…und in Griechenland.
Ein Aufschrei geht durch´s Land! Hui, da wollen „die da oben“ doch tatsächlich eine Tourismussteuer – in Deutschland eher als „Kurtaxe“ bekannt – einführen. Und sie haben´s sogar getan, denn seit dem 1. Januar 2018 bittet die griechische Regierung Touristen mit einer sogenannten „Aufenthaltssteuer“ zur Kasse.
Besagte Touristensteuer kann bis zu vier Euro pro Hotelübernachtung betragen und orientiert sich am Vorbild der Balearen: Dort wird bereits seit Juli 2017 eine zusätzliche Touristensteuer für Übernachtungen eingezogen. In der Höhe richtet diese sich nach der Art der Unterkunft – und das soll nun auch in Griechenland der Fall sein.
Eine Übernachtung im Ein- bis Zweisterne-Hotel kostet nun zusätzliche 0.50 Euro, drei Sterne schlagen mit 1.50 Euro pro Nacht und Zimmer zu Buche. Gäste im Viersterne-Hotel bezahlen drei Euro und im Luxushotel werden vier Euro fällig. Die Steuer soll auch für Übernachtungen in Ferienwohnungen erhoben werden. Das bestätigte die griechische Fremdenverkehrszentrale in Frankfurt gegenüber der Fachzeitschrift „FVW“.
Das entsprechende Gesetzespaket war trotz heftiger Proteste der Tourismusbranche bereits im Mai 2016 beschlossen worden. Die Branche fürchtet, dass eine zusätzliche Übernachtungssteuer die Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Tourismusindustrie gefährdet. Die zusätzlichen Abgaben sollen dazu beitragen, die Staatsverschuldung weiter abzubauen. Bereits im Oktober 2015 war die Mehrwertsteuer im touristischen Bereich in Griechenland von 6,5 auf 13 Prozent angehoben worden, bei Restaurantleistungen verdoppelte sie sich sogar von 13 auf 26 Prozent. Zudem waren einige Steuervergünstigungen für die griechischen Inseln weggefallen.
Einen harten Schlag für die touristischen Träger in Griechenland stellen die Bestimmungen der aktuell im Parlament debattierten Multi-Gesetzesvorlage dar, die eine neue – nach „Sternen“ bzw. „Schlüsseln“ gestaffelte – sogenannte Aufenthaltssteuer vorsehen, die ab 2018 auf alle Hotelunterkünfte, Fremdenzimmer und Ferienwohnungen erhoben werden soll.
Konkret ist bezüglich der Erhebung und Höhe der neuen Aufenthaltssteuer (die praktisch ein Pendant zu der in Deutschland bekannten „Übernachtungssteuer“ darstellt) vorgesehen:
Höhe und Erhebung der neuen „Aufenthaltssteuer“ in Griechenland
Zu Gunsten des Fiskus wird eine sogenannte „Aufenthaltssteuer“ erhoben. Diese Aufenthaltssteuer wird pro Tag bzw. Nacht der Zimmer-Nutzung, der Suite, der Wohnung oder eines Hauses wie folgt erhoben:
Auf Hotelunterkünfte:
- 1-2 Sterne: 0,50 €
- 3 Sterne: 1,50 €
- 4 Sterne: 3,00 €
- 5 Sterne: 4,00 €
Auf möblierte Fremdenzimmer
- 1-2 Schlüssel: 0,25 €
- 3 Schlüssel: 0,50 €
- 4 Schlüssel: 1,00 €
Die Aufenthaltssteuer wird von den Unternehmen bei der gemäß den bestehenden Bestimmung erfolgenden Ausstellung des steuerlichen Belegs (sprich der jeweiligen Quittung/Rechnung) erhoben und mittels monatlicher Deklarationen, die bis zum letzten Werktag des Folgemonats ab der Ausstellung eines jeden steuerlichen Belegs einzureichen sind, an die Steuerverwaltung abgeführt. Im Fall einer kostenlosen Erbringung von Aufenthaltsdienstleistungen seitens der obigen Unternehmen wird keine Aufenthaltssteuer erhoben.
Wird jetzt alles teurer?
Bleibt allerdings offen, ob die Vermieter/Hoteliers die o.g. Steuer auch auf die Zimmerpreise aufschlagen oder aus eigener Tasche bezahlen (wie schon oft bei der erhöhten Mehrwertsteuer der Fall), um die Zimmerpreise nicht in die Höhe zu treiben und ggf. Touristen abzuschrecken.
Dann ginge der Schuss mal wieder voll nach hinten los – denn das wären bei einem 3-Sterne-Hotel, derer es hier viele gibt, in einer 6-monatigen Saison bei ca. 10 vermieteten Zimmer immerhin gut über 5.000 Euro, die aus der eigenen Tasche zu bezahlen wären. Viel Geld in Griechenland 2018….
Radio Kreta – immer gut informiert.
Und hier findet Ihr mehr Hintergründe über Liberalisierung im Tourismus und den Touristenboom und Wohnungsmangel in Griechenland.
Hallo,
es wäre zwar schöner wenn diese Steuer nicht erhoben würde. Die Aufregung verstehe ich allerdings nicht.
In den meißten Ländern Europas werden diese Steuern erhoben. Warum also nicht auch in GR ?
Gerade GR braucht jeden Cent um seine Probleme zu überwinden.
Auch der Grieche sollte langsam verstehen das die Zeiten vorbei sind, das alles umsonst zu haben ist oder am Staat vorbei, in die eigene Tasche geht.
Hallo Jörg,
wir bezahlen immer Cash und ich habe noch nie eine Rechnung gesehen:-)
LG Elke und Marcus