Geburtstage – 5. Dezember: José Carreras.

Ha, da geht der Musikredakteuse doch mal wieder das hispanophile Herzchen auf – das grecophile ruht heute nur mal, es sei ihr bitte verziehen, aber der Anlass sollte alle überzeugen: José Carreras hat heute Geburstag – da sollten eigentlich alle musikbegeisterten Herzchen hüpfen!

Er ist einer der „drei Tenöre“, Katalane, fußballbegeisterter Barça Fan, Leukämie-Überwinder und einer der „Großen“ unserer Zeit.

Um der Radio Kreta Gemeinde José´s Leben, Wirken und Schaffen etwas näher zu bringen, haben wir nicht nur das Nähkästchen, aus dem wir so gerne plaudern, sondern auch noch die ZDF (Zahlen, Daten, Fakten) im wwweb bemüht – Dank auch, wie so oft, an Wikipedia

Josep Carreras i Coll (katalanische Namensform), der besser unter seinem kastilischen José Carreras bekannt ist, wurde am 5. Dezember 1946 in Barcelona geboren und ist ein spanischer Tenor. Er wird zu den herausragendsten Opernsängern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gezählt. Er gehört neben Luciano Pavarotti und Plácido Domingo zu den „Drei Tenören“.

José´s Vater, Josep Carreras Soler, durfte als überzeugter Republikaner nach dem spanischen Bürgerkrieg seinen Beruf als Gymnasiallehrer nicht mehr ausüben. Die Familie emigrierte 1951 nach Argentinien in der vergeblichen Hoffnung auf ein besseres Leben. Aber bereits nach einem Jahr kehrte sie nach Barcelona zurück. Der Vater wurde daraufhin Verkehrspolizist und seine Mutter Antonia Coll Saigi betrieb einen kleinen Friseurladen.

Zunächst studierte Carreras Chemie, wechselte jedoch 1963 zum Gesangsstudium bei Jaime Francisco Puig und am Conservatori Superior de Música in Barcelona. Er debütierte 1970 am wundervollen strong> Gran Teatre del Liceu, dem Opernhaus seiner Heimatstadt in Verdis „Nabucco“. 1971 gewann er den Verdi-Wettbewerb in Busseto, wurde an der Madrider Oper engagiert und debütierte mit Montserrat Caballé in London in Donizettis „Maria Stuarda“.

Zahlreiche Gastspiele führten ihn ab 1972 an die New York City Opera, das Teatro Colón in Buenos Aires, die Oper von Chicago, die Met, das Royal Opera House, die Wiener Staatsoper sowie die Mailänder Scala.

Nach seinem internationalen Durchbruch als lyrischer Tenor folgten weitere Einladungen aus Salzburg, Hamburg, München, Brüssel, San Francisco, London und andere.
Seit einem Auftritt im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 bildete er gemeinsam mit Plácido Domingo und Luciano Pavarotti das Gesangstrio „Die drei Tenöre“.

Am 8. Mai 2009 gab Carreras seinen Rückzug von der Opernbühne bekannt, er erklärte aber weiterhin, in Konzerten auftreten zu wollen.

Carreras war und ist ein begeisterter Anhänger des Fußballs und seit über 30 Jahren Mitglied des FC Barcelona. Sein Verhältnis zum Verein und zu Katalonien erläuterte er in einem Interview: „Das hat nicht nur mit der sportlichen Seite des Klubs zu tun, sondern vielmehr mit der Rolle, die er als gesellschaftliche Institution während der Franco-Diktatur gespielt hat. Zu dieser Zeit mussten wir unsere Identität, unsere Wurzeln und Traditionen gegen die Repression von General Franco verteidigen. Die einzige Möglichkeit, unseren Selbstwert nach außen zu zeigen, war, zu den Spielen des FC Barcelona zu gehen. Nur im Camp Nou zeigten wir offen unsere wahren Gefühle, unsere Identität als eigenes kleines Land. Deshalb hat der FC Barcelona bis heute diese unglaubliche soziale Stärke und Bedeutung. Barça war und ist schon immer viel mehr gewesen als nur Sport.

Katalonien ist mein Land, mein kleines Land. Ich liebe die Spanier, ich habe einen spanischen Pass, Spanien ist ein phantastisches Land, aber wir Katalanen fühlen da ein bisschen anders. Nicht besser, nicht schlechter. Einfach anders“.

Im nichtspanischen Ausland ist er noch immer überwiegend unter dem spanischen Namen José Carreras bekannt. Dass er sich mit diesem Namen nicht identifiziert, erklärte er in einem Rundfunkbeitrag: Ich war immer „Josep“, in der Familie, und auch sonst. Aber als ich meine Karriere 1970 angefangen habe, durfte ich nicht mehr offiziell „Josep“ heißen – ich musste mich „José“ nennen, deswegen kennt man mich als „José Carreras“. Alle meine Papiere mussten gezwungenermaßen in „José“ geändert werden. Mein Pass, mein Personalausweis, mein Führerschein – überall José, José, José. Ich habe mich aber immer als „Josep“ gefühlt.

1987, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, erkrankte Carreras an akuter lymphatischer Leukämie. Trotz schlechter Prognose konnte er mit einem Jahr intensiver Behandlung, einschließlich einer damals noch kaum verbreiteten autologen Knochenmarktransplantation durch den Nobelpreisträger Edward Donnall Thomas in Seattle, die Krankheit überwinden und seine Gesangskarriere wieder aufnehmen.

Aus Dankbarkeit für die Hilfe, die er von medizinischer Seite aus bekommen hat, gründete er 1988 die „Fundación Internacional José Carreras para la Lucha contra la Leucemia“ mit Hauptsitz in Barcelona und weiteren Sitzen in Deutschland, der Schweiz und den USA. Die Stiftung unterstützt seither die Leukämieforschung, deren Ergebnisse ihm seinerzeit das Leben gerettet haben sowie die Suche von Knochenmark-Spendern und schließlich die Verbesserung der Infrastruktur und Patientenbetreuung in Krankenhäusern.

Seit 1995 gibt es die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. mit Sitz in München.“
José Carreras hat auch verschiedene Auszeichnungen für sein Engagement erhalten.

Radio Kreta gratuliert einem der ganz Großen unserer Zeit von Herzen. „Feliz Cumple, Josep! Cúidate mucho y que te siga vayando bien!“

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