Die griechische Küche – eine Hommage.

Heute in einem wundervollen Buch (*) aus dem Nachlass unserer Vormieterin ge- und für wundervoll zutreffend befunden, wollen wir Euch diese kleine Hommage an die griechische Küche auch nicht vorenthalten – zumal wir diese Statements und Erkenntnisse zu 100% teilen (naja, vielleicht außer dem mit dem Schweinefleisch und dem Fisch in einem Topf – aber gut….).

Ein makedonischer Koch behauptete einmal, eine gute Küche sei jene, die einfach, bunt, wohltuend und reichhaltig ist. Mit dieser Aussage steht er in der Tradition seiner antiken Ahnen. Denn die Esskunst der Antike beruhte auf vier Säulen, die noch immer die zeitgenössische griechische Küche charakterisieren: Frische, Vitaminreichtum, Simplizität und Vielfalt.

Frische Fische und Meer.

Schon die alten Griechen vermengten vorhandene und neu entdeckte Zutaten miteinander und probierten die diversene Möglichkeiten der Zubereitung und Kombination. Da fanden schon einmal Schwein und Fisch im Kochtopf zueinander…. Oder man bereitete Pfannengerichte aus Obst, Nüssen und Grmüse. Altes Wissen und raffinierte Technik vermischste sich zu einer der vielleicht gesündesten Küchen Europas. 

Kaum jemand kennt die wahre griechische Küche.

Das dürfte vor allem daran liegen, dass man in den griechsichen Restaurants der Diaspora nur eine kleine, immer wiederkehrende Auswahl findet, die kaum über Gyros, Souvlaki oder Tsatziki hinausreicht. Aber Griechenlands Küche ist soviel mehr!  Man lernt eine variantenreiche Küche kennen, die so vielfältig ist, wie die einzelnen Regionen des Landes: in den Bergen gibt es Wildgerichte, an den Küsten frische Fischvariationen, im Hinterland Gemüseteller und Obst. Auf den Inseln dominiert eine einfache traditionelle Küche mit Meeres- und Hülsenfrüchten – letztere gedeihen gut auf den wasserarmen Böden.

Doch ein Ariadnefaden zieht sich durch alle Regionen von Thrakien über die Kykladen bis nach Kreta: Am Liebsten verwendet werden frische Produkte aus dem eigenen Garten – und zwar im Zyklus der Jahreszeiten (Anm. d. Red.: So sind wir auch aufgewachsen – was grade wuchs, landete auf dem Tisch!).
Keine griechische Köchin wird im Frühjahr Weißkohlsalat zubereiten, oder im Dezember nach frischen Pfirsichen fragen! Und noch eine Eigenheit vereint dieses zergliederte Land: Egal in welcher Region, eines scheint seit der Antike unverändert geblieben zu sein: der Dreiklang von Brot, Olivenöl und Wein. Keine Tafel wird ohne diese Elemente auskommen. Brot zu jeder Tages- und Nachtzeit. Nur mit dem besten Öl wird gebacken, gebraten, gewürzt. Und griechische Weine werden in manchen Regionen noch aus Trauben gekeltert, die bereits Platon kannte und liebte!

Das kulinarische Erbe

Trotz des starken Einflusses fremder Kulturen, die in Griechenland während des gesamten Mittelalters geherrscht haben, hat das Land sein kulinarisches Erbe Bewahrt und mit neuen exotischen Strömungen vermischt. Niemand fragt sich heute mehr, was davon noch osmanisch, jüdisch, italienisch oder griechisch ist.

Es werden laufend neue Kombinationen erschaffen, die für eine gelungene mulitikulturelle Kochkunst am Mittelmeer beispielhaft sind. Griechisches Essen erinnert an laue Sommerabende, an sanftes Meeresrauschen, an betörende Jasmindüfte – Impressionen, die sich in den Restaurants mit dem Duft von heißem Olivenöl zu einer exotischen Note vereinen.

Radio Kreta – wir möchten mit unseren Rezepten gerne Eure Neugierde und die Lust darauf wecken, mehr über dieses Essen, seine originären Zutaten und die Zubereitung zu erfahren.


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(*)Bei besagtem Buch handelt es sich um „Culinaria Griechenland“ und wir sind Marianthi Miloni (Hrsg.) und Werner Stapelfeldt (Fotos) sehr dankbar für dieses Exemplar!