Kretas Bevölkerung kämpfte, litt und starb für ihre politische Vereinigung mit Griechenland, die sie schließlich 1913 erlangte. Und doch ist das wichtigste, offensichtlichste und einigende Charakteristikum der Inselbewohner ihr wilder Stolz, Kreter zu sein – ein unabhängiges Volk, und niemandem verpflichtet. Kreta ist ein Land oder gar ein Kontinent für sich, wie man schnell bemerkt, wenn man sich nur ein bisschen darauf einlässt.
„Freiheit oder Tod!“ riefen die alten „Palikares“, die Freiheitskämpfer im Gebirge, wenn sie herunterkamen und gegen die Türken kämpften.
„Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei!“ („Δεν ελπίζω τίποτα, δεν φοβούμαι τίποτα, είμαι λέφτερος“). So lautet bezeichnenderweise auch die Grab-Inschrift Kreta´s größten Schriftstellers Nikos Kazantzakis.
Freiheit oder Tod – Eleftheria i Thanatos (Ελευθερία ή θάνατος)!
Freiheit ist immer die Losung der Inselbewohner gewesen. An sie haben sie immer geglaubt und auf sie gehofft: dieser mächtige und übermächtige Wunsch kostete sie oft Gefängnis, Exil und sogar den Tod. 3000 Jahre lang kämpften sie um die Freiheit von den wechselnden Eroberern. Nach dem Rückzug der Türken 1898 stritten sie für die Vereinigung mit Griechenland. Erbittert und mit enormem Mut kämpften sie wieder im 2. Weltkrieg. Und Ende der 60-er Jahre schlossen sie sich erneut zusammen, um sich von der griechischen Militärdiktatur zu befreien.
Kampf und das Ringen um Freiheit sind zwei Seiten des Charakters der kretischen Bevölkerung, die sich selbst in friedlichen Zeiten nicht zur Ruhe begibt. Kreter beugen vor niemandem das Knie. Sie mögen Teil des konservativ regierten Griechenland sein, aber sie wählen seit jeher sozialistisch – und nehmen Athens Vorschriften nicht allzu genau, noch weniger Brüssel und seine Vorschriften. Kreter zuerst, Griechen an zweiter Stelle – so erklären sich die Kreter Außenstehenden.
Unabhängiger Geist
Die kretischen Traditionen der Arbeit und des sozialen Lebens und auch die Natur der Insel spielen eine wichtige Rolle bei der Herausbildung des bemerkenswerten kretischen Unabhängigkeitsgeistes. Die kleinen Bauern und Hirten arbeiten entweder alleine oder in kleinen Gruppen in einem Rhythmus, der eher von der Saison und dem Wetter bestimmt wird, als von einem „Boss“ oder gezielter ökonomischer Erwägungen. Die Dörfer liegen klein und isoliert in einer gebirgigen Landschaft. In der Vergangenheit war die Kommunikation so schlecht und die Entfernungen so groß, dass die geographische Trennung, nicht nur örtlich, sondern allgemein, ausgeprägte Besonderheiten hervorbrachte..
Der Trend zum modernen Leben mildert vielleicht diese harten Bedingungen ein wenig, aber der Stolz auf die Unabhängikeit bleibt. In schlechten Zeiten, wie so oft in der Geschichte, beweisen die Kreter eine bewundernswerte Standfestigkeit. Aber nicht alles ist Gold, was glänzt. Kreter sind facettenreicher als andere Griechen. „Alle Kreter sind Lügner“ – wie die Insulaner gerne zitieren – damit wollen sie andeuten, dass die Kreter charmant und reizbar sein können, sehr besorgt und empörend gleichgültig, fest wir ein Fels und unbekümmert um Verabredungen – und das alles innerhalb einer einzigen Stunde!
Vorsicht vor Politik
Internationale Politik spielt im Alltag keine große Rolle, aber Vorsicht vor lauten Tischrunden, wo sich Raki und Politik mischen. Sie sollte man meiden, denn Ausländer haben sich in kretische und griechische Politik nicht einzumischen! So fürchtet ein Kafenion-Besitzer in Zeiten der Wahlen nicht umsonst oftmals um seinen Fernseher.
Leicht kommt Wut auf und Parteivorlieben werden bei Werbe-Einblendungen für politische Parteien und bei Diskussionen, die das Werbeprogramm wiederum unterbrechen, gerne auch mal mit Gewalt zur Geltung gebracht….
Radio Kreta – immer gute Informationen von der schönsten Insel Griechenlands.
da kann ich nur noch den hut ziehen. es ist vollkommen richtig.
aber eines muss noch hinzugefügt werden.
wenn ein mensch, der nicht auf crete gebohren ist, es schafft sich auf crete zu beweisen.
dann ist das ein schritt zu einen kretaner oder kretanerin.
trotz der ungerechtikeit in der kretanischen geschichte hat die kretanische bevölkerung ihre herzliche gastfreundlichkeit auf die jahrhunderte nie vergessen.
χάρη σε όλους τους κρητικούς