Griechenland droht offenbar Kollaps der Energieversorgung

Drohen Griechenland Stromausfälle noch vor der Wahl? Laut einem Bericht ist die Energieversorgung des Landes in Gefahr. Der Grund: Dem Erdgaskonzern DEPA geht das Bargeld aus.

Athen – Gesunkene Renten, höhere Steuern, steigende Arbeitslosenzahlen: Die wirtschaftliche Misere ihres Landes spüren viele Griechen längst am eigenen Leib. Bald könnte eine drastische Krisen-Folge hinzukommen: Griechenland droht laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters der Zusammenbruch seiner Energieversorgung.

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Der Erdgas-Konzern DEPA hat demnach Energiekreisen zufolge nicht mehr genügend Bargeld, um fällige Rechnungen über insgesamt 120 Millionen Euro bei der italienischen Eni , der türkischen Botas und Gazprom aus Russland zu begleichen. Sollte das Unternehmen seine Lieferungen einstellen, wären wiederum unabhängige Stromproduzenten wie Elpedison, Mytilineos, Heron und Corinth Power – die rund 30 Prozent der Nachfrage abdecken – zur Einstellung ihres Betriebs gezwungen.

In einem Brief von DEPA an die Aufsichtsbehörden droht der Konzern laut Reuters mit einer Kürzung seiner Erdgas-Lieferungen, mit denen Strom produziert wird. Der Chef der Aufsichtsbehörde RAE sagte, in der kommenden Woche würden Schritte unternommen, um den Kollaps des Erdgas- und Stromnetzes zu verhindern. DEPA und die betroffenen anderen Konzerne seien für Mittwoch zum Krisentreffen einbestellt worden. DEPA-Chef Haris Sahinis wollte sich zur Finanzsituation des Konzerns nicht äußern.

Eine Energiekrise würde zu den massiven politischen und finanziellen Probleme hinzukommen und könnte noch vor der Parlamentswahl am 17. Juni bei Unternehmen und Privathaushalten für Stromausfälle sorgen. Stromausfälle würden das Mittelmeer-Land mitten in der Tourismussaison treffen – die Branche ist einer der wichtigsten verbleibenden Umsatzbringer der kriselnden Wirtschaft.

Quelle: Spiegel.de

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