Strand und Meer auf Kreta erinnern stark an die Karibik.

Kreta ist die größte Insel Griechenlands und ein beliebtes Urlaubsziel, das viele Wünsche erfüllt. Neben tollen Stränden und imposanten Naturlandschaften gibt es auf Kreta köstliches Essen, antike Kulturstätten und viel Gastfreundschaft. Wer einmal die kretische Kultur erlebt hat, wird das so schnell nicht wieder vergessen. Die musikalischen Traditionen gehen bis in die Zeit der Minoer zurück und gehören zur vorgriechischen Kultur. Dazu gehören viele Tänze, die Musik und auch griechische Mythologie mit ihren Erzählungen. Diese kulturelle Vielfalt und die gelassenen, gastfreundlichen Menschen locken jedes Jahr viele Touristen an.

Die kretische Gastfreundschaft

Die Kreter sind bekannt als sehr freundlich und sehr gastfreundlich. Der Besuch kommt immer zuerst. Besucher sollen sich wohl und willkommen fühlen. Die Menschen auf Kreta haben offene Türen. In abgelegeneren Gegenden ist es üblich, selbst fremde Besucher zum Mittag- oder Abendessen einzuladen. Die Menschen sind nicht nur sehr gastfreundlich. Sie feiern auch gerne, beispielsweise das traditionelle Panigyri.

Das traditionelle griechische Fest findet schon seit Jahrhunderten in weiten Teilen Griechenlands statt. An diesem Gemeinschaftstag finden Rituale und Gebete statt. Es gibt Prozessionen, Festessen, Gesang und Tanz. Die Feierlichkeiten finden zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit, eines Schutzheiligen oder zu Ehren der Jungfrau Maria statt. Wer die Gelegenheit hat, sollte unbedingt an diesem Fest teilenehmen. 

Die kretische Küche

Das Essen auf Kreta zeichnet sich durch fantasievolle Gerichte mit vielen lokalen Kräutern aus, die verschiedene Kochstile kombinieren. Die Vielfalt an frischen Zutaten ist riesengroß. Besucher finden fast an jeder Ecke eine Möglichkeit, die leckeren Kreta-Spezialitäten zu probieren. Überall gibt es Meze. Das sind kleine Gerichte in überschaubaren Portionen, sodass es möglich ist, gleich mehrere zu probieren, beispielsweise Dakos. Dabei handelt es sich um kleine griechische Bruschettas mit Oliven und Schafskäse. Als Begleitung darf der kretische Wein nicht fehlen. Den Abschluss eines guten Essens bildet ein köstlicher Kaffee. Den Kaffee am besten nicht umrühren, da immer noch Kaffeesatz in der Tasse ist. Zum Abschluss gibt es noch einen Ouzo und mancherorts etwas Obst.

Die Karibik liegt im Mittelmeer

Die Westküste Kretas ist geprägt von langen Sandstränden, im Osten befinden sich viele kleine Buchten. Im Süden der Insel, der etwas einsamer und abgelegener ist, befindet sich das Dorf Matala. Dort gab es früher Hippie-Kolonien. Im Hinterland gibt es Berge. Die Sandstrände mit dem glasklaren Meerwasser muten fast karibisch an. Auf der Insel gibt es Olivenplantagen, antike Ausgrabungsstätten und zauberhaft Ortschaften mit einer großen kulturellen Vielfalt. 

Volkskunst auf Kreta

Die Kreter selbst sehen sich nicht einfach als Griechen, sondern als mutige Krieger, die sehr stolz auf ihre Heimat sind. In ihrer Kleidung, den Liedern und Tänzen spiegeln sich Kampfgeist und raue Landschaften wider, so wie sie typisch für Kreta sind. Die Insel stand lange unter fremder Besatzung. Dadurch sind überall fremde Einflüsse erkennbar, beispielsweise der Araber, Byzantiner, Osmanen und Venezianer, die Kunst, Architektur und Lebensstil teilweise stark geprägt haben. 

In einem der Stadtzentren, beispielsweise Chania, Heraklion oder Rethymno und vor allem in weniger bekannten Regionen und Dörfern, gibt es Volkskunst in den Bereichen Keramik, Weberei, Stickerei, Holzschnitzerei, Schmuckherstellung und Metallverarbeitung. Die Menschen zeigen nicht nur stolz ihre Kunst und verkaufen sie. Es gibt auch die Möglichkeit, tiefer in die kretische Kultur einzutauchen und die Kunst zu lernen. 

Musik auf Kreta

Musik und Tanz gehören auf Kreta zum gesellschaftlichen Leben und zur Psyche der Menschen. Sie sind dort fest verankert und spielen im täglichen Leben der Menschen eine wichtige Rolle. Die Kreter tanzen nicht nur auf Festen sehr ausgelassen. Auf Kreta wird das musikalische Erbe des Landes, der Region gepflegt. Es bleibt nicht statisch oder bildet sich zurück, sondern wächst. 

Charakteristisch für das Musizieren auf Kreta sind Improvisation und Mantinades. Mantinades sind gereimte Couplets mit einem strengen Reimschema. Diese witzig-zweideutigen satirischen oder politischen Lieder haben immer einen markanten Reim und einen wiederkehrenden Refrain. Es ist legendär, wie leicht die Menschen die kleinen Verse an die verschiedenen Ereignisse anpassen. Damit gibt es immer eine Grundmelodie. Doch die Darbietungen leben von den Improvisationen der Künstler, auch der Tänzer.

Die traditionelle kretische Architektur

Typisch für Kreta sind die kleinen Dörfer. Über Jahre haben sie sich wenig verändert. Sie sind aus lokalen Materialien errichtet, meist an Berghängen oder Hügeln errichtet. Siedlungen sind von engen Gassen und dicht an dicht stehenden Häusern geprägt. Grund dafür: Das war früher eine gute Verteidigungsstrategie. Dadurch dass die Häuser so dicht stehen, ist noch heute das gemeinschaftliche Wohnen sehr wichtig. 

Verschiedene Elemente, wie Laubengänge, Schornsteine oder Treppen lockern das Erscheinungsbild etwas auf. Im Zentrum jedes Dorfes gibt es eine Kirche. Der zentrale Platz stellt auch gleichzeitig den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens im Dorf dar. Dort findet das „Kafeneion“ statt, ein Mini-Markt, auf dem alles Mögliche verkauft wird. Um den Platz herum sind Geschäfte gruppiert

Nach dem Krieg musste viel wiederaufgebaut werden. Die kretischen Dorfhäuser haben mit dem Wiederaufbau an Farbe gewonnen. In vielen Dörfern ist die Grundstruktur noch heute so, wie in früheren Jahrhunderten. Die traditionellen Häuser haben einen Vorgarten, Blumen sind in Töpfen gepflanzt, die Straßen sind gepflastert. Überall finden sich Bögen und Mauern.