Wie bereits erwähnt, beschäftigen wir uns dieses Jahr mal ganz ausgiebig und eindringlich mit der am kommenden Dienstag beginnenden griechisch-orthodoxen Fastenzeit und ihren (un-) erlaubten Fastenspeisen.
Heute geht es mal wieder um die erlaubten Speisen – und zu denen gehören natürlich die Hülsenfrüchte. Diese sind zwar ganzjährig auf dem kretischen Speiseplan zu finden, sei es in Form eines wundervollen Kichererbsensalates, den Lupinen-Knabbereien, der genialen „Fava“, dem „Dicke-Bohnen-Eintopf“ oder in welcher Darreichungsart auch immer. Aber nun in der Fastenzeit kommt diesen „Früchtchen“ nochmal eine ganz besondere Bedeutung zu, sind sie doch sehr eiweiß-, mineral- und ballaststoffreich und von daher Gesundheits- und Energiebomben schlechthin…
Unsere wundervolle Quelle ist die selbe, wie bei den „Süßigkeiten“: ein Buch!!!! Und das erzählt uns folgendes:
Die Hülsenfrüchte waren die bekannteste Nahrung im Altertum. In der minoischen Zeit brachte man den Göttern Hülsenfrüchte und Getreide als Dank für deren Mächte dar, die die Frucht in der Erde reifen ließ und somit den Landwirten eine größere Ernte einbrachte
Aus dieser Zeit sind viele charakteristische Bräuche gepflegt worden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Ursprung des Brauches der kretischen Bauern, einmmal im Jahr alle Sorten der Hülsenfrüchte zusammen zu kochen, sie mit der ganzen Familie zu essen, auch allen Tieren des Hauses von dem Essen zu geben und anschließend eine kleine Menge auf das Dach des Hauses zu werfen, aus dem fernen Altertum stammt.
Die Kultur des Menschen hat einen großen Schritt nach vorne getan, als man mit dem systematischen Anbau von Hülsenfrüchten und Getreide begann. Man hatte die Möglichkeit, Nahrung zu lagern um sie an den Tagen zu verwenden, an denen man in der Natur aufgrund der Wettererverhältnisse oder aus Gesundheitsgründen keine Nahrung finden konnte.
In den letzten Jahren gab es viele Zubereitungsarten der Gerichte mit Hülsenfrüchten. Und da jedes Gericht mit der lokalen Produktion verbunden war, begegnen wir oft Gerichten mit Hülsenfrüchten und Fleisch. Es handelt sich um lokale Bräuche, die u.a. auch volkskundliches Interesse aufweisen.
Ob unsere persönlichen, ganz privaten Rezepte volkskundliches Interesse erwecken, überlassen wir der Beurteilung durch unsere Leser, Kritiker und Ideengeber – wir werden sie trotzdem oder gerade deswegen weiterhin mit Euch teilen!!
Radio Kreta – gut Essen mit Hintergrund!
Text-Quelle: „Die kretische Kochkunst – Das Wunder der kretischen Ernährung“ von Maria & Nikos Psilakis. „Unser“ Exemplar ist leicht angegilbt, hat die ISBN 960-7448-09-X, das Erscheinungsjahr ist nicht angegeben, wir schätzen auf Mitte der 1990-er Jahre. Wundervolle Lektüre!
Auch Lecker: Fava – geniales Kichererbsenpüree!