Tourismus 2019: Eine gute Saison?

Damit hat keiner gerechnet. Nach vielen guten Jahren kommt nun der Einbruch.

Kreta: Der schlimmste Juli der letzten Jahre laut N. Chalkiadakis, Präsident der Hotelvereinigung Heraklion.

Laut Nikos Chalkiadakis, Präsident der Heraklion Hoteliers Association, war der schlimmste Juli der letzten Jahre für Kreta in diesem Jahr. „In früheren Jahren war es im Juli unmöglich, ein Zimmer in und um Heraklion zu finden. In diesem Jahr war es ein Leichtes.“ 

Morgens in Paleochora.

Seit Jahresbeginn lag der Rückgang auf Kreta zwischen 5% und 6%, während der Rückgang im Laufe des Jahres schätzungsweise zwischen 10% und 12% liegen wird, 

Der Hotelverband Agios Nikolaos rechnet mit einem Rückgang um 30%.

Ein Dorf im Süden Kretas: Paleochora.

Bei der Kantina Limnaki.

Eine Befragung hier bei Restaurantbesitzern, Hotelbetreibern und Autovermieter ergibt einen geschätzten Rückgang um 20% – 30%.

Cafè Libykon.

Nach 4 Jahren anhaltend starken Wachstums, das letztes Jahr seinen Höhepunkt erreichte und mehr als 33 Millionen Ankünfte verzeichnete, sprechen fast alle Beteiligten im Tourismussektor von einer Korrektur der Tourismuszahlen. „Jedes Jahr 10% mehr? Wie soll das dann gehen? Das verträgt doch kein Urlaubsort auf diesem Planeten.“

Am Sandy Beach.

Um es mit einfachen Worten zu sagen: „Hier ist wenig los.“

Laut Eurostat können sich 51% aller Griechen über 16 Jahre keinen einwöchigen Urlaub mehr leisten. Die Zahl der Europäer, die sich einen einwöchigen Urlaub nicht leisten kann, liegt bei 28%. 

Der Stress der letzten Jahre ist vorbei. Wer einen geruhsamen Urlaub braucht, der ist jetzt hier grad richtig. Die Griechen haben wieder mehr Zeit und können sich besser um ihre Gäste kümmern.

 

 

6 Kommentare

  1. Hallo. Eure Einträge kann ich nur bestätigen. Bin das vierte Mal hier und es hat sich seit 1990 (mein erster Urlaub hier) enorm verändert. Zum Negativen. Man hat von den Kanaren nichts gelernt. Teneriffa war wirklich mal toll aber es ist grauenhaft. Kreta wird das gleiche Schicksal erfahren.

  2. Hallo,
    auch ich kann mich da eurer Meinung nur anschließen.
    Es ist traurig mit anzusehen, wie hier wunderbare Natur zerstört wird und der ganz besondere Charme der Insel und der Menschen dort verloren geht.
    Eigentlich unverständlich, daß man mit denen Erfahrungen und dem Wissen von heute auf Massentourismus setzt.
    Letztendlich gehen die Kreter leer aus ,denn das Geld wird in den 5 * Resorts bleiben und die Großen werden wie immer das Geld verdienen. Der Kreter darf dann dort für einen Hungerlohn als Kellner oder Putzkraft arbeiten…….

    Liebe Kreter
    steht auf und wehrt euch!
    Verhöckert nicht eure Seele sondern bleibt euch treu, ihr seid so reich beschenkt mit diesem Fleckchen Erde, lasst euch nicht zerstören!!!

  3. @ Christa

    Moin und yassou Christa, du sprichst mir absolut aus dem Herzen. Die jährlich steigenden Touristenzahlen auf Kreta und das Ziel die Touristenzahlen weiterhin auszubauen, mit all den negativen Auswirkungen sollte man sehr sehr kritisch sehen.

    Ich beobachte leider in den letzten Jahren eine negative Tourismus-Entwicklung auf Kreta. Besonders durch die vielen neuen 5 Sterne Hotels und Luxus-Resorts die gebaut worden. Einige 5 Sterne Hotels und Luxus-Resorts sind noch in Planung, in Koutsounari, in Triópetra und Kap Sidero…..

    2017 haben über 4,3 Millionen Touristen die Insel Kreta besucht. Chania, Rethymon und Heraklion werden von Touristen überschwemmt und verkommen zu Disneylands. Es werden immer mehr Unterkünfte für Touristen angeboten. Oft werden Mietwohnungen in Touristenunterkünfte umgewandelt. Für eine weitere massive Verschärfung sorgt Airbnb, durch die Kurzzeitvermietungen an Touristen. Durch die Zweckendfremdung von Wohnraum finden viele Einheimische kaum noch bezahlbare Wohnungen oder können sich die Wohnungen nicht mehr leisten.

    Eine weitere negative Tourismus-Entwicklung ist auch der zunehmende Kreuzfahrttourismus, mit seinen negativen Auswirkungen. 2018 allein in Chania/Souda 74 Kreuzfahrtschiffe und 150.000 Kreuzfahrt-Touristen. Die Hafenbehörde von Chania hat im März 2019 die Liste der Kreuzfahrschiffe für 2019 in Chania/Souda bekannt gegeben. Danach sollen 134 Kreuzfahrtschiffe in diesem Jahr im Hafen von Souda anlegen und ungefähr 220.000 Passagiere befördern. 2018 waren es in Chania/Souda 74 Kreuzfahrtschiffe und 150.000 Kreuzfahrt-Touristen. Die Anzahl der Kreuzfahrtschiffe hat sich fast verdoppelt.

    Weitere Naturzerstörungen durch fragwürdige neue Groß-Projekte, wie der Flughafen-Neubau in Kastelli. Drei Dörfer (Lilianos, Roussochoria und Archangelo) müssen dem Flughafen weichen. 200.000 Olivenbäume müssen für den Flughafen fefällt werden.

    Erkundungsbohrungen von Erdöl- und Erdgasfeldern vor der Westküste von Kreta, eine gemeisame griechisch-israelische Radarstation auf Kreta und 56 Windparks sind geplant.

    Ich bin der Meinung, daß die Obergrenze für Touristen auf Kreta schon längst erreicht bzw. überschritten ist, und nicht mehr Touristen und neue 5 Sterne Hotels und Luxus-Resorts verträgt. Statt auf höhere Touristenzahlen und all-inclusive Massentourismus sollte die Regionalregierung von Kreta auf einen sanften nachhaltigen ökologischen Tourismus setzen.

  4. Auch der Tourismus ist keine Endlossprirale. Die Insel ist mittlerweile so überlaufen und kann auch mehr Tourismus nicht bewältigen. Die Hauptprobleme: Müll, Wasser, Strom. Wie will man all die Massen denn versorgen? Man bedenke auch diese verdammten Kreuzfahrtschiffe, die mächtig Dreck in die Luft blasen und die Städte mit tausenden Touristen überschwemmen, die kaum etwas verzehren, sich durch die Altstädte quetschen und nur Müll hinterlassen. Denn verpflegt werden die ja an Bord.
    Herr Chalkisdakis hat wohl offensichtllich noch nicht bemerkt, daß durch diesen Massentourismus all das zerstört wird, was die Insel eigentlich so attraktiv macht. Siehe Nordküste, neuer Flughafen Kastelli etc. Hat man von Spanien nichts gelernt?
    Überall wird gebaut wie verrückt, da der Tourismus angestiegen ist und weil alle ein Teil vom Kuchen abhaben wollen. Die Landschaft ist verunstaltet. Der Kreter aber sieht das nicht.
    Auch sind die Preise mächtig angezogen, jedenfalls in Plakias und Umgebung, aber dafür läßt die Qualität sehr zu wünschen übrig (Tourifraß).
    Es tut weh wenn man sieht, wie hier alles dem Tourismus (der Kohle) geopfert wird. Der Kreter verkauft seine Seele an die Touristen. Aber sie haben schon etliche Besatzungen überstanden und werden auch diese überstehen.
    Da fällt mir noch ein Spruch ein, der hier vor einiger Zeit einmal getätigt wurde:
    Touristen sind wie Heuschrecken: sie kommen, machen alles kaputt und verschwinden wieder.

  5. Ich habe auch kein Problem damit, wenn ich auch noch am späten Vormittag eine Liege am Strand bekomme und Abends im Restaurant meiner Wahl einen Platz bekomme. Letztes Jahr im September war das in Paleochora nicht immer der Fall. Der Ort war sehr überlaufen.

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