Wetterphänomene rund um Kreta.

Am 6. Juli 2017 erfasste das „Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer“ (MODIS) des Terra-Satelliten der NASA dieses Bild des sogenannten  „Sunglint“ (relativ frei übersetzt: „Sonnenglanz“) auf den Gewässern um Kreta und die Ägäischen Inseln. (Quelle und Foto: chaniapost.eu)

„Sonnenglanz“ um Kreta.

Bei diesem Phänomen handelt es sich um eine Reflexion des Sonnenlichts auf der Wasseroberfläche der Meere. Dabei blickt der Satellit in genau demselben Winkel zur Wasseroberfläche, wie das Sonnenlicht von dieser zum Satelliten zurückreflektiert wird. Wenn die Wasseroberfläche glatt und somit wellenarm ist, dann fungiert diese wie ein Spiegel und ein heller Reflexionsstreifen ist zu erkennen. Da jedoch unter realen Bedingungen im freien Ozean nicht immer eine wellenarme Situation gegeben ist, erscheint der Bereich der Reflexion in Satellitenbildern nicht scharf, sondern eher verschwommen. Die Wellen sorgen dafür, dass das Licht in diverse Richtungen gestreut wird und somit nicht das gesamte reflektierte Licht gebündelt den Satelliten erreicht.

Im Gegensatz dazu erscheinen die Bereiche des raueren Wassers dunkler, weil das Licht in viele andere Richtungen gestreut wird.
 
Trockene, kühle Winde aus dem Norden, „etesische Winde“ genannt, sind im Sommer über der Ägäis weit verbreitet. Auf der windseitigen Seite der Inseln wühlen diese Winde das Wasser auf und stören somit die Oberfläche. Aber da diese Luftmassen in die Inseln und ihre felsigen Gipfel hineinlaufen, bildet sich auf der Leeseite der Inseln (in diesem Fall an der Südseite) ein „Windschatten“ mit viel ruhigerem Wind (und Meer).

Dunklere Bereiche inmitten der hellen Streifen könnten das Ergebnis von Wind- oder Wasserturbulenzen sein, oder an der windblockierenden Landtopographie liegen.

Wetterphänomene: Der Schirokko – Heißer Wind aus Afrika.