Aus der Backstube: Bougatsa (μπουγάτσα).

Vor gut drei Jahren habe ich zum ersten Mal eine der sicherlich bekanntesten griechischen süßen Gebäckstücke an quasi ihrem Original-Entstehungsort (so sagt man…) zum Frühstück kredenzt bekommen. Das war im Februar 2013 in Thessaloniki – und es war eine „Bougatsa“ (μπουγάτσα). Noch schön warm (es war draussen nämlich saukalt!), knusprig und gleichzeitig saftig, vanillig und einfach uuuuuaaaaaaaaaarrrrrgh! – zum Reinbeißen. Und zwar mehrfach. Also so oft, bis sie dann weg war. Also nicht weg, sondern nur woanders – nämlich in meinem Bauch – und das war ganz wunderbar so.

Hier wo wir wohnen, nämlich im Südwesten Kretas, also weit weit weg von Saloniki, gibt es die Bougatsa auch beim Bäcker unseres Vertrauens – aber der Ehrgeiz, dieses Süß-cremig-knusprig-staubige Gesamtkunstwerk doch auch mal selbt nachzubacken wuchs halt einfach mit den Jahren (und dem Verzehr der nicht wirklich minderwertigen hiesigen „Kopien“…).

Et voilà: wir haben ein Rezept gefunden, dass nach dem ersten Selbstversuch durchaus mit dem Original mithalten kann (wenn auch hier im kretischen wilden Südwesten der Salonikische Einschlag fehlt…).

Somit fangen wir mal wieder mit den Zutaten an, zur nicht ganz unaufwendigen Zubereitung geht´s dann weiter unten….

Zutaten:

  • 1 großes Ei, vorzugsweise auf Raumtemperatur, also nicht frisch aus dem Kühlschrank
  • 1 Eidotter – ebenso temperiert
  • 1/4 Tasse Zucker
  • 1 1/2 Tassen Vollmilch
  • 1/4 Tasse Grieß
  • 1/2 Tasse Butter, in kleine Stücke geschnibbelt
  • 2 Teelöffel Zitronensaft
  • 1 Löffel frisch geriebene Zitronenschale
  • 1/2 Teelöffel Vanille-Extrakt
  • 10 Lagen Filo-Teig
  • Geschmolzene Butter oder Olivenöl zum Einpinseln
  • Puderzucker zum Bestreuen
  • Zimt, ebenfalls zum Bestreuen

Und nun zur Zubereitung:

Das Ei mit dem Extra-Eigelb und dem Zucker in eine mittelgroße Rührschüssel geben und diese Zutaten so lange mit dem elektrischen Mixer rühren, bis die Mischung geschmeidig und fluffig ist.

In der Zwischenzeit die Milch in einem kleinen Topf auf kleiner Flamme unter Rühren gut durcherwärmen (nicht kochen!). Dann unter die Ei-Zucker-Mischung rühren, bis die Chose langsam eindickt. Das Ganze wieder in den Topf füllen, erneut langsam erwärmen und nach und nach unter sorgfältigem Rühren den Gries einrieseln lassen – das dauert ungefähr so 4 Minuten.

Und dann bitte weiter rühren, damit die Masse noch dicker wird (ca. weitere 5 Minuten). Dann die Butter dazugeben und rühren (was sonst?), bis diese komplett geschmolzen ist. Wenn es soweit ist, den Topf von der Kochstelle nehmen und die Masse abkühlen lassen. Dann die geriebene Zitronenschale und den Vanille-Extrakt unterheben.

Damit wäre schon mal die Füllung fertig – fehlt noch das „Drumherum“ – also der Teig, der auch noch ein bisschen Zubereitung braucht…

In der Zwischenzeit den Ofen schon mal auf 180 °C vorheizen und derweil wie folgt vorgehen:

Eine rechteckige große Auflaufform mit geschmolzener Butter oder sonstigem Fett einpinseln, dann jeweils 4 einzelne Filo-Teig-Schichten auflegen, die jeweils auch wieder mit Butter eingepinselt werden. Auf diese vierschichtige Masse dann die Hälfte der Ei-Milch-Grieß-Butter-Creme auftragen und dann 2 weitere eingebutterte Filo-Teig-Schichten darauf geben.

Bougatsa 2
Kann denn Süßes Sünde sein? Eine Bougatsa definitiv NICHT!

Diese Basis mit der 2. Hälfte der Creme aufstocken und mit den 4 verbleibenden – jeweils wieder einzeln „eingebutterten“ Lagen des Filo Teiges abdecken. Und nicht vergessen die oberste Filo-Teig-Schicht nochmals extra von oben einzubuttern!

Nun diese ganze Ladung in den vorgeheizten Ofen schieben und so lange backen, bis die oberste Schicht goldbraun gefärbt ist – das braucht normalerweise um die 30 Minuten.

Dann das Gebäck aus dem Ofen nehmen, abkühlen lasen und zu guter Letzt mit Puderzucker und Zimt bestäuben. In kleine, mittelgroße oder große Happen portionieren und vorzugsweise lauwarm mit einem schönen Kaffee (der ist nämlich WICHTIG!) genießen.

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So eine Bougatsa taugt in homöopathischer Dosierung übrigens wunderbar als kleine Beigabe zum Mittagskaffee oder auch als Nachtisch nach einer leckeren Suppe, wie unserer Giouvarlakia.