11 Fragen an…. Nicolas Fayé

Strahlemann Nicolas Fayé

Nicolas Fayé wurde 1962 in der alten Kaiserstadt Aachen im äußersten Westen Deutschlands geboren. Bereits in Jugendjahren schrieb er Gedichte und Kurzgeschichten.

Mit dem Roman „Wie das Flüstern der Zeit“ begann er, die Geschichte eines geheimnisvollen Amulettes, „Das Auge der Welt“ genannt, zu erzählen. Dieser Roman ist der erste aus einer Reihe von geplanten 5 Büchern, die diese Überlieferung bis in das Jahr 1803 erzählen.
Gleichzeitig erschienen in loser Folge kleine Bände aus der Reihe „Griechische Mythologie für Anfänger“, mit denen das Interesse an diesem ausserordentlich vielschichtigem Thema geweckt werden soll.

Als Co-Autor ist Nicolas Fayé am Kinderbuch „NILI – Das Flusspferd mit der platten Nase“ von Victoria Bingham beteiligt, welches von Leventis liebevoll illustriert wurde.

Auch Nicolas hat uns bereitwillig und ganz ohne Strafandrohung unsere 11 Fragen beantwortet – und was dabei heraus gekommen ist, lest ihr hier:

  • Wenn Du nur 5 Worte hast, um dich selbst zu beschreiben. Was würdest Du sagen?

wissbegierig (immer auf der Suche nach neuen Informationen), ungeduldig (aber im positiven Sinne), charmant (behauptet meine Frau), emphatisch und humorvoll

  • Was war Dein Lieblingsbuch als Kind und als Jugendlicher?

Als Kind: Die Lederstrumpferzählungen, die ich übrigens in der ursprünglichen Ausgabe immer noch besitze. Als Jugendlicher: alles, wirklich alles. Über Bücher und Zeitschriften bis hin zu den üblichen Groschenheften wie Jerry Cotton und ähnliches

  • Was liest du heute am Liebsten?

Alles, was sich lohnt zu lesen. Stephen King (einer meiner Lieblingsautoren), historische Romane, Harry Potter (auch den), Tolkien (bevorzugt den Herrn der Ringe), Lucia St. Claire Robson, Dan Brown, Ken Follett, Das Sklavenschiff von Barry Unsworth (ein Meisterwerk), Larry Niven und Jerry Pournelle (hervorragender Science Fiction), Mario Puzo, Sinuhe der Ägypter, Philip Jose Famer (die Flussweltbücher), Lee Harper – Wer die Nachtigal stört (mein Lieblingsbuch), Erich Kästner, Remarque, Ursula Dittmer (die Drachenbücher), dazu unzählige Sach- und Fachbücher. Ich denke aber, diese Liste ist alles andere als vollständig.

  • Gibt es auch Bücher, die du nur gezwungenermaßen oder nie zu Ende gelesen hast? Welche (und warum)?

Homo Faber von Max Frisch und Kafka (als Schullektüre. Man wurde gezwungen, diese Bücher zu lesen, denn sonst war die gute Note auch futsch).

  • Wie bist du selbst zum Schreiben gekommen?

Mit einem Stift. OK, ernsthaft. Angefangen habe ich bereits mit Artikeln in Schülerzeitungen, die seinerzeit (etwa mit 11 Jahren) noch etwas holprig waren. Gedichte habe ich sehr früh geschrieben (die sind aber zum Wohle der Leser nicht veröffentlicht, sondern noch in meiner Schublade). Dann ging es über Kurzgeschichten zum ersten Roman „Wie das Flüstern der Zeit“.

  • Wieso dieses Genre (Historie „light“ und verständlich…)?

Ich habe festgestellt, dass viele Menschen kein Verständnis und auch wenig Ahnung von der Materie haben und ihr Wissen mehr aus billigen Filmen beziehen, als einmal ein ordentliches Buch zur Hand zu nehmen. Ich spiele jetzt nicht auf den Film „Troja“ mit Brad Pitt an, der mehr Fehler enthält, als man sich vorstellen kann. Ein weiterer Grund war, dass ich bei einem Besuch in Mykene feststellen musste, dass sich die meisten Besucher nicht für die Hintergründe interessierten, sondern nur tolle Fotos machen wollten. Dann kam die schokierende Erkenntnis, dass auch sehr viele Griechen sehr wenig Ahnung von der eigenen Mythologie haben, dies aber auch nicht als befriedigend empfanden. Inzwischen sind sehr viele meiner Leser Griechen. Aber ich schreibe ja auch noch andere Bücher und Geschichten. Als kleines Beispiel sei die Kurzgeschichte „Das fünfundzwangiste Türchen“ empfohlen, die von Carsten Koch im akustischen Adventskalender 2014 (am 19.12.14) hervorragend gelesen wurde.

  • Wieso Griechenland? Was verbindet dich mit diesem Land?

Bei einem Aufenthalt in Griechenland im Jahr 2009 hatte ich sozusagen mein „Damaskus-Erlebnis“. Als ich das Flughafengebäude auf Kos verliess, traf es mich wie einen Schlag und ich sagte zu meiner Frau „Ich bin nach Hause gekommen“. Dabei war ich seinerzeit nicht einmal das erstemal in Griechenland. Kreta entdeckte ich erst im Jahr 2013 und bin seitdem von dieser Insel fasziniert.

  • Sind die Handlungen und Protagonisten deiner Bücher reine Fiktion oder gibt es da Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Geschehen und realen Personen oder gar autobiographische Züge?

Die Handlungen sind, wenn man von den Überlieferungen der griechischen Mythologie absieht, reine Fiktion, jedoch mit Bezügen zu den jeweiligen Handlungsorten und -zeiten. Die Protagonisten sind meistens ebenso erfunden, vereinen jedoch Züge tatsächlich lebender oder gelebter Personen in sich. Man kann gar nicht verhindern, eigene Erfahrungen einzubauen.

„Eines meiner Lieblingsfotos, die ich auf einem Streifzug durch Kreta schoss. Das kleine Denkmal von Ioannis Makrakis, Symbol für die Unabhängigkeit Kretas. Man hat den Eindruck, er steigt jederzeit von seinem Sockel, streicht sich über den Bart, schultert das Gewehr und macht sich auf den Weg. Ein Bild, das man nicht unbedingt in jedem Reiseführer findet.“ Foto: Nicolas Faye.
  • Woher nimmst du die Inspiration für deine Bücher? Was treibt dich um?

Ich möchte mit meinen Büchern und Geschichten meinen Lesern Freude bereiten, ein wenig Kurzweil im Leben geben. Themen für Geschichten gibt es wie Sand am Meer, man muss nur mit offenen Augen durch das Leben gehen. Ein besonderen Erlebnis war, dass ein angehender Lehrer andeutete, die Bücher auch in seinem zukünftigen Unterricht zu verwenden, um den Schülern den Zugang zur griechischen Mythologie zu erleichtern. Den wenigsten Menschen ist bewusst, dass sich die ganzen Handlungen in einem sehr überschaubaren Zeitrahmen abspielen, ist doch der jüngste Teilnehmer der Argonautenfahrt auch der älteste Mitwirkende am Trojanischen Krieg (Nestor).

  • Vielleicht hast du vom 1. deutsch-griechischen Lesefestival im September 2013 in Paleochora auf Kreta gehört. Für 2016 steht ein weiteres solches an – auf Kreta oder „irgendwo“ in Griechenland. Was hältst von einer solchen interkulturellen Initiative und hättet du Lust, daran teilzunehmen?

Vom Lesefestival habe ich sehr wohl gehört und 2013 hätte ich auch gerne, zumindest als Zuhörer, teilgenommen, habe jedoch Kreta am gleichen Tag verlassen, an dem das Festival begann. Das Engagement finde ich sehr gut und würde auch gerne daran teilnehmen, sofern es mir irgendwie möglich ist, es zeitlich einzurichten.

  • Was wünschst du dir für die Zukunft Griechenlands – und für deine Eigene?

Meine eigene Zukunft möchte ich irgendwann mit meiner Frau in eben jenem Land verbringen, das ich so sehr liebe – Griechenland.

Radio Kreta – Buchautoren hautnah!


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Guter Buchtipp: Griechische Mythologie für Anfänger, von Nicolas Faye.

Noch ein interessantes Autoreninterview: Peter Pachel