Wasser auf Kreta, immer seltener werdend! 

Von Max Schwarz

Früher gab es auf Kreta eine überschaubare Anzahl an Menschen, im Verhältnis dazu über das Jahr verteilt reichlich Regen bzw. an den Bergen kondensierende Wolken und im Winter Schnee. Das Ergebnis war ein Paradies, von dem auch überall fließendes Wasser und plätschernde Brunnen zeugten.

Heute schaut die Sache drastisch anders aus. Überbordender Luxustourismus, bei dem die Rundumversorgung mit riesigen Mengen Wasser pro Person scheinbar keine Rolle spielt.  Dazu natürlich immer mehr Menschen und Gewerbe, um die Inselgäste mit Erforderlichem, meist aber Überflüssigem zu versorgen. Nebeneffekt: es wird noch mehr  Wasser benötigt.

Bis vor ein paar Jahren war das allerdings auch noch nicht das Hauptproblem, ging es um die Wasserversorgung; von wenigen Ausnahmen in Ballungsgebieten einmal abgesehen.  Wasser floss flächendeckend reichlich, oft das ganze Jahr hindurch.

In Sfinari.

Wir beobachten zwei gegensätzliche Tatsachen,

um nicht zu sagen, Katastrophen! Einerseits gibt es drastisch weniger Niederschlag, was,  wie letztes Jahr persönlich erlebt, unter anderem zur Folge hat, dass selbst eine natürliche Quelle in den Bergen, die seit Menschengedenken das ganze Jahr hindurch zuverlässig Wasser lieferte, auf einmal versiegte – und zwar im Januar!

Um einer Wasserknappheit im Norden vorzubeugen, wurde auf Kreta, zum Großteil EU finanziert, z.B. der Aposelemis Staudamm in die Landschaft implantiert, damit der  dahinter aufgestaute See als Wasserspeicher fungieren konnte. Die Fertigstellung liegt  gerade einmal etwas mehr als zehn Jahre zurück. Doch nun kann der See selbst in den  Regenzeiten nicht mehr gefüllt werden; zwischenzeitlich lag dessen Niveau bei nur noch  knapp über 10% – Radio Kreta berichtete.

Konträr dazu haben wir, die immer und überall reichlich zu findende menschliche Unvernunft, nennen wir sie ruhig Idiotie, lässt grüßen, noch mehr Menschen, noch mehr Beherbergungsstätten, und noch viel mehr Bungalows mit privaten Swimmingpools. Kann man das verstehen? Es gab Menschen, die seinerzeit im Jugoslawienkrieg ihr Badetuch wenige Kilometer von permanent einschlagenden Granaten entfernt in den Sand legten: Die könnte man fragen.

Wie so häufig in der teilweise äußerst gut dokumentierten Menschheitsgeschichte rast der Erdentyrann mit Vollgas dem Abgrund entgegen. Wird schon nicht so schlimm werden …

Politische Rahmenbedingungen,

die dem entgegenwirken würden, sind absolut wünschenswert. Doch wie immer und  überall auf der Welt schlagen mindestens zwei Herzen in der Brust unserer Volksvertreter  (vom Egoherz einmal abgesehen). Unvereinbar scheinen die beiden Fragen: sollen wir es  der Natur gut gehen lassen, oder der Wirtschaft? Und Griechenland ging es lange wirtschaftlich schlecht; nun sieht man Dollarzeichen bzw. am Horizont. Was sollte da die Natur für eine Rolle spielen?

Dazu passt die Gießkanne der EU – plötzlich sind gewaltige Summen da, die unbedingt teilweise verbaut werden müssen. Teilweise, weil ein anderer Teil … also, man muss ja schließlich von irgendetwas leben. Diese EU-Gelder führen dann zu überall zu beobachtenden Auswüchsen, wie z.B. dem Stück bunt gepflastertem Prachtboulevard kurz vor Matala, inklusive kombiniertem Rad-Fußweg mit Bordsteinen und Beleuchtung.  Davor und dahinter Schlaglochpiste, zu der auch der Prachtboulevard in wenigen Jahren wieder verkommen wird.

Oder „Indoor-Solarlaternen“, die unlängst in der Gegend um Triopetra entlang einer Straße inflationär an jeder noch so kleinen Abzweigung in die Landschaft gestellt wurden  und diese dort verschandelten. Zum Glück nicht sehr lange. Genauer gesagt eigentlich nur wenige Tage, denn die ersten kräftigen Nordwinde rissen die Solarpaneele von den  Halterungen und verteilten Sie in der Landschaft und knickten den billigen Restschund wie Streichhölzer. Die Polizei versuchte dann, die wenigen halbwegs Überlebenden per schierer Muskelkraft vollends umzudrücken, damit diese nicht etwa auf vorbeifahrende  Autos fielen.

Wenn jemand in Deutschland nicht wissen sollte, warum er arbeiten geht und Steuern bezahlt – nicht nur ein Blick auf die sehr oft völlig sinnfreien Bautätigkeiten in den Südländern klärt ihn auf. Aber ich weiche ab …

Abwarten und Raki trinken, 

denn es könnte ja, siehe Deutschland, auch schnell wieder anders kommen. Da überboten sich vor zwei Jahren die Tageszeitungen noch mit immer neuen Wortkreationen wie  „Wüstenpeitsche“, „Hitzekeule“ und „Dürredeutschland“ und verhießen für die nahe Zukunft flächendeckend Sand und Kakteen. Die zurückliegenden zwölf Monate waren dann allerdings die nassesten seit Beginn der Wetteraufzeichnung.

Sonnenaktivität, Inklination und Taumeln der Erdachse, Umlaufbahn der Erde um die Sonne, dadurch folgend Wind- und Meeresströmungen und Temperatur- und Niederschlagsverteilung, dies alles sind keine unveränderlichen Größen. Waren es noch  nie. Alles wechselt, alles fließt.

Kreta einfach weiter zupflastern und verschandeln, wird schon! Heute trocken, morgen nass, was wissen wir denn schon? Etwas Fatalismus zur richtigen Zeit und es lebt sich herrlich unkompliziert. Aktuell könnte man sein Badetuch auch auf der Krim auslegen.

Ein „Weiter so!“ verbietet sich von selbst!

Völlig egal, welches Klima oder Wetter die nahe oder ferne Zukunft auch immer bringen  mag, das bloße Konsumieren von Vorhandenem verbietet sich für jeden denkenden Menschen.

„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“

Hat Luther gesagt, oder auch nicht, wurscht! Der Kern ist die Aussage. Einfach dasitzen und abwarten, egal ob es nun besser oder schlechter werden könnte, ist keine Option. Wir wissen, was wir schlecht machen – und das muss besser werden!

Argyroupolis

Wasser investieren!

Wir hoffen auf Wasser, versuchen, dieses aufzufangen, um es nutzen zu können, wenn mal keines mehr kommt. Aber das ist sehr teure und schlechte Kurzsichtigkeit. Denn wir können aktiv und sehr rasch positiv Einfluss darauf nehmen, ob und wo wir Wasser haben – verbunden mit fast unendlich vielen Vorteilen, quasi als Abfallprodukt.

Wenn ich privat etwas Geld habe, dann kann ich dieses für schlechte Zeiten zurückhalten.  Zehre ich in diesen aber davon und es kommt nichts Neues hinzu, ist der Zeitpunkt abzusehen, an dem es weg ist. Nichts anderes passiert z.B. in einem Stausee. Investiere ich mein Geld klug, dann vermehre ich es zu meinem Vorteil und (klug!) zum Vorteil vieler  anderer Menschen (einmal abgesehen davon, dass Geld nichts anderes als ein Phantasieprodukt ist. Aber das können wir irgendwann vielleicht einmal an anderer Stelle näher beleuchten).

Warum investieren wir unser Wasser nicht einfach auch klug? Indem wir es „vermehren“? Dadurch, dass wir Land einzäunen und es bepflanzen und diese Pflanzen vorübergehend bewässern. Innerhalb weniger Jahre wird eine standorttypische Mischflora entstehen, mit Blütenpflanzen, Büschen und Bäumen, die den Boden beschatten und kühlen, deren  Wurzeln einen natürlichen Wasserkreislauf aktivieren und aufrechterhalten.  Mikroorganismen, Insekten, Vögel und Säugetiere werden heimisch und sorgen für  vielerlei positive Effekte. Die bepflanzte Fläche wird später Tiefenwasser empor ziehen  und verdunsten und somit für Abkühlung und, bei entsprechender Größe der Fläche, für

eine natürliche Wolkenbildung sorgen. Diese Wolken kühlen den Boden weiter ab, reflektieren die Sonneneinstrahlung und regnen sich im Idealfall an den Bergflanken ab, wodurch das Wasser im kleinen Kreislauf wieder den Pflanzen zur Verfügung steht. Es  entstehen Thermo- und Hydrodynamik, die positive Auswirkungen bis weit ins Umland haben. Viele solcher Flächen verteilen sich in meiner Vision über die ganze Insel. Wer Geld hat, sich ein Stück Land auf Kreta zu kaufen, um dort sein Traumhäuschen zu bauen, sollte – nicht zuletzt im Eigeninteresse – einen Teil davon sinnvoll bepflanzen.

Irgendwann können die Zäune sogar wieder entfernt und das Land kann beweidet  werden. Natürlich setzt dies eine Wanderbeweidung voraus. Schafe und Ziegen zupfen,  ohne Schaden anzurichten, im Vorübergehen ab, was ihnen schmeckt und guttut und sind nicht gezwungen, fast unverdauliche Pflanzen auf Stumpf und Stiel abzufressen, weil sie  sonst nichts anderes finden. Gibt es genügend wertvolles Futter vor Ort, muss kein Soja  z.B. aus dem ehemaligen südamerikanischen Regenwald zugekauft, um die halbe Welt  geschippert und an kretische Schafe und Ziegen verfüttert werden. Dann gäbe es auch endlich einmal wieder echten kretischen Käse, zu 100%.

Und alles nur, weil irgendwer ein Apfelbäumchen pflanzte, obwohl die Welt unterzugehen drohte.


Der Traum vom Hausglück auf Kreta. Von Max Schwarz

38 Kommentare

  1. Kalimera, neben dem maroden Wassernetz und der Untätigkeit der Behörden/die Politik sind für mich das größte Problem die Swimmingpools, So gut wie jede Villa und Hotel/Apartmentanlage im Apokorónas hat diese Swimmingpools. Bsonders schlimm auf der Halbinsel Drápano Ich wäre für ein Verbot!

    Bei vielen Einheimischen fehlt mir oft leider auch ein Bewustsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Resource Wasser, genau wie beim Thema Umweltschutz. Was in Almyrída und Umgebung an Müll an den Straßen liegt und wie es neben den Mülltonnen aussieht (einige Fotos davon auch bei APOKORONAS SOS zu sehen). – geht auf keine Kuhhaut.

    2019 ist bei Le Monde diplomatique ein interesseanter Artikel „Der Lob der Zisterne“ über die Wasserökonomie der griechischen Inseln erschienen. Ich hatte in Aspro auch eine Zisterne unter dem Haus, die den Regen gesammelt hat.

    Veränderung kann es meiner Meinung nach nur von Unten geben, durch Bürgeriniativen wie APOKORONAS SOS. Letztes Jahr gab zwei wichtige Erfolge durch die Bürgeriniativen. In Falasarna wurde durch die Bürgeinitiative #save Falasarna ein großer Hotelkompex verhindert. In Plakias wurde durch die Bürgeinitiative #save_paligremnos ein Höhlenhotel in den Gonatas Klippen am Paligremno Strand, dem Wahrzeichen von Plakias verhindert.

    kaló savvatokyriako – καλό σαββατοκύριακο, kv

  2. @Marco

    „Und die Insel schafft es auch nicht, die Landschaft verändert sich so schnell , ich war jetzt letztes Jahr im Westen dieses Jahr Wieder in Agios Nikolaos. Es wird gebaut ohne Ende. Es verändert sich alles so schnell.“

    Moin Marco, das ist leider die Realität. Ich beobachte es seit ein paar Jahren in Plakias und Umgebung, überall entstehen neue Villen (meistens mit Pools), um Kalamali herum…

    Ich beobachte leider in den letzten Jahren einen negative Entwicklung/Boom im Tourismus auf Kreta. Besonders durch die vielen neuen 5 Sterne Hotels und Luxus-Resorts die auf der Insel gebaut werden.

    Hinter den Luxus-Projekten (5 Sterne Hotels und Luxus-Ressorts) stecken überwiegend internationale Konzerne und internationale Investorengruppen aus Asien/Russland/China/Israel und Arabischen Staaten.

    Einige Beispiele: Hinter dem geplanten Megaprojekt Cavo Sidero/Itanos Strand steckt der britische Konzern Minoan Group. Das heißt im Klartext: Die Nettogewinne gehen in eine britische Aktiengesellschaft.

    Bei der 600 Mio – Luxusanlage in Ellounda, ist es die russische Mirum Hellas Gruppe. Mirum Hellas gehört zur russischen Mirum-Gruppe, deren Eigentümer Vitaly Borisov ist.

    Bei dem Luxus-Projekt Sitia Bay Resort ist es „Dolphin Capital Investors“ (das sind Investoren mit Sitz auf den Britischen Jungfern-Inseln).

    Bei einem Luxus-Hotel in Koutsounari bei Ierapetra, ist es die Stella Polaris KRETA SA, die von TUI erworben wurde.

    Ein weiterer Profit steckt in den Zuschüssen und Subventionen, die für den Bau bei der EU und anderen Institutionen beantragt werden können.

    Die Regionalregierung von Kreta tut alles da für, dass Kreta immer mehr zum Laufsteg der „Schönen und Reichen“ wird.

    Unsere schöne und geliebte Insel Kreta wird leider immer mehr rücksichtslos zugebaut und zerstört (Luxus-Resorts, neuer Flughafen, neue Autobahn/Straßen, Windparks usw.).

    Ich bin der Meinung, dass die Obergrenze für Touristen auf Kreta schon längst erreicht bzw. überschritten ist, und Kreta nicht mehr Touristen, neue 5 Sterne Hotels und Luxus-Resorts verträgt.

    Statt auf höhere Touristenzahlen und All-Inklusive Massentourismus sollte die Regionalregierung von Kreta auf einen sanften nachhaltigen ökologischen Tourismus setzen.

    Viele Grüße aus Hamburg, kv

  3. Ich war jetzt zwei Wochen auf Kreta .
    Ja Wasser ist ein Mangel , aber man sollte auch damit sorgfältig umgehen können. Wenn man sieht wo überall das Wasser aus Schläuchen/ -Anschlüssen spritzt weil was defekt ist.

    Warum duscht man sich an einem Strand 5 Minuten ab und wahrscheinlich zuhause dann nochmal?

    Für was gibt diese unzähligen Pools bei Anlagen direkt am Strand?

    Nun gestern bin ich heim geflogen inzwischen das 8 mal auf Kreta, aber dieser Flughafen auf HER schafft das nicht , es ist schlimmer geworden.

    Und die Insel schafft es auch nicht, die Landschaft verändert sich so schnell , ich war jetzt letztes Jahr im Westen dieses Jahr Wieder in Agios Nikolaos. Es wird gebaut ohne Ende. Es verändert sich alles so schnell.

    Vielleicht sollte man mal einen Gang runter schalten

  4. In der Außenwahrnehmung ist Kreta einfach ein Konsumgut. In den Nachrichten heißt es zum Beispiel „Erdbeben auf der Ferieninsel Kreta“ oder „Unwetter auf der Urlaubsinsel“.

    Das ist wie mit Mallorca; da flitzt man gedanklich hin, um einen Eimer Sangria leerzusaufen und gut is‘. Daß dort „echte“ Menschen leben, arbeiten und sich ernähren und versorgen müssen, erscheint in der Wahrnehmung maximal dann, wenn sich der gemeine Touri gedanklich damit befasst – aber für gewöhnlich kommt es dazu nicht. Und selbst wenn: ohne ihn, den Touri, der schließlich sein Geld auf die Insel bringt, hätten „die“ alle keine Arbeit und kein Einkommen und müssten Ziegen hüten.

    Das Anspruchs- und Feudaldenken scheint von Halbgeneration zu Viertelgeneration eher schlimmer zu werden. Das bekommen die Kinder ja auch frühzeitig vorgelebt. Mit dem Stadtpanzer bis ins Klassenzimmer gebracht und der Direktor ist schuld, wenn der Notenschnitt nicht passt.

    Was wir überzeugend vorleben wird von unseren Kindern überzeugt übernommen. Alles andere ist für die Tonne.

    Es grüßt der Insel-Max!

  5. Ich verstehe nur nicht, warum ein neuer Flughafen mit noch mehr Passagierumschlag gebaut werden muss. Die Insel ist voll genug und das Wasser reicht wohl jetzt schon kaum. In 10 oder 15 Jahren wächst dann nur noch das Nötigste. Auch die immer neuen Hotels mit noch mehr Betten tun ihr Übriges. Meines Erachtens ist die Grenze des Zumutbaren erreicht, wenn nicht schon überschritten. Ich komme seit über 10 Jahren mindestens 2x pro Jahr auf die Insel. In dieser Zeit konnte ich die Verknappung der Wasserressourcen gut beobachten. Auch der Menschenstrom jedes Jahr wird mehr. Wann wacht die Bezirksregierung in Kreta auf?

  6. „Wasser aus Entsalzungsanlagen ist deshalb unverzichtbar geworden. Aber auch dieses „kostbare Nass“ ist nicht umsonst. Die Gewinnung aus Seewasser ist ein energieintensiver Prozess; je nach Technologie und Größe der Anlage kostet ein Kubikmeter Wasser 1,5 bis 3 Euro. In der Kykladenhauptstadt Ermoúpolis kostet ein Kubikmeter Leitungswasser, obwohl die Entsalzungsanlagen mit erneuerbarer Energie betrieben werden, 30 Prozent mehr als in Athen. Zudem greift entsalztes Meerwasser die Leitungen stärker an als „süßes“ Wasser, was die Instandhaltung des Verteilungsnetzes verteuert.
    Insgesamt sind in der Südägäis heute etwa 40 RO-Anlagen in Betrieb. Die meisten hat Nókas von Amts wegen befürwortet. Aber er beklagt, dass einige von den lokalen Gemeinden beschlossen wurden, ohne die planerischen Voraussetzungen zu schaffen. Die Gemeinde von Kimolos, einer kleinen Insel der westlichen Kykladen, kaufte die Ausrüstung, ohne sich um ein Standort-Gutachten oder eine Baugenehmigung zu kümmern: „Das Zeug lag dann sechs Jahre herum und ist langsam verrottet.“ Und auch wenn eine Anlage installiert ist, muss sie instandgehalten und gewartet werden. Das ist gerade auf kleineren Inseln ein ständiges Problem, das oft nur mit erheblichen Kosten gelöst werden kann.“

    Quelle: Lob der Zisterne, LMD, 12. September 2019

    Viele Grüße aus Hamburg, kv

  7. Danke für die weiteren Erläuterungen, lieber Max.

    Zu allen „einfachen“ Maßnahmen wie Sanierung maroder Leitungen etc. könnte doch langsam auch die Politik auf eine sehr einfache Idee zum Wasser sparen kommen.
    Man ändere doch die Baugesetze und -verordnungen dahin, dass die Errichtung von Swimmingpools reglementiert und genehmigungspflichtig wird !
    Im privaten Baubereich wie auch beim gewerblichen, dass solche perversen Auswüchse wie dieses Lyttos Beach nicht mehr realisierbar sind.

  8. Servus Caro,

    Entsalzungsanlagen werden mit Energie betrieben. Es ist eine Sache der Einstellung und Vernunft, woraus man diese Energie gewinnt; Erdöl, Erdgas, Kohle, Atomkraft, Sonne, Wind, Strömungskraftwerke, Geothermie usw.

    Für einen effizienten und störungsfreien Betrieb ist meist der Einsatz verschiedener chemischer Mittel erforderlich. Es gibt Verfahren, diese abzuschneiden und wieder zu verwerten oder zumindest anschließend unschädlich zu machen.

    Ansonsten wird z.B. Müll aus dem Meerwasser gefiltert, der an Land besser aufgehoben ist als im Wasser.

    Darüber hinaus können andere dem Meerwasser entnommene Stoffe, wie Salze und Mineralien, bedenkenlos wieder ins Meer zurück geleitet werden.

    Ob Entsalzungsanlagen generell sinnvoll sind, steht auf einem ganz anderen Blatt.

    Sicherlich ist es zielführender, marode Wasserleitungen zu sanieren und Wasserverschwendung zu beenden.

  9. Hallo zusammen,

    Meerwasserentsalzungsanlagen … klingt richtig gut …
    Diese Dinger sind gas- oder ölbetrieben !
    Und die heraus gefilterten Bestandteile werden wieder ins Meer abgeleitet.
    VG Caro

  10. Moin, Ierapetra, wie 5 andere Gemeinden, kämpfen mit Wasserknappheit und suchen nach nachhaltigen Lösungen für die Zukunft der Bewohner und der ländlichen Wirtschaft. Da die Dürre die Ernten direkt befällt, bitten sie um ein Treffen zum Thema Wasserknappheit, das Ierapetra und sofortige Lösungen betrifft. Der Agrarsektor, der das Rückgrat der Wirtschaft von Ierapetra ist, ist besonders betroffen.

    Wasserknappheit ist eine der wichtigsten Herausforderungen, vor denen Ierapetra in den letzten Jahren stand, da sich die Situation dramatisch verschlimmert. Längere Dürre in Verbindung mit Überverbrauch und schlechtem Management der Wasserressourcen hat ernsthafte Probleme in der Wasserversorgung der Region verursacht.

    kali evdomada, kv

  11. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte! Einfach mal

    Lyttos Beach Hotel, Crete

    in Google Earth eingeben und staunen. Und das ist ja nur ein Beispiel

  12. „Eine gefährliche Mischung aus Konsum, drastisch steigendem Verbrauch in der Hochsaison, einem veralteten Wasserversorgungsnetz und langanhaltender Niederschlagsarmut zwingt viele Gemeinden in Griechenland in die Knie.

    Und Kommunalpolitiker warnen: „Wegen der anhaltenden Dürre und der hohen Temperaturen ist die Gefahr von Wassermangel mehr als akut.“ Das griechische Ministerium für Klimakrise und Zivilschutz hat aus diesem Grund in den vergangenen Wochen bereits über mehr als ein Dutzend Kommunen den Ausnahmezustand verhängt.

    In dieser Woche kam es am Amtssitz des Regierungschefs Kyriakos Mitsotakis in Athen zu einer Krisensitzung. Medienberichten zufolge soll in Kürze eine Task Force zum Thema „Wassermangel“ gebildet werden. Zu den Maßnahmen gehören u. a. das Ersetzen von alten Wasserleitungen, um den Wasserverlust zu minimieren, das Anlegen von Stauseen sowie die Einrichtung von Entsalzungsanlagen. Nach Angaben des Ministeriums für Umwelt und Energie sind derzeit in der Ägäis insgesamt 57 Entsalzungsanlagen in Betrieb. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung auf den Kykladen nutzt etwa Wasser aus derartigen Anlagen.

    Viele Experten verbinden die Probleme des Wassermangels auch mit dem Phänomen des sogenannten „Übertourismus“. In einer Erklärung warnen drei Wissenschaftler des Museums für Naturgeschichte auf Kreta vor „explosiven Zuständen“. Sie weisen u. a. darauf hin, dass „der Feriengast dreimal so viel Wasser wie der ständige Bewohner verbraucht.“

    Die forcierte Sensibilisierung der Einheimischen, aber auch der ausländischen Gäste beim Umgang mit dem wertvollen Nass manifestiert sich im Moment noch in Randbereichen: Beispielsweise werden Duschen an Stränden immer öfter abgeschaltet.

    Eine Verbindung zwischen der enormen Zunahme des Wasserverbrauchs – vor allem auf den Ägäisinseln – mit dem hohen Touristenaufkommen in den Sommermonaten stellt auch der Professor für Geologie Efthymios Lekkas her. Im staatlichen Radiosender ERT prophezeite er: „Die Wasserknappheit ist ein Phänomen, das uns auch in Zukunft beschäftigen wird; es stellt kein vorübergehendes Phänomen dar, wie noch in den vergangenen Jahren.““

    Griechenland Zeitung vom 2.8.24

    kaló savvatokyriako – καλό σαββατοκύριακο, kv

  13. Moin Max, die Landwirtschaftsverbände von Apokoronas rufen wegen dem Wassermangel zu zwei Protestveranstaltungen, unter anderem in Vryssis auf.

    In dem Dorf Kokkino Chorio und um Vamos herum haben eiinge Häuser seit über 100 Tagen kein Wasser. Auf der anderen Seitesind diee Schwimmbäder großer Hotels und Villen mit kostbaren Wasser gefüllt.

    Der Wassermangel in Apokoronas ist sehr besorgniserregend, gillt der Apokoronas als einer der grünsten Regionen auf Kreta und wo es auch mehr Regen gibt als in anderen Regionen auf Kreta.

    Viele Grüße aus Hamburg, kv

  14. Servus KV und Mitkommentatoren,

    das sind sehr schlechte, wenngleich zu erwartende Neuigkeiten. Allerdings wird es bei diesen nicht bleiben. August und September sind auf Kreta nicht gerade als Regenmonate bekannt. Ausgerechnet in dieser Zeit boomt der Massentourismus aber noch mehr, sodaß schon jetzt klar ist, wohin das führen wird. Uns werden noch etliche schlimme Nachrichten erwarten.

    Aber auch der Not muß man Positives abgewinnen. Das Problem Wasserknappheit wird derart präsent sein, daß die diversen Verwaltungen diese nicht weiterhin einfach ignorierend in den Tag hinein leben können. Die Bürger werden ihnen auf`s Dach steigen, wenn aus dem Wasserhahn nicht mehr heraus kommt als heiße Luft. Tourismusbetriebe werden rebellieren und Umsatzeinbußen verzeichnen; es wird in großem Maßstab storniert werden und direkte sowie Steuer-Einnahmen werden deutlich einbrechen, wenn die Unterkünfte kein oder nur eingeschränkt Wasser anbieten können.

    Mal schauen, wie lange dann noch Leitungen weiterhin lecken dürfen, und wie lange Unsitten wie den Gehweg per Wasserstrahl reinigen usw. noch toleriert werden. Wasser war bislang etwas alltäglich Vorhandenes, über das man nicht großartig nachdachte. Jetzt ist es Luxusgut, ganz im Gegensatz zum sonstigen Luxus aber komplett unverzichtbar.

    Unser Ort in Bayern hat mit einer Millioneninvestition unsere Wasserversorgung weit in die Zukunft hinein abgesichert. Sogar mobile Stromerzeuger sind angeschafft worden, für den Fall eines Blackouts. Die Kosten werden selbstverständlich auf die Bürger umgelegt, die diese sehr gerne tragen.

    Auf Kreta ist Wasser viel zu billig, um mit den entsprechenden Einnahmen zukunftsweisende Investitionen tätigen zu können. Auch kann mit den paar Cent kein Verbraucherverhalten gesteuert werden. Wird sich aber alles ändern.

    Gruß vom Insel-Max!

  15. Kalimera, inzwischen haben 5 Gemeinden auf Kreta den Notstand ausgerufen, darunter die Gemeinde Phaistos, Viannos, Minoa Pediados, Gortys und Kissamos.

    Die Reduzierung der Niederschläge betrug alleine in Ostkreta und Agios Nikolaos 60%.

    Viele Grüße aus Hamburg, kv

  16. Wer wollte es dem kretischen Ziegenhirten verdenken, wenn er ein Stück seines unfruchtbaren Landes für verhältnismäßig viel Geld, das ihm ein angenehmeres Leben ermöglicht, an einen Interessenten verkauft? Daß der Käufer hernach einen Glaspalast mit Olympiaschwimmbecken darauf stellt, ist doch wohl eher dem Käufer anzulasten.

    Wo keine Vernunft ist, braucht es Gesetze. Wo Gesetze sind, braucht es Kontrollorgane. Wo gar nichts ist, herrscht Präpotenz. Ob dafür aber der kretische Ziegenhirt verantwortlich ist?

  17. @ Barbara Richter

    „es fehlt den meisten menschen die fähigkeit an voraussicht, also die folgen ihres heutigen
    handelns im „morgen“ zu bedenken.“

    Das beobachte ich leider auch schön seit längeren. Vielen Kretern geht es nur um den schnellen Profit. Was Morgen ist, interessiert nicht. Nach dem Motto – Nach mir die Sinnflut…

    Viele Grüße nach Mirtos, kv

  18. danke für diesen faktenbasierten bericht, ebenso für die kommentare! traurigerweise gibt es nur wenig menschen wachen geistes, die auch dementsprechend handeln. ich lebe seit 18 jahren in mirtos/region lasithi & erlebe erschüttert zunehmend die krankheiten in der natur, ihr absterben, den frevel an ihr & die geldgier mit, auch die gleichgültigkeit vieler touristen mit überzogenen ansprüchen. Das landwirtschaftswasser wird bereits rationiert, mit wasserschlauch terrasse, autos reinigen verboten; ebenso das giessen mit dem haushaltswasser. Im fall der feststellung der zuwiderhandlung droht strafe
    Die einheimischen hier sagen: Noch ein weiterer niederschlagsarmer winter, dann ist die region lasithi tot! es fehlt den meisten menschen die fähigkeit an voraussicht, also die folgen ihres heutigen
    handelns im „morgen“ zu bedenken. so halte ich den bau des neuen flughafens in kastelli für irrsinnig/schrieb auch ein kommentator. Doch windräder müssen sein, denn energiegewinnung über „heizöl“. ich selbst bin traurig, entsetzt, erschüttert…verteile diesen ausgezeichneten bericht an alle mir bekannten kreta-besucher.4

  19. @Sylvia Amacher

    Kalimera Sylvia, in vielen Orten auf Kreta gibt es verschiedene Mülltonnen für Papier/Plastik und Glas und auch alte Batterien kannst du in den meisten Supermärkten abgeben. Es gibt sogar wie bei uns Pfand auf Bierflaschen, ein System für die Rückgabe gibt es aber nicht.

    Auf Kreta liegt leider weiterhin sehr viel Müll in der Natur, zwischen den Olivenhainen und am Straßenrand. Beim Thema Umweltschutz fehlt es vielen Kretern an Bewusstsein.

    Solange der tägliche Plastik-Wahnsinn in Kreta und Griechenland mit den täglich Millionen Frappé-Plastikbechern und den Plastikwasserflaschen weiter geht sehe ich aber Schwarz… Es muss ein Umdenken in der Politik und bei den Menschen statt finden.

    Die Griechen verbrauchen ca. 4,3 Milliarden Plastiktüten pro Jahr. Nur 1% davon wird recycelt. Laut Greenpeace werden heute in Griechenland jedes Jahr 4,3 Milliarden Plastiktüten verwendet, 300 Millionen Plastikbecher und zwei Milliarden Plastikflaschen für Wasser und alkoholfreie Getränke (ca. 250 Plastikflaschen pro Person!).

    In Griechenland werden jährlich 5,6 Millionen Tonnen Abfälle verursacht; 6 % mehr als vor fünf Jahren. Zu diesem Schluss kommt die Europäische Umweltagentur in einem kürzlich verfassten Bericht.
    Griechenland hingegen ist unter jenen 18 Staaten, die die vorgeschriebenen Ziele nicht erreichen können. Der Europäischen Umweltagentur zufolge werden in Griechenland weniger als 16 % des Abfalls recycelt.
    (Griechenland Zeitung, 2.Juli 2023)

    Statt in unnötige „Prestige-Projekte“ wie der neuen Autobahn und dem neuen Flughafen, sollte die konservative Regierungspartei Nea Dimokratia von Kyriakos Mitsotakis und die Regionalregierung von Kreta lieber Gelder investieren in Feuerwehr/Katastrophenschutz, in das marode Gesundheitssystem und medizinisches Pflegepersonal, Bildung und Nahverkehr, Müllentsorgung und Recycling (es fehlt an ganzheitlichen und langfristigen Maßnahmen, nämlich ein tragfähiges Abfallwirtschaftskonzept)…

    Viele Grüße aus Hamburg, kv

  20. nicht nur die Wasserknappheit sollte uns beschäftigen. Wo geht all der Abfall hin und wie wird das Entsorgt? Es gibt keine Trennung von Pet Glas Kartons Batterien usw…. Statt eine neue Autobahn zu bauen für mehr Tourismus wäre es doch sinnvoller eine richtige Entsorung für all den vielen Abfall zu bauen.sylviaamacher

  21. und bitte: hört auf, in den asozialen Netzwerken zu posten! „Ui, schaut mal, dieser völlig menschleere und ursprüngliche Strand. Traaaaauumhaft!“. Dazu dann gleich noch die Gugglkoordinaten samt Wegbeschreibung.

    Nicht nur in den Alpen hatten wir bis vor wenigen Jahren noch der Allgemeinheit gänzlich unbekannte Traumplätze. Das ist alles vorbei! Jeder Depp scheint nichts besseres zu tun zu haben, als die Restwelt wissen zu lassen, wo man noch ein Stück ursprünglicher Natur versauen kann.

    Postet Fotos von müllverseuchten Strandabschnitten, von überquellenden und umgekippten Müllcontainern, von Bäumen, die keine Blätter mehr, dafür aber hundert zerfetzte Plastiktüten in ihren Kronen haben!

    Wenn sich niemand angesprochen fühlt, umso besser.

    Erschöpfte Grüße vom Insel-Max

  22. Liebe Kommentatoren,

    habt vielen Dank für eure Beiträge und den Austausch. Leider ist mir das meiste davon bekannt, wobei mich der Bericht von Christiane regelrecht erschüttert hat. Aber ich wollte eigentlich dazu anregen, mutig und hoffnungsvoll nach vorne zu blicken und keine Depressionen erzeugen.

    Natürlich kann man sofort die Krise bekommen, wenn man einen gedanklichen Zeitsprung von zehn Jahren macht und vergleicht. Aber was ist die Alternative dazu, Dinge selbst in die Hand zu nehmen, solange es noch wenigstens einigermaßen Sinn macht? Abdüsen, auf die nächste ursprüngliche Insel? Es gibt keine mehr! Es gibt nirgends auf der Welt mehr Vergleichbares. Überall ist der Mensch, überall ist Größenwahn und Egoismus und überall ist Plastik.

    Wenn ich hier auflisten wollte, was sich auf Kreta alles verbessern ließe, vor allem auch zum Vorteil der einheimischen Bevölkerung, würde ich so schnell nicht mehr fertig werden damit. Aber missionieren hat noch nie Erfolg gebracht. Wenn die Menschen nicht selbst das Offensichtliche erkennen, kann man ihnen nur in sehr langwierigen Prozessen helfen (wenn sie dies denn wollen und zulassen). Aber wollen wir, die wir unser eigenes Land jeden Tag mehr zerstören und herunterwirtschaften, uns dazu aufschwingen, anderen zu erklären, wie sie es besser machen sollen?

    Es ist wie bei der Kindererziehung, wobei ich andere Völker nun bitte nicht mit Kindern vergleichen will. Aber wenn wir selbst nicht konsequent vorleben und aktiv und dauerhaft gestalten, wird uns niemand folgen. Bis dahin sind wir Teil des Problems, nicht der Lösung.

    Viele Grüße vom Insel-Max

  23. Wir verbringen unsere Ferien seit Jahren im Süden bei Pitsidia. In den letzten Jahren hat hier die Bautätigkeit enorm zugenommen. Zwischen Kamilari, Sivas und Pitsidia wurden und werden zig Villen mit Pool hingestellt. Da werden ganze Olivenhaine für den kurzfristigem Profit gerodet. Die Land- und Hauspreise sind explodiert und animieren auch die letzten kleineren Landbesitzer zum Verkauf. Mittlerweile wird vermehrt nun auch in Listaros gebaut, weil hier die Landpreise noch einigermaßen erschwinglich sind. Unser Vermieter ist Farmer und exportiert Gemüse und Früchte auch nach Deutschland. Spricht man ihn aufs Wasser an, werden die Hände verworfen und wie schlimm es um genügend Wasserressourcen steht, um im nächsten Atemzug zu erwähnen, dass er wieder ein Stück Land zum Verkauf hätte. Vor Jahren noch kein Problem im September/Oktober abends spontan in jener Taverne einzukehren, dessen Spezialität ist, auf was man gerade Lust hat , rennt man heute immer öfters an, da kein Platz mehr frei. Reservationspflicht fast schon wie in der City. Das Ambiente des südlichen Kreta löst sich hier langsam auf. Waren es bisher vor allem Rucksack-/Individualtouristen welche Einfachheit und Authentizität genossen, sind es heute immer mehr reiche Villenbesitzer und deren Mietende. Letztere haben Ansprüche und erwarten gewisse Standards. Der Charme, die Herzlich- und Gemütlichkeit schwinden und machen dem Reibach Platz. Wir verstehen, dass die Menschen hier in der ärmeren Gegend von Kreta auch ihren Teil des Kuchens wollen, finden es jedoch sehr schade, wie es sich hier entwickelt.

  24. danke für den Artikel.
    ein paar Zahlen fehlen aber:
    GR hat den höchsten Wasserverbrauch aller europäischen Länder
    80% verbraucht die Landwirtschaft
    den Rest verschlucken Touristen, Einwohner und ein löchriges Leitungsnetz.
    Eine moderne, effiziente Wasserversorgung muss gesteuert und elektronisch kontrolliert werden, inkl. Wasserbegrenzer.
    Nur so kann der Gesamtverbrauch reduziert werden. Es kann nicht sein, dass einige Gemeinden den Notstand ausrufen und woanders werden Plätze und Straßen mit Wasser gereinigt???!!!
    PS: heute ist eine Demo zum Thema in Vrysses Rathaus, um 17.30h. kommt alle.

  25. Moin Max, danke für deinen Artikel. Es gab im Winter viel zu wenig Schnee und Regen, die Stauseen sind leer.

    Die lokalen Medien berichten täglich über das Problem der Wasserknappheit (auch über die kaputten Leitungen). Es gab auch schon mehrere Artikel über die Wüstenbildung auf Kreta.

    Eine Gemeinde nach der anderen beantragt auf Kreta den Notstand wegen Wasserknappheit.

    Das die Ressource Wasser auf Kreta immer knapper wird, hat mehrere Gründen: der Klimawandel, die intensive Landwirtschaft ist der der boomende Tourismus.

    Kreta boomt, die Zahlen der Touristen werden jedes Jahr mehr. In der Saison 2023 gab es an einigen Ferienorte einen „Übertourismus“. Die Saison geht dieses Jahr bis zum 23. November. Es entstehen immer mehr luxuriöse 5 Sterne Hotles/Resort. Keine neue Villa und Hotelanlage ohne Swimmingpool.

    Der griechische Staat hat neben vielen anderen Problemen ein Exportproblem. Das Land ist sozusagen eine kleine, geschlossene Wirtschaft. Das zeigt der Vergleich der Exportquote mit anderen EU- und OECD-Staaten. Im Durchschnitt über die Jahre 1995 bis 2012 machten die Exporte in Griechenland nur 22% des Bruttoinlandprodukts (BIP) aus. Ähnlich große Volkswirtschaften wie Irland oder die Tschechische Republik weisen einen Exportanteil von über 50% aus. In der Schweiz beträgt die Exportquote 73%. So bleibt fast nur der Tourismus als steigerungsfähige Industrie.
    Der Tourismus macht fast ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts aus, auch jeder fünfte Arbeitsplatz hängt daran. Der Bedarf des griechischen Staates an Geldern für die innere und äußere Aufrüstung ist gigantisch, ebenso der Hunger der Oberschicht nach immer neuen Einnahmequellen.

    Unsere schöne und geliebte Insel Kreta wird leider immer mehr rücksichtslos zugebaut und zerstört (Luxus-Resorts, neuer Flughafen, neue Autobahn, Windparks usw.).

    Ich bin der Meinung, dass die Obergrenze für Touristen auf Kreta schon längst erreicht bzw. überschritten ist, und Kreta nicht mehr Touristen, neue 5 Sterne Hotels und Luxus-Resorts verträgt.

    Statt auf höhere Touristenzahlen und All-Inklusive Massentourismus sollte die Regionalregierung von Kreta auf einen sanften nachhaltigen ökologischen Tourismus setzen.

    Viele Grüße aus Hamburg, kv

  26. Ich komme ja schon lange nach Kreta! Schaue auf meinem Wasserverbrauch. Haare werden 1x durchgewaschen, nicht tgl.duschen, brauch kein Mensch wenn man nichts arbeitet! Und die vielen …Pools …Poollandschaften/Parks, das frisst viel Wasser! Ich apelliete an …ALLE…überdenkt euren Wasserverbrauch mit Sinn!

  27. Es ist aber auch so auf Kreta „Sitte“ der Einheimischen …die Strasse vor ihren Häusern nicht zu kehren mit dem Besen..
    sondern das alles mit dem Gartenschlauch sauber zu spritzen…Das beobachten wir schon seit vielen Jahren auf der Insel…und ja die geplatzten Wasserleitungen überall…da sprudelt es teils gewaltig aus den Leitungen…

  28. Mein erster Aufenthalt auf Kreta war 1992. Seit dem entsetzt es mich immer wieder was der Luxustourismus aus dieser traumhaft schönen Insel gemacht hat! Chersonisos, Matala, Elafonisi sind nur einige Beispiele! Ich hoffe die Verantwortlichen wachen endlich auf und schalten das Gehirn ein!!!

  29. Wir wohnen in Kokkino Chorio und sind seit dem 09. März bis heute (23. Juli) 104 Tage wasserlos. Im Juni 24 Tage am Stück, keinen Tropfen Wasser. Vom 11. Juli bis heute (23. Juli) schon wieder 12 Tage ohne Wasser. Seit Mai 2024 bis jetzt haben wir € 900,00 für Wasserlieferungen bezahlen müssen. Wie schon vorher erwähnt, dass Wasser läuft aus Lecks die Straßen runter. Keine Reaktion vom Bürgermeister, keine Reaktion von der Behörde, keine Reaktion von der Regierung, keine Reaktion vom Gesundheitsministerium. Missmanagement und Ignoranz. Aber den Apokoronas als das „Miami von Kreta“ ausrufen. Davon sind wir weit entfernt.

  30. stimmt alles. Aber was für mich die größte Wasserverschwendung ist, das ist das Leitungsnetz. Ich wohne in Plaka/Apokoronas. Wenn ich z. B. nach Kalives fahre, gibt es 5 oder 6 Stellen an der Straße wo aus den kaputten Leitungen das Wasser nur so sprudelt. Hier geht vielleicht mehr Wasser verloren als verbraucht wird. Aber das scheint so wirklich niemanden zu interessieren. Solange man das Leitungsnetz nicht repariert, wird die Wasserknappheit sicher bleiben.

  31. Ein sehr guter Bericht ich bin auch sehr traurig was auf Kreta passiert leider machen sie die gleichen Fehler wo Tourismus entsteht wie so passiert das im jeden Land so, wir lernen nichts dazu…….Kreta war immer so authentisch jetzt wird es leider wie überall im Süden

  32. ich finde das höchst gefährlich.wenn dann noch Privatpools für einzelne Touristen gefüllt werden, das kann ja wohl nicht sein. vor allem wenn das Meer keine 100 m entfernt ist.

  33. Ein guter Artikel. Wir wohnen in der Nähe von Rethymnon und hier gibt es auch immer wieder Wasserversorgungsprobleme. Momentan sehen wir hier das die neue Brandschutzverordnung dazu führt, dass überall Grundstücke mit Büschen und kleinen Bäumen mit Maschinen gerodet werden, so dass nur eine Steinwüste übrig bleibt. So nach der Denkweise:“ Den Wald den man vernichtet, kann nicht mehr brennen“.
    Vögel, Kleintiere, Insekten haben kein Zuhause mehr und wenn der erste Regen kommt, wird die jetzt freiliegende Erde weggespült.

  34. Ein sehr guter Arikel. Das Beschriebene würde ich nicht nur auf Kreta beschränken.
    Auch hier in Deutschland frage ich mich fast jeden Tag wann die Menschen begreifen das wir uns auf eine Katastrophe zu bewegen, die wir nur gemeinsam verhindern können. Ob Politik oder der Bürger. Jeder muß seinen Beitrag leisten .
    Wir sind ein Teil der Natur. Wenn wir sie weiterhin zerstören, zerstören wir uns selbst.

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