Der Jahreswechsel steht an und somit auch wieder ein schöner, traditioneller Brauch in griechischen Familien: die Vassilopita.
Hierbei handelt es sich um einen Neujahrskuchen mit einer eingebackenen Münze, der üblicherweise um Mitternacht im Kreise der Familie angeschnitten wird. Jedem Familienmitglied, auch den Abwesenden, wird ein Stück zugeordnet. In wessen Stück sich die Münze befindet, dem ist das Glück im neuen Jahr hold.
Der Brauch geht auf den Heiligen Vassilios zurück, der im Jahr 329 im damals griechischen Cäsaräa geboren wurde. Er war Bischof und später Erzbischof von Cäsaräa, gründete Klöster und stellte für diese Ordensregeln mit den Säulen Gehorsam, Gebet und Arbeit auf. Die Mönche in diesen Klöstern tragen noch heute seinen Namen: Vassilianer
Wie so oft bei Sagen und Legenden gibt es mehreren Geschichten zum Ursprung des Brauchs.
So soll er seine Wurzeln in der Mitte des 4. Jahrhunderts nach Christi in Anatolien haben: Der Heilige Vassilios überzeugte einen habgierigen Stadthalter, den zuvor als Zwangsabgabe eingesammelten Schmuck an die Frauen zurück zu geben. Da man die Schmuckstücke nicht ihren ursprünglichen Besitzerinnen zuordnen konnte, wurden diese in Brot eingebacken und wie durch ein Wunder landeten sie beim Verteilen bei ihren rechtmäßigen Vorbesitzern.
Laut einer anderen Legende verteilte der Heilige Vassilios Brot mit eingebackenen Münzen an die Armen, ohne durch die milde Gabe ihren Stolz zu verletzen.
Wie es sich für ein traditionelles Gericht gehört, gibt es auch von dem Neujahrskuchen unzählige Abwandlungen. In manchen Rezepten wird Hefe verwendet, andere aromatisieren mit Ouzo, Kokosflocken, Marmelade, Nelkenpulver und was sich sonst noch so im Gewürzkästchen befindet – der Kreativität sind mal wieder keine Grenzen gesetzt.
Das folgende Rezept basiert auf einem Familienrezept von der Insel Kefallonia. Das im Rezept enthaltene „Machlepi“ (μαχλέπι) ist im deutschsprachigen Raum als „Felsenkirschkeimling“ bekannt. In Griechenland werden Kuchen und Kekse mit diesem Gewürz aromatisiert.
Die übrigen benötigten Zutaten und die Anleitung zur Zubereitung findet Ihr hier.
Radio Kreta wünscht viel Spaß bei der Zubereitung. Und natürlich guten Appetit und viel Glück! Kalí órexi kai kalí eftichía!
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