch eher schwach ausgerüstet sein werden, rufen sie im „keine-Quittung-für-den-Drink-bekommen“-Falle die Kollegen der „technischen Einheit“ an, die dann den Rest erledigen, sprich: Bußgelder erheben und eintreiben.
Die griechische Steuerbehörde will den finalen Plan für diese Aktionen innerhalb der nächsten 10 Tage abgeschlossen haben – im Juni soll dieser dann für 100 Tage effektiv werden.
Radio Kreta – es tut sich was in Hellas.
Der griechische Staat ist dringend auf die Steuereinnahmen angewiesen. Die Steuerfahnder sollten nach Priorität vorgehen d.h.dort fahnden wo es sich lohnt.