Für Sicherheit und Kurzweil.
Kreta ist nicht nur eine Insel für klassische Hotel- oder Ferienhausurlauber. Im Gegenteil, gerade diejenigen, die mit Camper, Wohnwagen oder auch nur mit Zelt anrücken, werden Jahr für Jahr zahlreicher – was teilweise auch daran liegt, dass das Campen theoretisch und praktisch bereits auf der Fähre beginnen kann. Kreta ist, vor allem wegen seiner Weitläufigkeit und dem vielfach einsamen Inselinneren auch eine Campingdestination, in der gerade Solo-Reisende, die es aufs Trekking abgesehen haben, nicht nur mit 08/15-Ausrüstung anreisen sollten. Fünf besonders sinnige Helfer zeigt der folgende Artikel.
1. Batterielose Wasserfilter
Wildcamping ist auf Kreta verboten. Die einzige Ausnahme gilt für jene Fälle, in denen nur mit dem Schlafsack, also ohne Zelt und sonstige Behelfsunterkünfte, genächtigt wird. Doch auch wenn der Urlaub auf einem Campingplatz stattfindet, wird es genügend Gelegenheiten geben, Kretas raue Schönheit zu Fuß oder auf dem Mountainbike zu entdecken.
Bloß: Im Sommer kann es enorm heiß werden. Zudem ist es dann in der Regel auch sehr trocken, weil viele Bäche versiegen und andere Niedrigwasser führen. Speziell (rad-)wandernde Outdoorfans sollten sich dann keineswegs auf mitgebrachte Wasservorräte verlassen, ganz besonders nicht, wenn es sich um mehrtägige Schlafsacktouren handelt.
Im Klartext: Urlauber sollten in jedem Fall für die Wildnis eine Möglichkeit haben, Wasser zu filtrieren. Praktikabel für Tagesausflüge sind sogenannte Strohhalm-Wasserfilter. Sie werden in einen Wasserlauf gehalten, dann wird oben mit dem Mund gesaugt.
Für längere Touren empfehlen sich jedoch ähnlich aufgebaute Modelle mit manueller Pumpe – damit können dann auch Trinkgefäße aufgefüllt werden, sodass aus ihnen normal getrunken werden kann. In jedem Fall ist das ausströmende Wasser frei von Keimen und anderen Schadstoffen.
2. Helfer auf dem Handy
Kreta kann innerhalb der Städte, der Dörfer und vieler Weiler ein gut deckendes Mobilfunknetz vorweisen. Auf den Campingplätzen gibt es zudem häufig WLAN. Es ist deshalb gerade für jene abendlich einsamen Stunden beim Solo-Camping sehr praktikabel, sich Helfer darauf zu laden:
• Eine Reisetagebuch-App. Sie verbindet Fotos mit Text, oft auch weiteren Informationen, sodass ein einzigartiges digitales Tagebuch entsteht.
• Eine App eines Spieleanbieters. Es gibt eine Menge neue Online Casinos in Deutschland, und da diese damit EU-lizensiert sind, ist ihre Nutzung auch auf Kreta (bzw. generell Griechenland) legal. Zudem kann auf diese Weise die Reisekasse etwas aufpoliert werden und eventuell auftretende Langeweile im Keim erstickt werden.
• Natürlich ein Lesezeichen im Browser auf den Player von Radio Kreta.
• Die Navigations-App „Soviet Military Maps”. Sie enthält digitalisierte russische Militärkarten – die sind gerade für das einsame Inselinnere ungleich präziser als viele „große“ Navigations-Apps, da sie auch Trampelpfade und Topografie enthalten
• Immer wieder wird zudem die App „My Crete Guide“ von Inselfans hochgelobt – und das nicht nur, weil sie auch völlig offline funktioniert. Allerdings: Sie gibt es nur auf Griechisch, Russisch und Englisch.
3. Ein Klappspaten
Eines vorweg: Wer solo in Kretas Wildnis unterwegs ist, sollte dort nichts außer Fußabdrücke hinterlassen und nicht mehr mitnehmen als Eindrücke und Fotos. Allerdings ist natürlich klar, dass es menschliche Bedürfnisse gibt, die sich nicht in einem Müllbeutel mitgenommen werden können.
Wo das im Camper kein Problem ist, da dafür ein entsprechender Tank mitgeführt wird, sieht es auf Schusters Rappen oder dem Mountainbike etwas anders aus. Hier sollte entsprechend hinten am Rucksack etwas montiert werden, das auch in der griechischen Armee Standard-Ausrüstungsstück ist: Ein Klappspaten. Er dient dazu, für besagte Hinterlassenschaften ein gut halbmetertiefes Loch zu graben und es anschließend wieder zu füllen. Zwar im Sommer schweißtreibend, aber nur das sorgt dafür, dass die Natur der Insel nicht verdreckt wird.
Tipp: Gleich auf ein gebrauchtes Stück vom Militär setzen. Für den Preis sind diese meist robuster als gleichteure zivile Exemplare.
4. Eine Stirnlampe
Wer aus Deutschland kommt und noch nie in Kretas Bergland war, hat keine Vorstellung davon, wie dunkel es hier nachts werden kann – das liegt daran, dass Deutschland durch seine viel dichtere Besiedlung wesentlich „lichtverschmutzter“ ist als Griechenlands größte Insel.
Schön zu sehen ist das auf der Lichtverschmutzungs-Weltkarte: Nur Kretas große Städte Iraklio, Rethymno und der Großraum Chania sind problematisch. Im Rest der Insel wird es nachts oft so dunkel, dass man nicht nur sprichwörtlich nicht mehr die Hand vor den eigenen Augen sehen kann.
Zudem: Durch die südliche Lage gibt es hier auch nur eine viel kürzere Dämmerungsphase – schon viele Camper und Wanderer wurden deshalb von der Dunkelheit etwas unvorbereitet getroffen.
Dafür sollte im Rucksack in jedem Fall eine leistungsstarke Stirnlampe vorhanden sein – bitte eine vom Outdoor-Händler, nicht aus dem Supermarkt. Das ist auch deshalb wichtig, weil diese Lampen wegen der hohen Leistungsfähigkeit oft auch als Notfall-Signalleuchten fungieren können. Außerdem haben sie oft eine Rotlicht-Funktion, wodurch man im Dunkeln sehen kann, ohne die Nachtsichtfähigkeit der Augen zu stören.
5. Eine Fleecejacke
An der Küste Kretas sinken im Sommer die Temperaturen auch nachts im Schnitt nur auf etwa 20°C ab. Genau diese Tatsache – die im Internet breit niedergeschrieben wurde – hat schon so manchen Campern eine ziemliche Gänsehaut beschert. Denn jenseits der Küste, sobald das Gelände ansteigt, fehlt das wärmespeichernde Meereswasser. Und dann kann das Thermometer auch nach ausnehmend heißen Tagen nachts in niedrige zweistellige oder gar einstellige Bereiche absinken.
Dazu ein Merksatz: Je weiter man sich auf Kreta nach Nordosten bewegt, desto niedriger sind die Nachttemperaturen.
Dagegen sollte zur Ausrüstung definitiv eine dicke Fleecejacke gehören – und wer schnell fröstelt, sollte sie um lange Unterhosen und dicke Socken ergänzen. Das gilt auch für Reisende in Camper und Wohnmobil; deren Wände sind nicht wirklich dick.
6. Ein leistungsstarkes Kompakt-Fernglas
Kreta kann sehr weitläufig sein. Doch immer gibt es eine mehr als faszinierende Flora und Fauna und natürlich Landschaft zu bewundern. Der gute Camper entdeckt aber nicht zwingend alles, indem er sich einfach bis auf wenige Schritte dorthin begibt – das würden auch einige tierisch-kretische Bewohner gar nicht zulassen, etwa die Kretische Wildziege oder die Mittelmeer-Mönchsrobbe, die sich an den südöstlichen Küsten beobachten lässt.
Das finale Ausrüstungsstück auf dieser Liste ist deshalb ein leistungsfähiges Fernglas. Das bedeutet, es sollte:
1. von einem namhaften Optikhersteller stammen. Gute Ferngläser gibt es leider nicht für unter hundert Euro.
2. leicht sein. Viele der genannten Hersteller haben recht kleine und leichte Exemplare im Programm, die für die Tasche geeignet sind.
3. eine Vergrößerung zwischen 8x und 10x aufweisen. Beim Kauf eines Fernglases werden vom Hersteller immer zwei Zahlen angegeben. Die erste Zahl ist die Leistungsangabe. Die Zweite bemisst den Durchmesser des Objektivs in Millimetern.Heraus kommt ein Fernglas, das in der Taschen-Klasse Daten wie beispielsweise 10×25 aufweisen wird. Dabei gilt, je größer die Vergrößerung, desto schwieriger wird es, das Glas freihändig ruhig zu halten, weil alle Handbewegungen verstärkt werden. Und je kleiner der Objektivdurchmesser, desto weniger Licht gelangt ans Auge. Ein solches Glas hat also in der Dämmerung sichtbare Nachteile.