Wenige Tage nach der wundervollen Entdeckung, dass die Trauben (Traubenernte) auf dem Radio-Kreta-Grundstück bereits reif sind, fragten wir uns, wann eigentlich Feigen dieses Stadium erreichen.
Nichts leichter als das: durch’s Gestrüpp hin zum Feigenbaum – et voilà: JETZT! Sie sind reif! Üppig, zuckersüß und saftig.
Radio Kreta will es aber mal wieder genauer wissen und hat recherchiert, was es mit der Pflanze und ihrer Frucht so auf sich hat:
„Die Echte Feige (Ficus carica) ist ein mittelgroßer Baum oder Strauch aus der Gattung der Feigen (Ficus).
Der bis zu zehn Meter hohe Strauch oder Baum besitzt große, derbe und gelappte Blätter, die an Weinblätter erinnern. Die Zweige sind recht dick, die Rinde ist glatt und hellgrau.
Wild kommt sie vom Mittelmeerraum bis Indien vor, wird aber auch in anderen tropischen und subtropischen Gebieten kultiviert. Nördlich der Alpen, beispielsweise in den Schweizer Gemeinden Sisikon, Weggis oder Gersau, können Feigenbäume in Gegenden mit Weinbauklima an gut geschützen Stellen, wie etwa an Hauswänden und in hellen Innenhöfen, gedeihen und fruchten. Neue Züchtungen sind auch frosthart bis unter minus 20 Grad Celsius.
Bei der „Frucht“ handelt es sich in Wirklichkeit um den Fruchtstand, der aus einer fleischigen, krugartig nach innen gewölbten Blütenstandsachse mit hunderten von kleinen, im Inneren liegenden schlauchförmigen Blüten bzw. Steinfrüchten besteht, die über einen engen Kanal an der Spitze eine Verbindung nach außen besitzen. Die reife Scheinfrucht der echten Feige hat eine kugelige bis birnenförmige Gestalt, je nach Sorte ein grünes bis dunkelviolettes Äußeres und ein rötliches, aus den Früchten bestehendes Inneres.
Feigen sind reich an Vitamin B1 und Mineralstoffen und enthalten etwa 15 % Zucker. Sie lassen sich durch Trocknung konservieren, wobei der Zuckeranteil auf 60 % ansteigt. Sie haben eine leicht abführende Wirkung.
Die Assyrer bauten sie schon 3000 v. Chr. in ihren Gärten an; in Griechenland wurde sie 700 v. Chr. eingeführt und verbreitete sich von dort aus im Mittelmeerraum.
Feigen waren früh ein wichtiger Bestandteil der Ernährung in Mesopotamien, Palästina, Ägypten und Griechenland.
Der römische Koch Apicius soll seine Schweine mit syrischen Feigen gefüttert haben, um deren Fleisch zur Vollendung zu bringen.
In Rom waren Feigen bei allen Bevölkerungsschichten sehr beliebt. Plinius berichtet, in getrocknetem Zustand dienten sie den gleichen Zwecken wie Brot und vergleichbare Nahrungsmittel; nach Columella stellten Dörräpfel und -birnen, doch vor allem Feigen die wichtigsten Wintervorräte der Landbevölkerung dar.
Durch ihre großen Wert als Lebensmittel erlangte die Feige auch symbolische Bedeutung für Wohlstand und Fruchtbarkeit. Buddha wurde unter einem Feigenbaum erleuchtet. In der christlichen Kunst steht der Feigenbaum für den „Baum der Erkenntnis“, der verdorrte Feigenbaum dagegen z. B. in Passionsszenen für die Synagoge oder häretische Kirchen.“
Radio Kreta wünscht guten Appetit