Mezé (Μεζέ) oder im Plural Mezédes (Μεζέδες) sind ja, wie bereits zu Beginn unseres „Mezé – Ein Kochbuch“-Abenteuers beschrieben, die kleinen, sehr feinen „Schweinereien“, die überall in Griechenland und somit natürlich auch hier auf Kreta, im Kafenío oder Mezedopolío (der Name ist Programm!) gerne als „Unterlage“ zum alkoholischen Getränk gereicht werden.
In die Folge all dieser ausnahmslos unglaublich leckeren „Schweinereien“ reiht sich auch unser heutiges Rezept ein – und auch hier ist der Name Programm: Bekri Mezé („Μπεκρή μεζέ“).
Vielfach verspeist, allerdings der Herkunft des Wortes „Bekri“ noch nicht wirklich auf den Grund gekommen (*), haben wir uns in einem der Mezedopolía unseres Vertrauens in die Geheimnisse der Rezeptur einweihen lassen.
Nun also die Einkaufsliste zur Beschaffung der Zutaten:
- 600 g Schweinelende (Ψαρονέυρι – „Psaronevri“ à € 12,-/kg
für die Luxusversion – „normales“ Schulterfleisch – „Spalla“ – „Σπάλλα“ vom Schwein à € 5,- geht aber auch wunderbar!) - jeweils 1 rote und 1 grüne Paprika
- 400 ml Rot- oder Weisswein
- 400 ml Olivenöl
- 100 g Erbsen
- 1 Zwiebel
- 60 ml Saure Sahne oder Schmand
- nach Belieben Salz, Pfeffer, Thymian und Rosmarin
Alles an Bord? Nun gut – schreiten wir zur Zubereitung:
Das Schweinefleisch in gleichmässig große Würfel schneiden und über Nacht in einer Marinade aus Olivenöl, Rotwein, Salz, Pfeffer, Thymian und Rosmarin im Kühlschrank marinieren.
Am nächsten Tag die Zwiebel und die entkernte Paprika in nicht zu kleine Würfel schneiden und im Olivenöl kurz anrösten.
Das trockengetupfte Fleisch dazugeben und braun anbraten.
Dann die Marinade dazugeben und das ganze zugedeckt bei geringer Hitze ca. 45 min köcheln lassen.
Ab und zu umrühren und kurz vor Ende der Garzeit (merkt man daran, dass einem das Fleisch schon fast freiwillig von der Gabel auf den Teller springt) die saure Sahne oder Schmand unterrühren, bis sie Sauce schön cremig geworden ist.
Ggf. nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Dazu passen wunderbar griechische Reisnudeln (Kritharaki – Κριθαράκι), Reis oder einfach nur frisches Weissbrot – irgendetwas halt, was die leckere Sauce auch entsprechend aufsaugt!
Die Bekri Mezé eignen sich mal wieder „sowohl als auch“: sowohl als Mezé – kleine Häppchen – als auch in einem Vielfachen der Mezé-Menge gerne als Hauptgericht – man ist ja flexibel!
Kali Orexi – καλή όρεξη!
(*) Eine Interpretation englischer Bekannter lautet, dass es sich bei „Bekri Mezé“ um „Drunkards Mezé“ – „Säufer-Mezé“ handelt – diese lässt bei uns jedoch erhebliche Zweifel aufkommen…. Hat irgendjemand einen besseren Vorschlag?
Radio Kreta – immer gute Mezédes im Programm (und im Kochbuch)!