Das Fastentagebuch – Tag 10.

Auch heute geht es weiter mit dem Fasten. Und mit den ersten bemerkbaren Auswirkungen. Nein, nicht auf der Waage, da bleibt´s stabil – es geht um gewisse Gelüste und den Appetit, der sich in Teilbereichen etwas verlagert. Fleisch geht mir immer noch nicht ab, Wurst auch nicht und ansonsten auch nicht viel.

Aber was für mich wirklich ungewöhnlich ist, dass ich als eher „Herzhaftfrühstücker“ in den letzten Tagen zunehmend in Richtung „süß“ tendiere. Wie Ihr sicher bemerkt habt, habe ich in der ersten Woche ja durchaus noch eher herzhaft gefrühstückt, in Form von Johannisbrotpaximadi mit Avocado und Tomate, Spanakopita u.ä.. Dann ging es langsam über Obst mit Honig hin zu dem heutigen – bisher für mich immer noch unfassbaren und absolut untypischen – Frühstück.

Zum Frühstück: Tee mit Donut

Der Scheffredakteur hat konsequent in Form von Butterbrot mit Schinken und heute mal 2 gekochten Eiern gesündigt – Scheffredakteuse hat den Obstteller von gestern „leicht“ abgewandelt, der  heißgeliebte Malotira-Tee dazu war eigentlich die einzige Konstante. Aber schaut selbst: 

Donut mit Marmelade und Tee
Eine runde Sache: ein fastenkorrekter Riesen-Donut mit Zucker und selbstgemachter Aprikosenmarmelade.

Schön, dass in der griechisch-orthodoxen Fastenzeit solche „Ausrutscher“ immer noch absolut korrekt sind! Und überhaupt gelüstet es mich öfter als gewöhnlich nach irgendetwas Süßem. Da ich eh nicht so der Schokoladenesser bin, hab ich da auch ausserhalb der Fastenzeit so meine „Retter“, und zwar meist in Form von Honiggebäck, Datteln, getrockneten Aprikosen und sonstigen „Glücklichmachern“ – aber auffallend ist, dass mich diese Anfälle nun immer häufiger treffen. Tja, hat sich was mit den Selbstversuchen….

Zum Mittag: Leckere Pita

Auch heute wurde die Mittagsfrage mal wieder während des Frühstücks diskutiert. Und beschlossen, dass heute mal wieder „auswärts essen“ an der Reihe wäre, da Scheffredakteuse Mittwochs vormittags Sprachkurse gibt und es danach mal wieder eng werden würde mit dem „selbst kochen“.

Da dem Scheffredakteur nach nun schon längerer Abstinenz sowieso mal wieder nach einer leckeren Pita vom Grillhouse Everest war, gab Scheffredakteuse auch gerne nach, wollte sie doch schon seit langem mal eine vegetarische Pita probieren – es lief bisher dann aber doch immer wieder auf die wohl weltleckerste offene Hühnchenpita „mit alles und Soß´“ heraus.

Chaka – also heute doch DIE Gelegenheit, diesen Vorsatz endlich mal in die Fastenrealität umzusetzen. Scheffredakteur wurde heute – nach bisher doch schon etlichen solidarischen Fasten-Mittagessen – dann doch mal schwach und verleibte sich besagte „offene Hühnchenpita mit alles und Soß´“ ein. 

Antifasten-Huehnchenpita mit Soss
Ein absolutes Fasten-No-Go: Hühnchenpita mit alles und Soß´. Aber leeeecker!!!

Und der weibliche Teil der Redaktion kam endlich endlich in den Genuss einer Everest´schen Veggie-Pita – da gab es verschiedene Varianten zur Auswahl und man entschied sich für eine „Thalassino Pita“, dabei handelt es sich um eine Pita mit Meeresfrüchtefrikadelle, Zwiebeln, Tomate und Pommes. Normalerweise gehört da natürlich auch entweder Tsatsiki oder Joghurt dazu – so wird es auch in der Karte angeboten – aber man wollte ja konsequent sein und bestellte diese Beilagen genau so ab. Konsequent nämlich!

Meeresfruechteburgerpita
Und das fastenkorrekte Kontrastprogramm: die Meeresfrüchtefrikadellenpita. Auch lecker, aber… naja.

Im Großen und Ganzen war es wirklich lecker, ich hätte nur vielleicht doch noch ein bisschen Kopfsalat (Marouli) in die Pita reinpacken lassen sollen. Und ein Klecks Tsatsiki fehlte definitiv, denn trotz der saftigen Tomaten und Zwiebeln war die ganze Sache doch ein bisschen trocken. Werde ich sicher trotzdem nochmal essen, aber ganz bestimmt erst nach Ostern und dann mit nem halben Eimer Tsatsiki anbei!

Ach ja – und für alle, die sich über die o.g. „Soß´“ den Kopf zerbrechen: hierbei handelt es sich um eine Sauce Marke Eigenbau, bestehend aus einer Mayonnaise-Senf-Mischung mit etwas Curry, Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker dran (so „baut“ man sie zumindest erfolgreich im Radio Kreta Kochstudio nach) – und die schmeckt einfach genial zu Hähnchen – und sicher auch zu einer Veggie-Pita. Hmpf! 

Aber wie gesagt, das nur zur Begriffsklärung – hat in der Fastenzeit absolut nichts verloren (leider, seufz…)!

Zum Abend: Knabberkram

Und da die Scheffredaktion damit prima abgefüttert, der Scheffredakteur heute nicht ganz so stolz wie in den letzten Tagen war, dafür aber trotzdem hochzufrieden wieder nach Hause ging, wird unser Abendessen wieder eher knabbertechnisch verlaufen – damit sind wir an den vergangenen Abenden auch gut gefahren und entbehren irgendwie gar nix. Und wenn´s dem Scheffredakteur dann heute schwummerig wird, gäb´s da immer noch ein paar Würstchen im Kühlschrank…

Radio Kreta – in der Fastenzeit auf neuen (Veggie-)Wegen.


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Die Rezepte zu den heutigen Gerichten erübrigen sich (Donut von der Bäckerei Vakakis, Pites vom Grillhouse Everest), Knabberkrams vom Supermarkt Petrakis – alles gut! Und noch 38 Tage to go…. Hmpf….