Chorta (engl. Umschrift Horta, griechisch χόρτα ) ist die allgemeine griechische Bezeichnung für essbare Wildgemüse.
Das Wort bedeutet eigentlich „Kraut“. Das griechische wort chortasmenos (χορτασμένος – satt) gehört demselben Wortstamm an.
Jahreszeitlich und landschaftlich abhängig werden verschiedene Pflanzenarten als „Chorta“ gesammelt und warm oder kalt zubereitet serviert. Im Frühling besteht ein großer Anteil davon aus Wurzeln und inneren Sprossteilen verschiedener Korbblütler („Disteln“) und den Blütenständen wilder Kohlarten, später kommen dem Blattspinat ähnlich Pflanzen (u. a. βλήτα, „Vlita“) dazu.
Auch Löwenzahnarten werden als Zutat zu Chorta gesammelt und im Sommer der weitverbreitete Sommer-Portulak (γλυστρίδα, „Glystrida“). Einige Pflanzen sind nur mit großem Geschick und speziellem Werkzeug auf den felsigen Böden zu ernten und auf den Märkten relativ teuer zu kaufen. Andere können ohne Mühe gesammelt werden und sind entsprechend günstig zu erstehen.
Chorta wird immer gekocht, mit Olivenöl, Zitronensaft und Gewürzen verfeinert kalt als Salat verzehrt. Chorta gilt als extrem mineralstoff- und vitaminhaltig und sehr gesund. Wie auch Dakos ist dieses volkstümliche über ganz Griechenland verbreitete Gericht Touristen kaum bekannt, da es selten auf Speisekarten angeboten wurde.
Moin, ich liebe auch Chorta. Es ist immer ein gutes Zeichen wenn eine Taverne Chorta hat. Wenn es Chorta gibt, bestelle ich es immer. Das beste Chorta, was ich bis jetzt auf Kreta bekommen habe, war in der Taverne Calypso in Agía Rouméli. Es war schon fast wie Briam (Gemüseeintopf), Chorta war warm, viel Olivenöl und 2 kleine Zucchini. Ich hätte einen ganzen Topf davon essen können…
Ta Leme, kv
Das Problem mit dem fehlenden Bekanntheitsgrad von Chorta bei den Touristen ist ganz einfach die Tatsache, dass erstere im Winter, letztere eher im Sommer kommen – und so treffen die beiden sich leider nicht oder jedenfalls sehr selten… ;o)
Zur Zeit gibt es überall, d. h. in so gut wie jeder Taverne Stamnagathia (die anscheinend inzwischen sogar schon „kultiviert“ werden, denn sogar in der Gemüseabteilung der Supermärkte haben sie ihr eigenes Fach), die wir auch schon roh serviert bekommen haben und mein absolutes Lieblingskraut, Askolymos. Weniger öffentlich verbreitet, aber nicht weniger lecker sind die jetzt überall sprießenden Stängel der später gelb-weiß blühenden Margariten, allerdings VOR der Blüte (man entfernt vor dem Kochen die gefiederten Blätter, weil diese zu matschig werden). Sie sind übrigens eines der ganz wenigen, wenn nicht die einzigen Chorta, die man nicht mit Zitronensaft und Öl, sondern mit Essig und Öl würzt, außerdem muss Knoblauch rein.
Wer sich für essbare griechische Wildpflanzen interessiert und griechisch kann, dem empfehle ich das Buch „Τα Χόρτα“ von Myrsini Lampraki, ISBN 960-7022-86-6 mit ausführlichen Beschreibungen, vielen Fotografien und Rezepten. Leider hat es ein Manko: es fehlt ein alphabetisches Inhaltsverzeichnis bzw. ein Index.