Der Umzug nach Kreta.

Von Marcel Schwarz

Originelles Handwerk
– Marcel TB Schwarz –
Bergstraße 16
86920 Denklingen☎

+49-15 73 58 53 82 5
StNr.: DE 286546709

Bauhandwerk, Renovierungen, GALA
TÜV-zertifizierter Fachbetrieb für Schimmel-
prophylaxe und Schimmelsanierung
Baubetreuung – Bauleitung – Bauberatung
selbstständig seit 1985

Wie alles begann: Der Traum vom Hausglück auf Kreta.


Bevor `s weitergeht, möchte ich mich für die zwischenzeitlich erhaltenen Kommentare, Anfragen und Glückwünsche bedanken. Sehr gerne stehe ich bereit für Informationen  oder einen Interessensaustausch. Und, selbstverständlich, denn auch hierzu gab es Anfragen, berate ich Sie und Euch auch gerne bei geplanten, anstehenden und auch  laufenden Projekten. Ebenso übernehme ich konkrete Aufträge für Ausbau und  Renovierung, Außenanlagen und Sonstiges, bis hin zur Vermittlung von Architekt,  Rechtsanwalt und Notar. Mittlerweile ist die Vernetzung schon recht fortgeschritten.

Wer es nicht wissen sollte: für den Kauf einer Immobilie in Griechenland benötigt man zwingend einen Rechtsanwalt. Dies verursacht zwar Kosten, die ansonsten nicht zwangsläufig anfallen würden. Allerdings steht der Käufer dabei anschließend auf der  absolut sicheren Seite, denn der Rechtsanwalt muß vor dem Notartermin praktisch alle für die Abwicklung erforderlichen „Papiere“ auf Rechtmäßigkeit überprüfen, diese  garantieren und anschließend rechtlich dafür geradestehen. So kann man sich später  eigentlich nicht plötzlich mit einem Schwarzbau, fehlenden Genehmigungen, Problemen mit der Forstbehörde, unklaren Grenzverläufen und sonstigen Dingen konfrontiert sehen, die schnell in eine mittlere Katastrophe und zu geplatzten Träumen führen können.

Fortsetzung

Teil 5.1

Der Umzug

Was hilft das schönste Haus auf Kreta, wenn sich alle Dinge, die es einmal ausschmücken und bewohnbar machen sollen, in Deutschland befinden? Entsprechend  müssen diese irgendwie nach Kreta kommen.

Da das Chartern eines privaten Cargofliegers zu teuer kam und dieser auch nicht vor`m Haus landen konnte, studierte ich, da hatten wir das Haus gerade erst entdeckt, bereits einschlägige Internetauftritte von Speditionsunternehmen aller Art und ließ mir Angebote erstellen.

Wenn ich`s mir grad´ recht überlege, holte ich die ersten Informationen zu diesem Thema sogar schon ein halbes Jahr vorher ein, als ich im Geiste noch bei der anzumietenden Garage war. Wenn die gedanklichen Hebel erstmal gestellt sind, schadet es nichts, rechtzeitig präpariert zu sein.

So konnten wir uns also frühzeitig Gedanken machen, wie wir den für Kreta vorgesehenen Hausstand entsprechend der Vorgaben der einzelnen Speditionsunternehmen in Kartons verpacken, auf Europaletten stapeln und transportsicher einschweißen wollten. Das mag für eine Kaffeetasse ja noch machbar,spätestens bei einem größeren Möbelstück aber undurchführbar erscheinen. Gar nicht zu reden von einem speziellen Tisch der unbedingt runter sollte und dessen Tischplatte die Ausmaße von 3 Metern Länge bei 1,30 Metern Breite hat; alleine sie wiegt schon rund 200

Kilogramm. Das I-Tüpferl oben drauf: praktisch keine der Speditionen bot eine Versicherung der zu übergebenden Dinge an, und wenn doch, dann galt diese nur für Neuware mit Originalrechnung.

Einzig die Kosten waren relativ erfreulich; los ging es für die angefragten 12 m³ bei knapp zweitausend Euro. Dazu muss man allerdings wissen, daß, je nach Anbieter, keine Terminware angenommen wurde, die Dinge unterwegs in Verteilerzentren mehrfach umgeladen würden und es passieren konnte, daß sie über Tage, wenn nicht gar Wochen, in irgendeinem Zwischenlager auf den Weitertransport warten mussten.

Eine andere Überlegung war, uns einen Überseecontainer vor`s Haus stellen zu lassen, den wir in aller Ruhe beladen konnten. Die gegenteilige Aktion dann auf Kreta. Aber abgesehen von den Kosten wäre es auch ein erhebliches Unterfangen gewesen, diesen dann von Iraklio zu uns, in den Süden, bringen zu lassen. Noch dazu hätte das Entladen am gleichen Tag stattfinden müssen, da der Spediteur derweil warten und den leeren Container gleich wieder mitnehmen wollte. Für Geld bekommt man alles, auch mehr Zeit, aber das Ganze sollte finanziell ja nicht ausufern.

Da wir nur in einem recht engen zeitlichen Fenster auf Kreta sein konnten und in dieser Zeit die Annahme unserer Sachen, das Entladen, Auspacken und das Einrichten des Hauses abwickeln mussten, waren das also alles keine Optionen.

Geduld muss man haben….

Ergo wieder Internet, wieder stöbern, wieder informieren. Es musste ja auch andere Menschen geben, die umziehen und das Ganze relativ unproblematisch über die Bühne bringen wollten.

Private bzw. Klein-Spediteure gibt es natürlich genug, auch hier, in Bayern. Doch wer davon war schon mal auf Kreta und kannte sich mit Fährverbindungen und sonstigen Gegebenheiten wie befahrbaren Straßen u.ä. aus? Irgendwann aber stießen wir in einem Forumsbeitrag auf einen Hinweis, dem wir nachgingen und landeten schließlich bei dem Anbieter. Kontaktaufnahme und Hin- und Hergeschreibsel mit dem Unternehmer, der wohl schon seit Jahrzehnten Dinge nach Kreta brachte, waren unproblematisch und herzlich, sodaß recht schnell, trotz des deutlich höheren Preises, eine Übereinkunft samt Abhol- und Zustelltermin gefunden wurde: im April 2023 sollte es soweit sein.

Für uns brachte das nun ganz erhebliche Erleichterungen in der Abwicklung mit sich und machte die Mitnahme verschiedener Dinge überhaupt erst möglich. Vereinbart war  nämlich, daß der Spediteur bei uns vorfahren würde, wir gemeinsam einluden, er sich dann auf den Weg machen und wir, wiederum gemeinsam, fünf Tage später auf Kreta  alles in umgekehrter Reihenfolge wieder ausladen würden. Raummeter und Tonnage waren klar, sodaß ich problemlos planen konnte. Perfekt!

So packten wir also, über Wochen und Monate, so wahnsinnig wichtige Dinge wie Holzzahnstocher ebenso in Kisten, wie Räucherstäbchen und Gewürze. Man hat ja sonst nichts zu tun und irgendwie natürlich auch einen Knall. Sogar irgendwann einmal von Kreta mitgebrachtes Treibholz sollte wieder zurück in die Heimat (geht`s noch?). Aber es wanderten auch Teller, Tassen und sonstiger Hausstand sowie Möbel und anderes auf den Stapel, der über die Zeit immer höher, länger und breiter wurde.

Damit es nicht gar zu langweilig und unser Haus in Deutschland über die vielen Wochen und Monate auch wirklich nur noch stark eingeschränkt bewohnbar war, hatte ich in diesem Zeitraum nicht nur einen Umzug, sondern derer vier abzuwickeln. Nicht nur, daß eine Kundin von mir, für die ich ein Haus aus dem siebzehnten Jahrhundert originalgetreu renovierte, umzog, wobei sie mich um Hilfe bat. Auch meine Partnerin wechselte, nach zwar vielen gemeinsamen, bislang räumlich aber sauber getrennten Jahren, natürlich genau jetzt ihren Wohnsitz und zog bei mir ein. Also an alter Stelle leer machen, bei uns aber, da alles im Umbruch, erstmal zwischenlagern und Kartoniglus bauen. Die Katzen hatten ihren Spaß! Etwas davor war ihre Tochter dran, die sich nach München verabschiedete und natürlich niemanden sonst hatte, der Transport, Lampen aufhängen usw. übernehmen konnte.

Irgendwann war dann aber auch für Kreta soweit alles verpackt und samt mitzunehmender Möbel in der Tenne bereit gestellt. Alles halbwegs intelligent und platzsparend sauber aufeinander geschichtet, war es dann sogar weniger Zeugs, als zunächst gedacht, was ich dem Transporteur auch mitteilte.

Konnte losgehen!

Teil 5.2

War ja klar …

Da meldete sich der Transporteur: sein Möbelwagen würde, samt Anhänger, mit – war`s ein Motorschaden? – irgendwo in Italien stehen; wir müssten uns einen anderen Spediteur suchen. Oder umplanen!

Sei nämlich alles gar nicht so schlimm, denn er könne auch seinen Geländewagen statt des Kastenwagens nehmen und dort den Anhänger dranhängen. Wir hätten ja wohl doch nicht ganz so viele Dinge wie ursprünglich angefragt, sodaß auch alleine der Anhänger reichen könnte.

Naja, bekommen wir auch irgendwie hin.

Konnte losgehen!

Da meldete sich der Transporteur: beim Rangieren in Italien sei er seinem Anhänger gegen eine der Achse gefahren, die nun kaputt sei und getauscht werden müsse; wir müssten uns einen anderen Transporteur suchen.

Oder umplanen!

Sei nämlich alles gar nicht so schlimm, denn er könne ja einen Anhänger mieten. Dieser sei dann zwar kein wetterfester geschlossener Kasten, sondern hätte eine Plane, sei dafür aber größer.

Naja, bekommen wir auch irgendwie hin – und mehr Platz kann ja nie schaden. Konnte losgehen.

Da meldete sich der Transporteur:

„Aaaaaaaah!“ …

er würde jetzt wohl doch seinen Anhänger aus Italien bringen und reparieren lassen und, so wie ursprünglich geplant, damit vorfahren.

„Uff!“

Soweit schön und gut, da die Sachen in einem geschlossene Kastenhänger sicherer sind. Aber da es zwischenzeitlich „mehr Platz!“ hieß, kam eben doch noch die eine oder andere Konservendose zum Möbelstapel hinzu.

Also umplanen? Wird schon passen…

Konnte – hoffentlich irgendwann – losgehen!

Teil 5.3

Zwischenintermezzo

Wie wir bei unserem Kurzaufenthalt zwecks Notartermin im Oktober feststellen mussten, wurde unser Häuschen nicht nur von uns, sondern auch von den beiden Bougainvilleen heftig geliebt. Diese hatten es, in Zusammenarbeit mit einem Kletterjasmin, derart umklammert, daß aus verschiedenen Positionen fast gar kein Häuschen mehr zu sehen war. Und auch von drinnen war der Ausblick teils erheblich eingeschränkt. So sehr die bunte Natur einerseits schön sein mochte, so musste man dann doch mal für etwas Ordnung und Übersicht sorgen, damit die weiteren Kletterorgien in einigermaßen geregelten Bahnen verliefen. Außerdem wollten wir auch im Haus ein paar Kleinigkeiten vorbereiten und ein zwischenzeitlich für uns auf Kreta gefertigtes Schlafsofa sollte auch geliefert werden.

Entsprechend flogen mein Sohn und ich im Februar 2023 wieder runter. Zuvor schickten wir große Pakete mit Gartengeräten und Angel- und Tauchausrüstung zu einer Bekannten, nach Agía Galíni. Selbstverständlich schauten wir schon Wochen zuvor, welch wunderbares Wetter uns dann dort unten erwarten würde.

Sonne, Sonne, Sonne und warm 🙂

Tatsächlich war die Ankunft am späten Abend sehr einladend: laue Luft, klare Düfte, Mondschein und wieder Stille und Weite. Sogar das Meer hörte man rauschen; das ganze Programm, phantastisch! Kurz darauf gingen wir an den Strand, sammelten Treibholz und machten dort ein schönes Willkommensfeuer.

Bisschen windig war`s…

Am nächsten Morgen erstmal orientieren, wie schaut`s aus, was hat sich getan? Blick auf`s Wetter …. hm… kurze Bestandsaufnahme und dann wurde auch schon ökologisch gesägt (von Hand!). Alles war derart verwachsen, daß man einzelne Triebe die man lassen wollte kaum separieren konnte. Verschiedene davon waren dick wie mittlere; Baumstämme und hatten teilweise schon das Geländer der Dachterrasse gesprengt oder waren dort untrennbar eingewachsen. Aber da mussten wir nun durch, dafür waren wir schließlich da.

Wer`s nicht weiß, eine Bougainvillea – und wir haben zwei davon – hat veritable Dornen, die eine Länge von einigen Millimetern bis hin zu einigen Zentimeter aufweisen können, immer extrem spitz sind, hart wie Nägel und alles durchbohren. ALLES!

Nachdem wir uns, in dicke Jacken eingepackt und mit Handschuhen versehen, zwei Tage – bei recht frischem und durchwachsenem Wetter, manchmal regnete es sogar – durch das Grünzeug gesäbelt hatten und sich zwei wirklich große Haufen davon vor und neben dem Haus türmten, meldeten sich die ersten Körperteile mit Überlastungsanzeichen. Ich spreche gar nicht von blutüberströmten Händen und Armen mit tiefen Kratzern und Rissen. Aber für Muskeln und Sehnen war die Dauerbelastung mit Handsägen und Astscheren eine echte Herausforderung. Aus unseren Schuhsohlen mussten wir zig Dornen herausziehen, und nur die dicke Lederbrandsohle verhinderte, daß sich etliche davon durch die Gummisohlen in unsere Füße bohrten. Aber so nach und nach konnte man plötzlich wieder ein Haus erkennen.

Nur war es irgendwie kalt und ungemütlich. Wie war das gleich wieder mit Sonne, Sonne  usw.? Egal, das Haus hat einen Kamin, der Mietwagen einen Kofferraum und der Strand war voller Treibholz. Also brannte fast durchgehend ein lustiges und wärmendes Feuerchen im Haus, und auf einem zwischenzeitlich gekauften Rost konnten wir uns im Kamin leckere Sachen grillen.

Das Haus war freigelegt, die Berge Grünzeug entsorgt, die Arbeit getan, die schmerzenden Glieder hatten Urlaub. Entsprechend wollten wir uns einen Tag in Chaniá gönnen. Nach rund fünfzehn Versuchen, mit den abgefahrenen Sommerreifen des Mietwagens nun endlich über den verschneiten Pass zu kommen, hatte es dann letztlich – mit meinem Sohn als Ballast für den Fronttriebler quer über die Kühlerhaube gelegt – geklappt.

Ein plötzlicher Kälteeinbruch in ganz Südeuropa hatte auch Kreta getroffen. Bis wir kamen, warm. Nachdem wir wieder abreisen sollten, warm, dazwischen manchmal vier bis sechs Grad am Tag mit Regen und Schneeregen, in den Bergen Schnee. War ja klar!

Aber wir hatten gelegentlich auch mal Glück und die Sonne kam raus, sodaß wir angeln gehen wollten. Naja, Glück … leider hatte dann der Sturm etwas dagegen. Wenn man bei Sturm einen Köder auswirft, kann es gut passieren, daß dieser zehn Meter über einem in den Klippen landet – während sich die Fische einen Ast lachen. Sturm mit Starkregen geht übrigens auch. Aber mein Sohn hatte vorgesorgt und auch einen Taucheranzug mitgeschickt, sodaß wir doch noch einen gemachten Fang im Kamin grillen konnten. Wie er berichtete, war`s im Wasser teilweise weniger nass als außerhalb davon.

Eines Abends wurde dann das Schlafsofa angeliefert, und endlich würde das erste eigene Möbelstück ins Haus einziehen. Wie schon vorausberechnet, war es für den Weg durch`s Haus und über die schmale Innentreppe zu groß. Mit allerlei Tricks und Muskelkraft schafften wir es aber zu viert, das Ding wie geplant über die Dachterrasse ins Haus zu schaffen – mittlerweile störte an dieser Stelle dabei auch kein Pflanzenbewuchs mehr. Dazu gesellten sich später eine aus Chaniá mitgebrachte Stehlampe, eine wunderschöne Schankkanne aus bunter Keramik mit Zitronenmotiven und andere Dinge. Bald würde der Rest aus Deutschland eintreffen. Schön!

Teil 5.4

Der Umzug – jetzt aber echt!

Wieder in Deutschland zurück, war es dann auch bald soweit, daß unsere Möbel abgeholt werden sollten. Der Transporteur hatte sich zwischenzeitlich auch nicht mehr mit Meldungen wie „mein Geländewagen ist abgebrannt“ o.ä. gemeldet, sodaß wir froher Hoffnung waren.

Und wir sollten, pünktlich zum Stichtag, einem Montag, auch nicht enttäuscht werden, als dann Geländewagen samt zwischenzeitlich repariertem Anhänger in Bayern vor der Haustür standen. Alles super!

Ladeluke auf und rein das Zeug! Kubikmeter und Gewicht waren zielgenau berechnet, sodaß am Ende alles prima passte und der Anhänger sogar noch einwandfrei ausbalanciert war. Dank perfekter Vorbereitung und der Mithilfe von Freunden und Bekannten war das Laden nach rund einer Stunde abgeschlossen – Kreta konnte kommen!

Am ersten Abend kam aber erstmal ein Foto von einem gut geparkten Gespann, irgendwo in Tirol. Alles in Ordnung. Am zweiten Abend kam ein Foto von einem gut geparkten Gespann, irgendwo in Italien. Alles in Ordnung, konnte so weitergehen.

Am Mittwoch ging unser Flug und wir überholten dabei unseren Transport, der am Freitag auf Kreta ankommen sollte.

Da meldete sich der Transporteur (schluchz): der Luftschlauch vom Turbolader sei gerissen. Keine große Sache, eine Bekannte würde zufällig am Samstagmorgen in Iraklio ankommen und einen Ersatz aus Deutschland mitbringen.

Na gut, kann passieren.

Am Samstag Nachmittag warteten wir schließlich zu fünft auf die Ankunft des Transports. Endlich die eigenen Sachen, endlich das Haus einrichten, endlich daheim.

Da meldete sich der Transporteur (ich mag`s schon gar nicht mehr hinschreiben): „Äh, Herr Schwarz, ich stehe jetzt hier vor einer Schotterstraße, wie geht es da weiter?“. Puls und Blutdruck.

Endlich am Meer….

Schotterstraße? Was für eine Schotterstraße? Zu uns führten doch nur ziemlich gut ausgebaute Teerstraßen, das letzte Stück zum Haus sogar nagelneu und überbreit. Er schickte mir seine Position über G-Maps und ich fuhr los, ihn abholen.

Nach meinem Navi war ich irgendwann nur noch vier Minuten von ihm entfernt und hätte an diesem Punkt permanent durch irgendwelche Mauern oder Schafzäune fahren sollen um auch diese letzten vier Minuten zu terminieren. Ging aber nur immer weiter und weiter, geradeaus, Kurven links, Kurven rechts, sodaß es irgendwann 17 und dann sogar 21 Minuten Entfernung waren. Also wieder zurück, bis ich annähernd wieder bei vier Minuten war. Tele, „kann Sie nirgends finden!“. Wir kamen überein, daß ich hupen sollte, und tatsächlich hörte er etwas. Nochmal vielleicht eine Viertelstunde hin und her und irgendwann war ich dann da wo er war, warum auch immer.

Was sollte er machen, der arme Transporteur? Tante Guggl funktioniert da unten oftmals mehr schlecht als recht, hat wenig Durchblick, was die tatsächlich vorhandenen und befahrbaren Straßen angeht und ihn schließlich dorthin gelotst. Im Anschluß suchten wir eine Lösung, wie es weitergehen sollte, denn schließlich mussten die Sachen ja irgendwie zu uns. Nach einigem Rangieren und dem Befahren von zuvor erkundeten Schotterwegen kamen wir dann aber letztlich doch über wunderbar ausgebaute Straßen vor unserem Haus an. Alles ausladen und den Großteil erstmal auf der Terrasse deponieren; schaute aus, wie bei Hempels unter`m Sofa.

Letztlich, trotz einem bisschen Durcheinander, für das der Transporteur aber nichts konnte und das eben manchmal so kommt wie es kommt, lief alles perfekt. Nur durch diese Art des Transports konnten wir überhaupt problemlos alles nach Kreta mitnehmen was wir wollten und mussten nichts extra verpacken. Alles kam so unten an, als hätten wir es selbst transportiert.

Ente gut, Gans gut!

Wir hatten es geschafft! Transporteur, Helfer und Knallköpfe (wir!) waren glücklich und zufrieden. Nicht nur das vielmonatige Unternehmen Kreta, auch die Umzugstour und der letzte Tag wurden somit erfolgreich beendet, sodaß den Abschluss ein Gruppenfoto auf der Dachterrasse bilden konnte.

Wenn einer eine Reise tut…

7 Kommentare

  1. Netter Bericht über einen netten Transport mit und für nette Menschen an einen netten Ort!

    Freue mich, das ich Euer Transporteur sein durfte!

    Viel Freude in Eurem neuen Lebensabschnitt!

    Liebe Grüße
    Peter Becker
    BTD-Team Neuwied

  2. Hi Marcel,
    toll geschrieben. Das weckt mal wieder in mir das Fernweh.
    Wir sind kurz vor dem Kauf eines Hauses in der Nähe von Spili.
    Kennst du einen Rechtswalt und einen Bauingenieur der auch ein wenig Deutsch spricht – wir sind dem griechischen noch nicht so mächtig und würden uns freuen wenn Du uns helfen könntest.
    Hast du auch Kontakt zu Handwerkern die uns bei einer Renovierung helfen könnten?
    LG
    Silvi (swbally08@gmail.com)

  3. Ich wohne jetzt 6 Jahre aif Kreta in Chania und habe mit dem griechisch lernen das gleiche Problem.
    Am Anfang sprach ich die Menschen hier mit meinen Kenntnissen der VHS auf griechisch an und bekam eine Antwort auf englisch.
    Wahrscheinlich war mein griechisch nicht gut genug und wir kamen dann mit englisch schneller zum Ziel.
    So ist es leider bei meinem Versuch geblieben griechisch zu lernen.
    Aber zum Glück kommt man hier mit den Griechen zurecht wenn man englisch sprechen kann.

  4. Grüß´ Dich, Harald!

    Was wäre denn, nach Hauskauf, Umzug und Ankommen, die Fortsetzung? Griechisch lernen vielleicht?

    Dies wird einem zu meinem großen Bedauern sehr erschwert, da, zumindest auf Kreta, fast jeder – selbst alte Mütterchen in ihrem Kräuterladen – ziemlich gut Englisch spricht. Das ist eines der Probleme dabei; leider muss man diese Sprache nicht zwangsläufig beherrschen.

    Eine Anekdote hierzu: als ich wegen u.a. einer Unterschriftsbeglaubigung zwecks Hauskauf „auf`s Amt“ musste, trat ich dort an einen freien Schalter und brachte, mit einer arroganten Selbstverständlichkeit, auf Englisch mein Anliegen vor. Der Mann hinter der Scheibe schaute mich nur ratlos an und zuckte mit den Schultern. Ich schaute genauso ratlos zurück und radebrach irgendetwas, das wohl ein Mischmasch aus Deutsch, Italienisch, Englisch und Kalimera gewesen sein musste.
    Nach einigen mir endlos erscheinenden Sekunden erbarmte er sich schließlich und fragte mich in einwandfreiem Englisch, wo ich denn herkäme. Ich antwortete, dass ich Deutscher sei, woraufhin er mich fragte, wie ich es denn finden würde, säße ich in Deutschland hinter einem Schalter und es käme jemand herein, der mir Griechisch an den Kopf werfen und voraussetzen würde, dass ich das verstehe und ihm auch in dieser Sprache antworten könnte.
    Mein Kopf muss vor Peinlichkeit hochrot geleuchtet haben. Es tat so gut, diesen Schuß vor den Bug zu bekommen und es breitete sich ein Gefühl der Demut in meinem Körper aus, als ich kurz danach das Amt mit allen erforderlichen Stempeln auf den Papieren wieder verließ.

    Der Wille ist da, nicht erst seit diesem Erlebnis, und wir üben auch immer wieder mal mehr oder minder fleißig. Es wäre so schön und wichtig, die Landessprache wenigstens leidlich zu beherrschen. Dann wäre man auch wirklich angekommen. Irgendwann wird`s soweit sein. Wie ist ein Foto weiter oben untertitelt?

    „Geduld muss man haben….“

  5. Hallo 😊
    wie spannend! und so toll geschrieben, wie ein spannender Roman. Danke dafür😊
    ich bin auch meinen Umzug nach Kreta am planen und möchte dort mieten. ich wohne in Trier RLP,
    wärst du bitte so nett und schreibst mir den Kontakt von deinem netten Menschen, der eure Sachen nach Kreta transportierte?
    ich danke dir herzlich im voraus
    ich ziehe allein mit meinen zwei Katern .
    Liebe Grüße Juma

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