Telepolis im Gespräch – Ästhetik der vernetzten Kooperation

TELEPOLIS-Gespräch heute in München.

Von der Partizipation des Nutzers im Web 2.0 zum globalen Aktivismus

Die jungen Menschen scheinen aufzuwachen, es ist die Zeit der Empörten. In den Metropolen von Tunis oder Kairo über Madrid, New York oder Frankfurt bis hin zu Istanbul oder Rio de Janeiro versammeln sich plötzlich Massen von protestierenden Menschen, die das Machtsystem in Frage stellen und sich beteiligen wollen.

Zwar müssen Internet oder Soziale Netzwerke nicht die Mittel der Organisation sein, aber sie haben allmählich die Kultur und die Erwartungen verändert, was sich nun mehr und mehr Bahn bricht: in der Politik, aber auch in der Kunst oder in der Wissenschaft. Die Menschen sind nicht mehr mit der traditionellen Rolle als passiver Konsument, Zuschauer oder Wähler zufrieden, sie wollen Mitspieler und aktiver Teil eines handelnden Kollektivs sein, das nicht mehr vertreten oder repräsentiert werden will. Man könnte von einem digitalen Frühling bzw. einer „performativen Demokratie“ (Peter Sloterdijk) sprechen.

Die bürgerliche Gesellschaft hatte und hat noch immer Angst vor der Masse, Kollektive und Gruppen sollen geordnet und kontrolliert sein, während die Wirklichkeit der digitalen Medien die Möglichkeit einer lokalen, aber auch grenzüberschreitenden, gar globalen Selbstorganisation ohne ordnendes und regulierendes Zentrum biete. Solche Kooperationen, die das Handeln in den realen und virtuellen Räumen verschränken, können lose sein, viral um sich greifen und gleich wieder erlöschen, auch in Destruktivität enden, oder sie können Formen des Zusammenhandelns entwickeln, die zu einer Kontinuität finden. Auffällig ist, dass in den Protesten eine mediale Ästhetik inszeniert wird. Wir wollen im Telepolis-Gespräch diskutieren, inwiefern für Kooperationsformen in der Politik, in der Kunst und in der Wissenschaft auch Ästhetik eine Rolle spielt und ob diese Perspektive nicht Möglichkeiten zu gelingenden Kooperationsformen erschließen kann.

Das Telepolis Gespräch findet am Montag, den 8. Juli, um 19 Uhr 30 im Foyer des Amerika Hauses, Karolinenplatz 3, 80333 München, statt.

Veranstalter sind Telepolis.de, die Bayerische Amerika-Akademie und das Atelierhaus Dachauer Straße e.V., mit Unterstützung des Kulturreferats München. Oorganisiert wird die Veranstaltung von heise events. Der Eintritt ist kostenlos. Schön wäre es dennoch, wenn Sie sich anmelden würden.
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