Da hat der Scheffredakteur von seinem vorletzten LIDL-Besuch in Platanias nicht nur mal wieder Schnäppchen mitgebracht, sondern auch gleich den Prospekt für die Folgewoche. Und kam mal wieder aus dem Staunen nicht heraus, denn ist er eher weniger der handwerklich begabte Typ, ist er doch immer höchst interessiert an allen möglichen Neuerungen. Dabei setzt er aber weniger auf Schnickschnack, sondern viel mehr auf Funktionalität und Genialität. Und ein Gerät des nächstwöchentlichen Angebotes reizte ihn ganz besonders: der stromlose Ofenventilator.
Ein stromloser Ofenventilator?
Ja, ein stromloser Ofenventilator. Hierbei handelt es sich um ein ca. 25 cm hohes, je nach Modell zwischen 700 und 1400 gr. schweres, durchaus an einen „normalen“ Ventilator erinnerndes Gerät, das man auf seinen Kaminofen – den berühmten „Somba“ – platziert. Also wenn man denn heizt, denn dieser Ventilator dient nur einem Zweck: die erwärmte Luft gleichmäßig im Raum zu verteilen. Wenn man – wie wir – bisher in Häusern gewohnt hat, deren Deckenhöhe locker mal 4-5 Meter betrug, kennt das ja: Der Bollerofen bollert, das Holz knistert, durch die Glastüre sieht man das heimelige Licht eines lustig flackernden Feuers – aber die Füße bleiben trotzdem kalt, da die gesamte Wärme erst mal nach oben steigt.
Und genau diesem Effekt wirkt der Ofenventilator entgegen, denn er verteilt die vom schmiedeeisernen Ofen ausgehende Hitze nach vorne und neben. Um das zu verstehen, muss man nicht mal Physiker sein – dennoch war unsere Neugierde extrem geweckt und deswegen sind wir der Sache – also der Funktionsweise – dieses kleinen physikalischen Wunderwerkes auf den Grund gegangen.
Und der funktioniert wie???
Nun, genau genommen handelt es sich bei so einem „stromlosen Ofenventilator“ um einen thermoelektrischen Ventilator. „Aha, erwischt!“ werdet Ihr jetzt vielleicht denken, „also doch elektrisch und nicht stromlos“. Ähm, doch! Denn dieses kleine Metallding erzeugt seinen Strom selbst, nämlich durch die vom Ofen aufsteigende Wärme/Hitze – thermisch halt. Und hier heißt das Zauberwort „Peltier-Element“. „Aha!“ werdet Ihr nochmal sagen und die Schultern zucken – aber lasst Euch das von einer Physik-Niete mal ganz einfach erklären: ein stromloser Ofenventilator funktioniert durch die Temperaturdifferenz zwischen Ober- und Unterteil. Durch diese Temperaturdifferenz entsteht eine elektrische Spannung, die dann den eingebauten einfachen Elektromotor zur Drehbewegung bringt und dadurch die warme Luft in Bewegung setzt. Der obere Teil des Ventilators wird damit auch gekühlt, wodurch dann die Temperaturdifferenz auch konstant bleibt. Hat was von einem Perpetuum Mobile, beruht aber halt auf anderen Effekten.
Worauf muss ich achten?
Wichtig ist, dass ein Ofenventilator eine große Auflagefläche auf dem Ofen hat, damit er viel Wärme aufnehmen und auch wieder ableiten kann. Der Fuß sollte dann mit einer schlanken Strebe zu besagtem Peltier Element gehen, damit möglichst wenig Wärme durch den Lüfter abgeleitet wird. Über dem Peltier Element muss ein möglichst großflächiger Kühlkörper sitzen, damit besagte, zum einwandfreien Funktionieren des Ventilators notwendige Temperaturdifferenz erzeugt werden kann.
So ein Ofenventilator verträgt übrigens Temperaturen von bis zu 350°C – da wird es einem schonmal warm ums Herz.
Auch was die Wartung und Instandhaltung des Ventilators angeht, ist dieser sehr pflegeleicht. Hin und wieder mal abstauben reicht schon! 😉
Ein echter „Selbstläufer“.
Und besonders nett: das Ding weiß von selbst wann überhaupt und wie schnell es zu laufen hat! Auch das hat natürlich mit der besagten Temperaturdifferenz zu tun, denn bollert der Ofen schön vor sich hin, läuft der Ventilator aufgrund der „extremen“ Hitze schnell – geht der Ofen langsam aus, werden die Umdrehungen langsamer und stoppen irgendwann komplett. Und beim nächsten Heizen geht der Ventilator wieder ganz selbständig an die Arbeit – gute Sache das!
Mit Abstand eine der besten Anschaffungen, die wir – nach dem Somba – in Sachen Wärmetechnik getätigt haben!