Kreta ist nicht zuletzt für seine beeindruckende, von Venezianischen und Türkischen Einwanderern beeinflusste Architektur bekannt. Von den Spuren der ersten Siedlungen der minoischen Kultur über bekannte Sehenswürdigkeiten bis hin zum im modernen Stil errichteten Ferienhaus bietet Kreta einen interessanten architektonischen Mix.
In historischer Hinsicht besonders interessant sind dabei die Minoischen Villen, deren Überreste sich überall auf der sonnenverwöhnten Mittelmeerinsel finden lassen – und interessante Rückschlüsse auf die damalige Kultur, die vor Tausenden von Jahren auf der Insel entstand, zulassen.
Was hat es mit den minoischen Villen auf sich?
Wer heute ein Ferienhaus auf Kreta mit allen möglichen Annehmlichkeiten bucht, kann sich wohl nur schwer vorstellen, wie die Menschen vor Tausenden von Jahren einst auf der Insel gelebt haben. Auch wenn die Unterkünfte von damals nicht mit den heutigen Standards mithalten können, ging es den Menschen auf Kreta für die Zeit vergleichsweise gut – schließlich gilt die Minoische Kultur als die erste Hochkultur Europas.
Besonders komfortabel war wohl das Leben in den Minoischen Villen, von denen sich auf der Insel heute noch einige Überreste finden lassen – zum Beispiel bei den berühmten Ausgrabungsstätten von Knossos oder Phaistos.
Die Minoischen Villen waren in architektonischer Hinsicht eine Art Bindeglied zwischen Wohnhaus und Palast. Man geht davon aus, dass diese Villen in erster Linie als eine Art Sommerresidenz für die Palastbewohner dienten – die genaue Nutzung der Minoischen Villen bleibt unter Historikern und Archäologen jedoch weiterhin umstritten.
Apropos Palast: erst kürzlich gab es im Rahmen einer Ausgrabung beim Minoischen Palast von Zominthos einige spannende neue Entdeckungen.
Neue Erkenntnisse: Minoischer Palast von Zominthos älter als gedacht?
Die Ausgrabungsstätte beim nahe des Bergdorfs Anogia gelegenen Zominthos gibt Archäologen schon länger das ein oder andere Rätsel auf. Denn die zentrale Struktur, deren Überreste sich dort finden lassen, deutet weder eindeutig auf einen Minoischen Palast noch eine Minoische Villa hin. Gemeinhin geht man jedoch davon aus, dass es sich bei der Struktur um eine Art Sommerpalast handelt.
Eine aktuelle Ausgrabung förderte dabei einige spannende neue Erkenntnisse zu Tage. So gehen die Forscher mittlerweile davon aus, dass die in Zominthos vorgefundene Struktur deutlich älter ist als bisher gedacht. Ging man bisher von einer Besiedlung um etwa 1.900 vor Christus aus, lassen die neuen Erkenntnisse darauf schließen, dass die Struktur mindestens im Jahr 2.000 vor Christus errichtet wurde und gegebenenfalls sogar noch älter ist.
Auch zum Aufbau des vermeintlichen Palastes gibt es neue Erkenntnisse. So soll die Struktur auf rund 11.600 Quadratmetern wohl drei Stockwerke umfasst und neben einer Reihe von Wohnräumen auch mehrere religiöse Altäre beherbergt haben. Darüber hinaus wurden abseits der Hauptstruktur zwei neue Gebäude entdeckt, deren genaue Funktion zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar ist.
Klingt nach einem spannenden Ausflugsziel? Das ist Zominthos allemal – doch auf Kreta finden sich für Bewunderer der Minoischen Kultur – und solche, die es werden wollen – zahlreiche weitere spannende Ausflugsziele.
Hier trifft man auf die Spuren der Minoischen Kultur
Wie bereits erwähnt finden sich die Spuren der Minoischen Kultur auf ganz Kreta. Den größten Minoischen Palast findet man unweit der Hauptstadt Heraklion auf dem Gelände des antiken Knossos. Der Großteil der Mauern ist noch sehr gut erhalten, weswegen man bei einem Rundgang einen durchaus tiefen Eindruck von der Minoischen Kultur gewinnen kann – was den Palast von Knossos zu einem “Must-See” macht.
Im Süden der Insel findet sich mit dem Palast von Festos eine weitere sehr beliebte historische Sehenswürdigkeit auf Kreta. Zwar sind von dem einstigen Palast heute nur noch die Grundmauern zu sehen, dafür gibt es mit dem Diskos von Phaistos hier eines der wohl bedeutendsten Fundstücke aus der Bronzezeit zu besichtigen, um deren Bedeutung sich zahlreiche Theorien ranken.
Nicht weniger interessant präsentieren sich die Ausgrabungsstätten Kato Zakros, Gournia und Mallia. Im an der Nordwestküste Kretas gelegenen Gournia etwa findet man ein vollständig ausgegrabenes antikes Fischerdorf vor, das bei einem Rundgang erkundet werden kann.
So spannend eine Zeitreise in die Überreste der Minoischen Kultur auch ist: am Ende einer langen Sightseeing-Tour ist man dann doch sicher froh darüber, im eigenen Ferienhaus auf Kreta all die modernen Annehmlichkeiten, von denen damals noch keiner zu träumen wagte, genießen zu können.