Aus dem Kochstudio – Noch ein tolles Kraut: Majoran!

Der Winter 2017 war so ziemlich der Kälteste seit vielen Jahren mit viel Schnee auf den Bergen, sogar bis in die tieferen Lagen und Temperaturen im einstellige, aber immerhin noch Plus-Bereich. Und wenn kein Schnee, dann Regen, hin und wieder auch mal Sonne, aber auch viel Wind. Fieser Nordwind, der die gefühlte Temperatur gleich mal noch um eben „gefühlte“ 10°C sinken ließ. Brrrrrrrrrrr!!!!

Und viele Menschen hier waren krank. Erkältungen mit Fieber, Gliederschmerzen, stellenweise auch Magen-Darm-Infekten waren an der Tagesordnung und fast jede/r schniefte und hustete sich so durch diese Zeit. Und wartete ab, dass es vorbei geht – und trank Tee. So auch bei uns im Studio – und wir trinken natürlich kretischen Bergtee, vorzugsweise Malotira aus den getrockneten Blättern, nicht etwas aus Teebeuteln. Und dieser Tee hilft wirklich fast wie Medizin – nur besser!

Vielleicht hilft er ja auch gegen Corona – wer weiß?

Nun, dementsprechend war unser Verbrauch dieses Krautes auch höher als sonst und einmal pro Woche (mindestens) musste Nachschub her. Und da fiel der aufmerksamen Scheffeinkäuferin doch tatsächlich ein Päckchen Malotira in die Hände, das teurer war als sonst (normalerweise kostet so ein „Gebinde“ 3,-€, dieses lag bei 5,50 €), allerdings auch noch etwas Zusätzliches enthielt, was wir überraschend fanden – nämlich Majoran! Ebenfalls im (kleinen) Gebinde, einfach mit dabei.

Majoran getrocknet Paeckchen
getrockneter Majoran im Päckchen

Da wir Majoran bisher vor allem als Gewürz, vorzugsweise für schöne, fettige Wintereintöpfe und sonstiges Geschmurgeltes kannten – aber nicht als Tee – haben wir uns natürlich gleich mal bei den hier einschlägig bekannten „Kräuterhexern“ über dieses Kraut schlau gemacht. Und schlauer geworden sind wir durchaus – und wollen diese Erkenntnisse natürlich auch gerne mal wieder mit Euch teilen. Denn Majoran scheint ein wirkliches Wunderkraut zu sein, leider nur im Allgemeinen etwas verkannt, was wir natürlich auch ändern wollen. Vielleicht hilft es ja auch dem Einen oder der Anderen bei der Genesung von der jeweiligen Grippe…

Majoran wirkt nämlich antibakteriell, beruhigend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend, schweisstreibend und tonisierend – und ist somit ein idealer „Helfer“ bei Erkältung, Husten, Keuchhusten, Asthma, chronischem Schnupfen, Appetitlosigkeit, Verdauungsschwäche, Blähungen, Magenkrämpfe und -koliken, Durchfall, Verstopfung, Reizdarm, Seekrankheit, Gicht, Rheuma, Nervenschwäche, Kopfschmerzen, Migräne, Schlaflosigkeit, schlecht heilenden Wunden, Krampfadern, Grind und Juckreiz.

Ein echter Allrounder zur inneren und äußerlichen Anwendung

Der wissenschaftliche Name des Krautes ist Origanum majorana oder auch Majorana hortensis, im Volksmund gibt es die unterschiedlichsten Namen dafür, z.B. echter Majoran, Badkraut, Kuttelkraut, Wurstkraut u.v.m..

Seine Inhaltsstoffe sind äherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoff, Gerbsäure, Saponine, Arbutin, Borneol, Eugenol, Geraniol, Limonen, Menthol, Oleanolsäure, Rosmarin-Säure, Terpinolene, Terpentin, Thymol, Vitamin C und Zink.

In erster Linie wird der Majoran, wie gesagt, in der Küche als Gewürz für deftige Speisen verwendet. Er ist jedoch durch die o.g. Inhaltsstoffe auch eine wertvolle Heilpflanze mit vielfältigen Heilwirkungen bei den bereits erwähnten Beschwerden.

Majoran als Küchen- und Würzkraut

Aufgrund der starken ätherischen Öle ist Majoran eine kräftig schmeckende Pflanze mit markantem Geruch. Es hat eine starke Würzkraft und sollte im Gegensatz zu vielen anderen Kräutern sparsam verwendet werden. Die Blätter werden u.a. für Kartoffelgerichte, für Wild- und Geflügelgerichte und für deftige Eintöpfe verwendet. Außerdem wird Majoran als Aromageber für viele Wurstsorten verwendet, was den alternativen Namen Wurstkraut erklärt.

Viele mediterrane Speisen und Hülsenfruchtgerichte wie Linsen oder Bohnen können mit Majoran eine sehr interessante und geschmacklich hervorragende Basis bilden. In Cremesuppen und Eintöpfen wird Majoran häufig in Verbindung mit Bockwürstchen oder Speck verwendet und kann deftigen Speisen raffiniert würzen.

Majoran frisch
frischer Majoran

Majoran kann sowohl frisch, als auch getrocknet oder gefroren verwendet werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Kräutern, verliert Majoran beim Trocknen kaum an Aroma. Die Aufbewahrung in aromaschonenden Gefäßen wird jedoch empfohlen. Seltener angewendet, aber dennoch sehr empfehlenswert, ist in neutralem Öl (z.B. Olivenöl) eingelegter Majoran. Dieser lässt sich gut für Salate oder Pasten verwenden.

Majoran in der Naturheilkunde

Auch heute spielt Majoran in der Naturheilkunde eine recht große Rolle. Es sind vor allem die enthaltenden ätherischen Öle sowie vereinzelt Bitterstoffe und Flavonoide, die für die antibakterielle, krampflösende und teils auch sedative Heilwirkung verantwortlich sind.

Er kann als Tee, als Salbe, pur, in Kräuterkissen oder als Badezusatz verwendet werden. Als Hausmittel wird die Majoransalbe häufig bei Schnupfen, Magenschmerzen und Gelenkschmerzen verwendet. Auch bei Säuglingen, die an Schnupfen oder Magenbeschwerden leiden, wird die Salbe gelegntlich noch als Hausmittel empfohlen. Diese aus Weingeist, Butter und Majoranpulver bestehende Salbe ist leider nur noch selten erhältlich, lässt sich aber einfach zu Hause herstellen.

Und hier die Rezepte:

  • Die Salbe:
    Hierfür wird das Majoranpulver mit Weingeist übergossen und für etwa 3 bis 4 Stunden stehen gelassen. Anschließend wird die Mischung mit Butter (keine Margarine!) vermischt und etwa 10 bis 15 Minuten in einem Topf erwärmt. Die selbstgemachte Salbe sollte möglichst spätestens bis zum nächsten Tag verbraucht werden.
  • Der Tee:
    Majorantee kann z.B. bei Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen oder bei Erkältungskrankheiten verwendet werden. Für die Zubereitung des Tees benötigt man etwa 3 Gramm pro Tasse (200 ml). Dabei werden meist ein bis zwei Tassen täglich getrunken. Der Tee sollte etwa 5 bis 7 Minuten ziehen, so dass die Wirkstoffe gut herausextrahiert werden können.
  • Das Dampfbad:
    Majoran kann auch als einziges Kraut oder als Bestandteil mehrerer Kräuter für Dampfbäder verwendet werden. Als Dampfbad hilft es einerseits gegen Erkältungskrankheiten sowie als kosmetisches Mittel. Majoran soll helfen, fette und unreine Haut zu reinigen.

Nebenwirkungen: Majoran sollte nie länger als zwei Wochen angewendet werden, da ein häufiger und langfristiger Gebrauch zu Kopfschmerzen führen können. In der Schwangerschaft sollte Majoran, vor allem das ätherische Öl gemieden werden, da es die Gebärmutter stimulieren kann.

Wo und wie findet man Majoran – und was gibt es zu beachten?

Majoran findet man in vielen Supermärkten, Discountern und Onlineshops. Die Qualität der Pflanzen ist dabei meist unterschiedlich. Falls Ihr frischen und guten Majoran kaufen möchtet, sollte darauf geachtet werden, Pflanzen mit kräftigem Stängel und gut ausgebildeten Blättern zu erhalten. Hochgezüchtete Pflanzen sind meist überdüngt und haben ein vergleichsweise schwaches Aroma. Zudem sind sie nur für kurze Zeit zu gebrauchen und gehen meist nach ein bis zwei Wochen ein.

Bei getrocknetem Majoran hängt die Qualität von der Ausgangspflanze sowie von Lagerzeit ab. Auch wenn Majoran sein Aroma recht lange behält, verliert er dieses nach und nach. Wichtig ist, dass die Verpackungen aromaversiegelt sind und die Abfüllzeit nicht allzu lange her sein sollte.

Wir empfehlen: kretischen Majoran einfach selbst pflücken und frisch oder selbst getrocknet verwenden – da weiß man doch, was man hat!

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Und dieser Majoran in Kombination mit unserem kretischen Lieblingsbergtee Malotira ist einfach unschlagbar!

Ein Kommentar

  1. Ich habe Euren Super Tee in meinem letzten Urlaub auf Kreta kennen gelernt. Er macht süchtig und gesund. Euer Tip und die tolle Info zu Majoran ist super!! Vielen Dank. Komme im April wieder nach Kreta und hoffe dann, einwenig mehr über die Kräuter Kretas zu erfahren. Toller Beitrag. GUGU

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