Aus dem Tierstudio: „Warum sind Hühnerküken ausgerechnet gelb?“

Auch für Hühnerküken gilt: der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

Sowohl in morphologischen Eigenschaften, wie der Gefiederfarbe, aber auch in Merkmalen der Physiologie und des Verhaltens ähneln die Küken genetisch ihren Eltern. Das flauschige gelbe Küken ist dabei nur ein Beispiel, wie der Kükenflaum kurz nach dem Schlupf gefärbt sein kann. Aus gelben Küken entstehen zumeist weiße Hennen und Hähne. Oftmals ist bei den Küken aber auch eine spezielle Jungtierfärbung zu erkennen, die mit der ersten Mauser verschwindet. Über die Entstehung der Gefiederfarben herrscht keineswegs Einigkeit in der Wissenschaft.

So finden sich in einigen Handbüchern Äußerungen darüber, dass die gelbliche Färbung der sogenannten Erstlingsdunen weißer Hühnerrassen wahrscheinlich auf die Karotinoide des Dotters zurückgeht. Neuere Untersuchungen widersprechen dieser Vermutung und machen für die gelbliche Färbung des Kükengefieders das Farbpigment Melanin mitverantwortlich.

Diese Vermutung lässt sich etwas einfacher mit der Färbung brauner und schwarzer Küken über die Einlagerung des gleichen Pigments vergleichen. Von Natur aus besitzen die Vorfahren der heutigen Haushühner, die Bankiva-Hühner, als Küken eine eher bräunliche Tarnfärbung. Im Laufe ihrer Domestikation innerhalb der letzten 8.000 Jahre ist jedoch eine große Vielfalt unterschiedlicher Rassen in jeweils unterschiedlichen Farbschlägen erzüchtet worden. Weiße Hühner und damit auch gelbe Küken sind deshalb so bekannt, weil nahezu alle weißen Eier im Lebensmittelbereich von weißen Legehennen gelegt werden.

Übrigens: Die Gefiederfarbe der Legehennen hat gar nichts mit der Schalenfarbe ihrer Eier zu tun. Auch schwarze Hühner können weiße Eier legen. Diesen kleinen aber feinen Unterschied erkennt man an der Farbe der Ohrscheibe, dem Ohrläppchen der Hühner: Ist die Ohrscheibe weiß, legt die Henne weiße Eier, ist die Ohrscheibe rot, legt sie braune Eier.“