Von Simon Spitzeder.
Wie pflegt der Allgäuer zu sagen? Imma sche Hofala!
Was dem Oberbayern sei „nix pressiert“, den Ösis ihr „dua di ned obe“, das ist dem Hellenen sein „σιγά-σιγά und χαλαρά“. Das Pendant zum spanischen „“Mañana, Mañana“. Wohl keine Nation hat diesen Way of Life so verinnerlicht wie der Grieche. Der Gast hat die Uhr, der Kreter die Zeit.
Kreta tickt anders. Wenn es um die Heimat geht, geizt der Inselbewohner nicht mit Superlativen. Von Μεγαλονήσι (große Insel) bis zum eigenen Erdteil. Der stets willkommene Gast wähnt sich, nicht nur was den landschaftlichen Reichtum betrifft, tatsächlich auf einem eigenen Kontinent. Wer einmal das Glück und Vergnügen hatte einer traditionellen kretischen Hochzeit beizuwohnen fühlt sich gar in eine andere Welt versetzt.
Ein Leben ohne Feste gleicht einer weiten Reise ohne Einkehr. Auf Kreta wird man nicht eingeladen, jeder ist ein gern gesehener Gast. Kondition ist nicht nur beim Wandern durch die traumhaften Schluchten gefragt, auf der Insel wird viel, gern und ausgiebig gefeiert. Durchhaltevermögen ist gefragt, wer will denn schon nach dem ersten Stamperl die Segel streichen? Open End scheint seine Wortherkunft auf Kreta zu haben! Was trennt den Griechen und den Kreter?
Mal wieder ein fantastisches Video von Simon:
Es ist die gemeinsame Sprache. κουζουλός (durchgeknallt) ein typisches kretisches Wort. Kouzoulada – die kretische Seele. Mischt man sich beim farbenfrohen Tsikoudia Festival im Herzen Chanias unters Volk, lernt man spätestens nach dem zweiten Glaserl Maulbeerschnaps die Bedeutung des Wortes kennen. Die Tanz-und Gesangsaufführungen performt in traditionellen Gewändern lassen einen nicht mehr los. Darf´s ein Hauch Brasilien sein? Am Dünenstrand Phalasarna wähnt man sich am goldenen Ipanema Strand. A guads Flecker um seinen Kater aukurieren 😉
Weiter geht es zum Bilderbuchstrand. La bamba! Von München in die Karibik in knappen drei Flugstunden? Na, des is ka Schmäh! We’ll put out to sea and we’ll perfect our chemistry! Die Beach Boys wussten es schon immer: „The vibe is the vibe! Die rosarote Brille kann man getrost in der Schublade lassen. Rosige Aussichten sind von Natur aus garantiert. Wie kleine Blümchen sind die hellrosa Muscheln am Ufer verstreut. Praktisches Englisch gefällig? To be tickled pink – sich wie ein Schneekönig freuen. I dad sagen, des passt am Elafonisi Strand wie die Faust aufs Auge 😉
Wo sich ein Esel wohlfühlt, da geht es auch dem Menschen gut. Bevor es weiter in die heimliche Hauptstadt geht. stärken wir uns mit einem Glas frisch gepressten Orangensaft bei der Langohrdame Petroula.
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