Heute hat einer der wohl vielseitigsten Künstler des klassischen Gesangs Geburtstag – bekannt ist er sowohl durch seine unzähligen Rollen in vielen verschiedenen Opern, als auch und vor allem als ein Drittel der „Drei Tenöre“, die er mit seinen Sangeskollegen Luciano Pavarotti und José Carreras bildet. Und spätestens jetzt ist klar, um wen es heute geht: Plácido Domingo
Außer all dem, was man landläufig sowieso über ihn weiß, gibt es allerdings noch viel mehr über ihn zu erfahren, was uns das WWWeb mal wieder enthüllt hat. Hier ein paar Auszüge daraus:
José Plácido Domingo Embil, KBE wurde am 21. Januar 1941 in Madrid geboren und ist ein weltbekannter spanischer Opernsänger (Tenor) und Dirigent. Er wurde als Sohn zweier Zarzuelasänger geboren und verbrachte seine Kindheit ab 1949 in Mexiko. Er debütierte schon 1959 in einer kleinen Rolle (als Borsa in „Rigoletto“ in Mexiko-Stadt) und 1961 als Alfredo in „La Traviata“ (in Monterrey, Mexiko). Von 1962 bis 1965 war er zusammen mit seiner Frau Marta Ornelas in Tel Aviv (Israel) tätig, bevor seine eigentliche internationale Karriere mit einem erfolgreichen Auftritt 1966 an der New York City Opera in Alberto Ginasteras „Don Rodrigo“ begann.
Seither ist er an allen großen Opernhäusern und -Festspielen der Welt aufgetreten.
Domingo gilt als einer der vielseitigsten Tenöre und hat bisher 134 verschiedene Rollen gesungen. Im Mittelpunkt seines breiten Repertoires steht das italienische und französische Fach mit Opern von Giuseppe Verdi, Giacomo Puccini, Georges Bizet, Jules Massenet, Pietro Mascagni, Ruggero Leoncavallo, Umberto Giordano und anderen.
Eine seiner großen und berühmten Paraderollen ist der Otello (in der gleichnamigen Oper von Verdi), welche mehrmals auf Schallplatte aufgenommen und von Franco Zeffirelli mit ihm verfilmt wurde. Daneben hat er sich auch als Wagner-Sänger profiliert, speziell als Lohengrin, Siegmund und als Parsifal.
Da Wagner in der Musikredaktion allerdings nicht allzu beliebt ist – der ist einfach zu schwermütig für uns – hier das wohl schönste Lied aus einer der Lieblingsoperetten besagter Musikredaktion „Land des Lächelns“ von Franz Lehar: „Dein ist mein ganzes Herz“
Bis in die jüngste Zeit eignet er sich immer wieder neue Rollen an: So hat er beispielsweise 2005 Franco Alfanos „Cyrano de Bergerac“ an der Met einstudiert sowie Wagners „Tristan und Isolde“ auf CD aufgenommen. Im Dezember 2006 und Januar 2007 sang er die Hauptrolle in der Uraufführung der neuesten Oper von Tan Dun, „The First Emperor“, an der Met. Im Juli 2010 sang er den Simon Boccanegra in der gleichnamigen Oper am Royal Opera House, Covent Garden mit großem Erfolg. Bemerkenswert ist hierbei, dass die Rolle des Simon Boccanegra eine Baritonrolle ist. Dies ist ein weiterer Beweis seiner Vielseitigkeit.
Seit den neunziger Jahren (erstmals anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 1990) war er zusammen mit José Carreras und Luciano Pavarotti (Die drei Tenöre) wiederholt und mit Erfolg in großen Arenen aufgetreten.
Abe auch im Duett mit einem der absoluten Lieblings-Interpreten der Radio-Kreta-Musikredaktion ist bzw. war er einfach unschlagbar. Der Beweis folgt hier.
Domingo ist zudem Generaldirektor der Oper von Washington, D.C., und der Oper von Los Angeles. Er ist zunehmend auch als Dirigent tätig, so beispielsweise an der „Met“, am Covent Garden, an der Staatsoper „Unter den Linden“, an der Wiener Staatsoper sowie am Theater an der Wien.
1993 gründete er „Operalia“, einen Wettbewerb für junge Opernsänger, der seither jährlich in verschiedenen Städten der Welt durchgeführt wird – bisher in Paris, Mexiko-Stadt, Madrid, Bordeaux, Tokio, Hamburg, San Juan, Los Angeles, Washington, Valencia sowie in der trinationalen Bodensee-Region. Offensichtlich ein etwas niveauvolleres als die gängigen „Casting“-Formate….
Plácido Domingo ist außerdem für seine vielfältigen Wohltätigkeitsveranstaltungen und -aktionen bekannt. So gründete er nach dem großen Erdbeben in Mexiko-Stadt, bei dem er auch eigene Familienangehörige verlor, ein Kinderdorf für die Waisen des Erdbebens. Ein Jahr lang sagte er beinahe alle Verpflichtungen an den großen Opernbühnen ab und gab nur noch Benefizkonzerte, deren Erlös den Waisen und anderen Hilfsprojekten in Mexiko zugute kam. Immer wieder unterstützt er Hilfsprojekte in aller Welt, speziell solche, die sich benachteiligter Gruppen annehmen (Kinder, Behinderte usw.).
Im November 2006 wurde er – gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern – von der Schweizer Hörgerätefirma Phonak zum „Botschafter des Hörens“ ernannt. Er unterstützt eine weltweite Kampagne „Hear the World“ zum Schutz des Gehörs und zur Hilfe für Hörgeschädigte.
Seit dem 2011 gehört Domingo gemeinsam mit den Weltfussballern Pelé und Johan Cruyff sowie dem früheren Außenminister der USA, Henry Kissinger, und dem ehemaligen Vorsitzenden des FBI, Louis Freeh, zur Lösungskommission der FIFA.
Domingo erhielt mehrere hohe Ehrungen, deren detaillierte und vollständige Aufzählung aber den Rahmen dieses Artikels sprengen würden. Jedenfalls ist er seit 2002 „Knight of the British Empire“ (KBE) und Commandeur de la Legion d’Honneur Frankreichs und noch viel viel mehr. Bei Interesse bitte in o.g. Quelle nachlesen.
Desweiteren ist er Bayerischer und Österreichischer Kammersänger und Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper. Ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame führt ebenfalls seinen Namen. Im Jahr 2008 erhielt er einen Bambi, und 2009 wurde er als Erster mit dem mit einer Million Dollar dotierten Birgit-Nilsson-Preis ausgezeichnet.
Ebenfalls 2009 erhielt er in der Dresdner Semperoper den ECHO Klassik Preis für sein Lebenswerk und im November 2010 erhielt er den Latin Grammy Award „Person of the Year“ für seine „professionellen und philanthropischen Verdienste“. 2013 wurde er mit dem japanischen Praemium Imperiale geehrt, 2015 wurde er Ehrendoktor der Universität Salamanca.
Und Placido geht auch mit seinen 78 Jahren auch 2019 wieder auf Tournee und gibt zwischen Februar und Dezember 11 Konzerte in 9 Ländern weltweit – darunter auch 1 in Österreich (12. Juni in Graz) und 2 in Deutschland (27. November in Hamburg, 19. Dezember in Köln).
Radio Kreta gratuliert einem ganz großen Künstler und Menschenfreund von Herzen – mach weiter so, Plácido. Bitte! Danke.