Und noch ein Tee: Flamouri (Φλαμούρι) – griechischer Lindenblütentee.

Wie bereits mehrfach erwähnt, ist/war der Januar 2019 einer der fiesesten, kältesten, stürmischsten und niederschlagreichsten Januare der letzten 20 Jahre (so sagt man zumindest). Mit Schneefällen bis in die Niederungen und Temperaturen um den Gefrierpunkt (windbedingt „gefühlt“ noch um einiges kälter!), haben sich Erkältungskrankheiten und Grippe-Erkrankungen überdurchschnittlich oft und weit hier ausgebreitet.

Und auch vor unseren Nasen hat die Grippe keinen Halt gemacht – die Scheffredaktion lag – sich gegenseitig im Ping-Pong-Verfahren immer wieder gegenseitig ansteckend – in den letzten Wochen immer mal wieder auf der respektiven Triefnase und pfiff auf der letzten Bronchie. Von Gliederschmerzen und Fieber mal ganz abgesehen….

Flamouri

Aber wir sind ja nun mal bekennende Medikamentenverweigerer, und wenn es denn irgenwie geht (und bei ner Grippe geht das fast immer!) – schwören wir folglich auf die kretische Natur in Form von Tees, Kräutern, Tinkturen, Spülungen und Salben. Und die wirken alle – einige davon haben wir Euch ja bereits vorgestellt.

Scheffredakteuses winterlicher Lieblingstee ist seit diesem Jahr ja nun mal erklärtermaßen der Bergtee „Malotira“ – nicht etwa aus dem Teebeutel, sondern aus der getrockneten Pflanze aufgebrüht – und wirklich lecker und richtig kräftigend. Tut gut!
Und seitdem im Kochstudio die Kombination aus Malotira und Majoran als Tee entdeckt wurde, riecht es noch krautiger und leckerer in der Teeküche – und hilft gegen Husten und Triefnase u.v.m.

Gekommen, um zu bleiben.

Nun haben wir seit 4 Tagen deutsch-griechischen Besuch: die genialen Werbetechniker Markus (unser schwäbischer Wahlkreter) und Kostas (unser griechischer Wahlschwabe) – die diesmal gekommen sind, um zu bleiben!

Beim morgendlichen Teeaufbrühen erzählte Kostas von einem weiteren wundervollen Tee – diesmal aus Blüten: dem „Flamouri“ (Φλαμούρι) – Lindenblütentee. Die Blüten hat schon seine Omi immer gesammelt, getrocknet und dann als Tee verwendet und auch er hat im letzten Sommer (die ideale Erntezeit für die Blüten ist der Juni) jede Menge davon gesammelt und uns auch mitgebracht.

Flamouri Tee
Kostas schwört auf Flamouri-Tee.

Ein weiterer Allrounder von Mutter Natur

Auch dieses Geschenk der Natur ist mal wieder ein absoluter Allrounder zur inneren und äußeren Anwendung für und gegen alle möglichen (erkältungsbedingten) „Zipperlein“, wie z.B.:

Erkältung, grippale Infekte, Schnupfen, Husten(krämpfe), Appetitlosigkeit, Sodbrennen, Darmentzündung, Verstopfung, Rheuma, Blasenentzündung, Bluthochdruck, Wassersucht, Ödeme, Kopfschmerzen, Migräne, Schlaflosigkeit, Angstzustände, Hexenschuss, Ischias, offene Wunden, Furunkel und Falten… Die Heilwirkung der Lindenblüten ist dementsprechend beruhigend, blutreinigend, entspannend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend und schweißtreibend.

Der wissenschaftliche Name der Lindenblüten ist „Tilia grandifolia“ oder auch „Tilia cordata“ – auf griechisch heißt der Tee aus den Blüten Flamouri (Φλαμούρι).

Man verwendet für alle Zubereitungen (Tee oder Tinktur) nur die Blüten, die die folgenden Inhaltsstoffe aufweisen: ätherisches Öl, Farnesol, Saponine, Flavonglykoside, Flavonoide, Gerbstoff, Gerbsäure (Aha! – naja, ein bisschen Wissenschaft muss ja auch mal sein…).

Wie verwendet man die Lindenblüten?

Die häufigste Art, Lindenblüten anzuwenden, ist der berühmte Lindenblütentee. Man kann ihn auch in Teemischungen gegen Erkältung verwenden – wir haben das heute im Selbstversuch getestet: Malotira-Majoran-Lindenblüten-Tee: die geballte Heilkraft der griechischen Natur!

Und wir wären ja nicht wir, wenn wir nicht auch gleich die entsprechenden Rezepte für Tee und Tinktur hätten!

  • Der Lindenblütentee
    Für einen Lindenblütentee übergiesst man ein bis zwei Teelöffel Lindenblüten mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt ihn zehn Minuten ziehen. Anschliessend abseihen und, ggf. mit etwas Zucker oder Honig gesüßt, in kleinen Schlucken trinken.
    Von diesem Tee trinkt man ein bis drei Tassen täglich.
  • Die Tinktur
    Um eine Lindenblüten-Tinktur selbst herzustellen, übergiesst man Lindenblüten in einem Schraubdeckel-Glas mit gutem kretischen Raki (Doppelkorn oder Weingeist eignen sich in Ermangelung von Radki da auch ganz prima!), bis alle Pflanzenteile bedeckt sind, und lässt die Mischung verschlossen für 2 bis 6 Wochen an einem dunklen und kühlen Ort ziehen. Dann abseihen und in eine dunkle Flasche abfüllen.
    Von dieser Tinktur nimmt man ein bis drei mal täglich 10-50 Tropfen ein – wem die Tinktur zu konzentriert ist, der kann sie ja mit Wasser verdünnen (wenn zu schwach, einfach nochmal nen Raki dazu kippen ;-)).

Radio Kreta wünscht gute Gesundheit (υγεία), bzw. gute Besserung (περαστικά)!!

Quellen: Kostas, Kostas´ Oma und heilkräuter.de

Und hier geht´s zu den ebenso wohltuenden Kräutern Malotira und Majoran – in Kombination einfach unschlagbar!