Geburtstage – 30. Juni: Peter Alexander

Und wieder würde ein Fossil meiner Jugend, ein Idol und Gute-Laune-Garant heute Geburtstag feiern, könnte er es denn noch…. Einer der bekanntesten und wohl beliebtesten Sänger, Schauspieler, Entertainer und Showmaster unserer Zeiten hat im Jahr 2011 leider viel zu früh – wenn auch im stolzen Alter von 84 Jahren – diese Welt verlassen, bleibt aber mit Sicherheit unvergessen: Peter Alexander

Zum Anlass seines Geburtstages gucken wir uns sein bewegtes Leben nochmal in Auszügen an. In epischer Breite findet Ihr seine Bio-, Disko- und Filmografie u.a. – wie wir auch – im WWNetz.

Peter Alexander wurde am 30. Juni 1926 in Wien als Peter Alexander Ferdinand Maximilian Neumayer geboren und war ein österreichischer Sänger, Schauspieler und Showmaster. Von Mitte der 1950er bis Mitte der 1990er-Jahre gehörte er zu den populärsten Unterhaltungskünstlern im deutschsprachigen Raum.

Bereits während seiner Schulzeit zeigte sich Peter Alexanders Hang zum Parodieren.
1944 wurde er Flakhelfer, kam danach zum Arbeitsdienst nach Breslau und meldete sich auf seine Einberufung hin schließlich zur Kriegsmarine. 1945 geriet er in britische Kriegsgefangenschaft. Die Monate in diversen Lagern nutzte er, um seine Talente in Form von Theaterabenden oder musikalischen Improvisationen zu erproben.

Zurück in Wien, sollte Peter Alexander nach dem Willen seiner Eltern ein Studium der Medizin beginnen. Er immatrikulierte sich an der Universität Wien, besuchte aber nur eine Vorlesung. Er wollte Schauspieler werden und strebte ein Engagement am Burgtheater an. Ab 1946 absolvierte er am Max-Reinhardt-Seminar eine Schauspiel-Ausbildung und schloss sie 1948 mit Auszeichnung ab. Dabei nannte er sich erstmals unter Weglassung aller weiteren Namen nur noch „Peter Alexander“. Schon hier zeichnete sich ab, dass Peter Alexander eher für das komödiantische Fach bestimmt war. Er brachte sich Gesang und Klavierspiel autodidaktisch bei. Seit den Nachkriegsjahren verehrte er Frank Sinatra.
Bereits 1951 erschien Alexanders erste Schallplatte „Das machen nur die Beine von Dolores“. Ab 1953 nahm Peter Alexander nicht nur Schlager, sondern auch mit großem Erfolg Operettenquerschnitte auf.

Bis 1981 hatte Alexander als Sänger 38 Top-Ten-Hits in der Bundesrepublik Deutschland und war 80 mal in den Top Hundert vertreten. Für seine Schallplatten, Filme und Fernsehshows erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Von 1965 bis 1983 wurden weit über 15 Millionen LPs und 25 Millionen Singles von Peter Alexander verkauft. Er brachte insgesamt über 156 Singles und über 120 Original-Langspielplatten auf den Markt. Allein in Deutschland werden Peter Alexanders Tonträgerverkäufe seit 1956 auf über 46 Millionen Stück geschätzt.

Einer seiner erfolgreichsten Titel war 1976 „Die kleine Kneipe“ (gibt’s auch auf griechisch von Giannis Parios: „Eimai kala vre zoi“ – „Είμαι καλά βρε ζωή“).

Ende der 1980er-Jahre war er zeitweise mit Hits wie „Zeit der Rosen“ oder „Gestern jung, morgen alt“ in den Hitparaden zu finden. 1986 sang er zusammen mit der Deutschen Fußballnationalmannschaft das Album „Mexico mi Amor“ zur anstehenden Fußball-WM in Mexiko. Seine letzte offizielle LP-Veröffentlichung war 1991 die von Dieter Bohlen produzierte LP „Verliebte Jahre“.

Ariola gab anlässlich seines 80. Geburtstages bekannt, dass Alexander als einziger deutschsprachiger Sänger sechs Jahrzehnte mit seinen Produktionen in den deutschen Hitparaden vertreten war. Passend dazu erschien die Doppel-CD „Herzlichen Glückwunsch!“, welche in Österreich auf den ersten Platz der Album-Charts gelangte.

Peter Alexander trat von 1952 bis 1972 als Darsteller in insgesamt 38 Unterhaltungs- und Revuefilmen auf, in denen er zumeist auch als Sänger zu hören war. Oft war der wunderbare Gunther Philipp sein Partner. Popularität erlangte Alexander durch die Verkörperung des Kellners Leopold in der Operettenverfilmung „Im weißen Rößl“ von 1960.

Und hier – wie immer bei Radio Kreta sehr demokratisch von der Redakteurin in Eigenregie ausgewählt – eine Lieblingsszene. Kitschiger geht’s nicht, herzerwärmender aber auch nicht!

Diese Art von Unterhaltungsfilmen, die leichte Muse, wurde auch kommerziell erfolgreich. So wurde Alexander 1957 von Deutschlands Kinobesitzern zum besten Nachwuchskünstler gewählt, und er bekam später unter anderem die „Goldene Leinwand“ und die „Berolina“ verliehen.

Von 1969 bis 1996 erzielten die Peter-Alexander-Shows, in denen er als moderierender Gastgeber, Entertainer, Parodist und Sänger auftrat, mit bis zu 38 Millionen Fernsehzuschauern allein in Deutschland sehr hohe Einschaltquoten, die es sonst nur bei Übertragungen von Fußball-Weltmeisterschaften gab. Alexander etablierte sich so als Showstar im gesamten deutschsprachigen Raum.

Das letzte Mal war Peter Alexander am 20. Dezember 1998 in der ORF-Sendung „Lebens-Künstler“ zu sehen. Dort wurde er vom früheren Wiener Bürgermeister Helmut Zilk interviewt.
Alexander etablierte sich bis zu seinem Ableben als erfolgreichster Showstar im gesamten deutschsprachigen Raum. Seine Tourneen in der Bundesrepublik, in Österreich und der Schweiz erzielten große Resonanz. Diese Tourneen gaben dem Künstler die Möglichkeit, seine Vielseitigkeit, z. B. als Pianist im Swing-Bereich, über das Fernseh-Show-Format hinaus zu präsentieren.
Im Zeitraum von 1969 (erste Deutschland-Tournee) bis zu seiner letzten Tournee 1991 war Peter Alexander, neben Udo Jürgens, der erfolgreichste Tourneekünstler im gesamten deutschen Sprachraum, vor allem aber in Deutschland errang er größte Beliebtheit.
1982 erhielt Alexander den neugeschaffenen Musikjournalistenpreis, weil er in wenigen Wochen über 250.000 Konzertkarten verkaufte.“

Am 12. Februar 2011 verstarb Peter Alexander im Alter von 84 Jahren.

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