Camping auf Kreta und „Camping on Bord“.

„Camping on Bord“ ist gerade für Camper eine angenehme und kostengünstige Möglichkeit, längere Fährfahrten zu meistern. Normalerweise muss man bei einer Fahrt mit einer Fähre, die über die Nacht andauert, eine Kabine mieten, oder zumindest einen Liegestuhl reservieren, was extra Geld kostet.

Bei einigen Fähren ist es allerdings auch möglich, nur die einfache Deckpassage zu bezahlen und sich dann, soweit das erlaubt ist, mit seinem Retsina und seinem Schlafsack irgendwo an Deck hinzulegen und so die Nacht zu verbringen. Dafür eignen sich zum Beispiel ruhige Gänge, geschlossene Bars und Restaurants an Bord oder auch frei zugängige Liegesitze und Bänke auf Deck, oder im Idealfall sogar ein ruhiger Raum.

Einige geübte Deckpassagen-Fahrer haben sogar schon extra Ausrüstung wie Hängematten und Zelte in ihrem Gepäck dabei, um bequem auf der Fähre übernachten zu können, ohne auf hartem Fußboden oder in zugigen Gängen liegen zu müssen. So wird das Deck fast schon zum Campingplatz mit vielen Camping-Möglichkeiten für jeden. Ach ja: sanitäre Einrichtungen, teilweise sogar mit heißen Duschen, sind ja sowieso für Eure Hygienebedürfnisse an Bord zu finden.

Eine andere Möglichkeit günstig nur mit der Deckpassage zu fahren, ist das „Camping on Bord“, das von einigen Fährgesellschaften auf einigen Linien zwischen Italien und Griechenland angeboten wird. Bei dieser Art der Überfahrt kann man in seinem eigenen Wohnmobil oder auch Wohnwagen auf der Fähre übernachten. Dafür gibt es auf den speziell dafür freigegebenen und eingerichteten Fähren ein extra Deck, das während der Fahrt nicht abgeschlossen wird.

Außerdem hat dieses Deck entweder extra große Fenster nach außen, oder ist sogar nach oben hin komplett offen, um für genügend F(r)ischluft zu sorgen. Bei Fähren, die nach oben hin komplett offen sind, besteht allerdings die Gefahr, dass bei ungünstigen Windverhältnissen das Abgas der Schiffsdiesel direkt zu den Schlafplätzen getrieben wird…

An Bord gibt es für diese Art des Campings dann kostenlosen Strom und sogar sanitäre Anlagen, so dass fast der Standard eines „normalen“ Campingplatzes erreicht wird. Nachteil dieses Campings ist, dass man teilweise den Lärm der Schiffsmotoren ertragen muss und außerdem nicht so viel Platz hat. Dennoch eignet sich diese Art der Überfahrt sehr gut, wenn man Haustiere mitnehmen will.

Beachten sollte man aber auch, dass an Bord kein Gas verwendet werden darf, und dass man nicht kochen darf. Dafür kann man aber den ganzen Komfort der Fähren nutzen und sich zur Verpflegung eines der Restaurants aussuchen – bei manchen Fähren kann man sogar ein umfangreiches Unterhaltungs-Programm genießen. Größter Vorteil ist auf jeden Fall, dass man nicht extra eine Kabine mieten muss, die extra Geld kosten würde.

Leider wird Camping on Bord im Winter nicht angeboten. So müsst Ihr halt über den Landweg nach Kreta kommen. Damit sich das Feeling „Camping on Bord“ auch einstellt, hier das passende Foto von uns.

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Radio Kreta – kommt einfach her, egal wie!

Kleiner Tipp: Camping in Paleochora. Auch im Winter geöffnet.

6 Kommentare

  1. „…..So müsst Ihr halt über den Landweg nach Kreta kommen….“

    Interessante Vorstellung – ich dachte, Kreta wäre eine Insel.

  2. Das stelle ich mir extrem anstrengend vor, wenn man noch die Fährfahrt auf sich nehmen muss. Wir campen gern an der Costa del Sol, der Weg ist weit aber schön. Aber einer langen Fährfahrt sind wir bisher immer aus dem Weg gegangen. Vielleicht einfach mal probieren..

  3. Lieber Jörg,
    Hinweis von einem alten Wohnmobil- und Kreta Fan, es gibt ein ganzjähriges Angebot
    der Anek Lines von Venedig nach Patras, genannt „Camper Spezial“. Für den Preis
    der Deckpassage und den reinen Fahrzeugpreis bekommt man einen Stellplatz für das
    Wohnmobil mit Stromanschluß und eine Innenkabine für die fahrenden oder mitfahrenden
    Personen. Nachzulesen unter http://www.anek.gr
    Mit den besten Grüßen für das Neue Jahr
    Joachim

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